Ein Fest für viele Sinne: Eine Revue der Bamberger Analog-Tage 2024 — Anlagen-Konzepte Teil 2: Im Großen Vorführstudio

Vermeintlich relativ simpel war es diesmal im Großen Vorführstudio des FLSV in Bamberg. Denn hier waren nur zwei Anlagen, jeweils für sich schlüssig und unabhängig voneinander, zu installieren. Aber das ist ja immer leichter gesagt, als richtig bedacht. Denn wie kann man diese stellen, ohne dass sie sich gegenseitig beeinflussen oder gar im Weg stehen. Zur Erinnerung: In diesem Studio tummeln sich geschätzt mehr Lautsprecher als bei den nächsten drei Kollegen zusammen und das bei deutlich geringerem Platz.

Aber das war ja noch nie eine dann doch nicht gelöste Aufgabe, den Raum so zu gestalten, dass es einerseits klanglich keinerlei Beeinträchtigungen gibt, andererseits aber auch, dass möglichst viele Zuhörer auf akustisch guten Plätzen sitzen. So auch bei den BAT 2024.

So kam das umfassend modifizierte MoFi MasterDeck als wohltönende Quelle zum ersten öffentlichen Einsatz. Das Gerät wurde von den Amiganern in Augsburg, also beim deutschen MoFi-Vertrieb High Fidelity-Studio, an zehn Einzelpunkten verbessert.* Wenn also MoFi ganz am Anfang, dann auch MoFi als nächste Station. Nicht allzu schwer zu erraten ist somit die MasterPhono als gesetzte, weil adäquate und vor allem auch klanglich perfekt darauf abgestimmte Phono-Vorstufe.

Hier ebenfalls angeschlossen war ein Ortofon MC Cadenza Red, das auf einem der nicht mehr einzeln erhältlichen Tonarme von SME, hier einem SME 309, montiert ist. Den optischen Gesamteindruck bestimmt aber ganz bestimmt das historisch besonders wertvolle Laufwerk RX-1500 D von Micro Seiki. Und falls jemand auch den zweiten Tonarm bestücken möchte: Auch der Koshin GST-801 ist ein veritabler Klassiker. Und zur Not bietet der Micro Seiki aber auch noch zwei weiteren Tonarmen einen Stell- und Sitzplatz!

Und weil es ungerecht gewesen wäre, nur im Kleinen Vorführstudio einen EISA Award-Gewinner zu präsentieren, haben wir uns nicht lumpen lassen und den nagelneuen Hegel H400 als Zentrale verwendet. Diesem Verstärker ist es dank seines extrem hohen Dämpfungsfaktors eigentlich wurscht, welchen Lautsprecher er treiben soll.

Aber mit unserem zweiten Highlight bei den Lautsprechern hatte er leichtes Spiel. Die Dynaudio Contour Legacy** kann zwar ein paar Watt vertragen, aber Lautsprecher von Dynaudio haben stets einen gutmütig verlaufenden Impedanz-Verlauf. Diese auf nur 1000 Paare limitierten Boxen spielten auffällig unauffällig. Hier kann man konstatieren, dass es eher die Qualität des verwendeten Musikmaterials ist, die die Güte des Klangs bestimmt.

Auf der anderen Seite des Großen Vorführstudios war eigentlich die Erstpräsentation der brandneuen DALI Epikore 7 geplant, doch ein mir noch unbekannter Spediteur hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da hatte ich doch das ganz große analoge Besteck in meinem Portfolio, den AMG Viella samt DS Audio DS-003 sowie den großen Copland CTA 407 vorbereitet und dann das. Stattdessen kamen die Magnepan MG-2.7i auch nicht zum Zuge, obwohl diese Konstellation ein Bild von einer Prachtbühne ohnegleichen zaubert. Aber die dafür nötigen Abstände zu den Hörern lassen sich bei einer Veranstaltung wie den BAT 2024 nicht realisieren. So spielte die Dynaudio Heritage Legacy halt einfach weiter…

Auch nicht schlecht. Aber die Präsentation der DALI Epikore 7 wird nachgeholt, versprochen!

Wer sich trotzdem einen Eindruck von der neuen Spitzenserie Epikore des dänischen Lautsprecher-Herstellers verschaffen wollte, musste ja nur ein paar Stufen hoch ins High End-Heimkino steigen. Aber dazu kommen wir im nächsten Teil, wenn es dann wieder heißt: Nachlese der Bamberger Analog-Tage 2024 in Häppchen: Anlagen-Konzepte Teil 3: Im High End-Heimkino.

* Wer sich für die Maßnahmen im Einzelnen interessiert, spreche mich bitte einfach per Mail an munk@flsv.de an.

** Hier wurden diese tollen Lautsprecher bereits vorgestellt.