Ein Fest für viele Sinne: Eine Revue der Bamberger Analog-Tage 2024 — Anlagen-Konzepte Teil 3: Im High End-Heimkino

Wie man der recht vollmundigen Ankündigung des Progammpunkts „15. Das Mega-Highlight „Analogue goes Headphone“ mit vier der allerallerbesten Kopfhörer-Sets des Weltalls!“ entnehmen konnte, war das absolute technologische Hai-Leid diesmal ausnahmsweise nicht im Großen Vorführstudio, sondern im High End-Heimkino zu verorten. Tatsächlich wurde hier auf etwa einem Quadratmeter das High des Who in der Sparte Kopfhörer samt dazugehöriger Kopfhörer-Verstärker im wahrsten Sinne des Wortes aufgetischt.* Die jeweiligen Top-Modelle von STAX, Grado, Final und Highestendspätwiedereinsteiger Yamaha gaben sich hier ein Stelldichein, das es in dieser Form nicht so oft geben sollte, zumal hier kein Schtrieming als Quelle verwendet wurde, sondern das Analoge schlechthin in Form einer 12″ = zwölf Zoll = 30 Zentimeter großen Scheibe aus Vinyl.

Da mir der AMG Viella zu schwer und auch zu groß für diesen Zweck gewesen ist,** bin ich hier lieber pragmatisch vorgegangen und habe stattdessen das wunderschön lackierte MoFi PrecisionDeck mit dem verbauten MasterTracker aufgebaut. Auch nicht schlecht!

Von links nach unten zu sehen sind die Pro-Ject Phono Box RS2, Der Hegel V10 und die Nova 3 von Musical Surroundings.

Denn auf diesem schwarz eingekleideten Tisch mussten ja auch noch zwei, nein sogar drei andere Programmpunkte untergebracht werden. Zunächst ist in diesem Zusammenhang zu nennen: „05. Vergleichstest von gleich drei bis vier Phono-Vorverstärkern in der 1500.- €-Klasse“, die hier nicht nur die Entzerrung des RIAA-Signals und dessen Verstärkung vornehmen, die das UltraDeck ausliest, sondern parallel auch das ermöglichen: „04. Die komplette System-Familie Ortofon Concorde Music im direkten Vergleich“. Hier drehen sie sich alle ganz gleichmäßig.

Das isser, der Programmpunkt „14. Ein Überraschungsgast, der zwar antiquiert aussieht, aber technicsh höchstmodern auftritt.“

Aber der musikalische Schwerpunkt lag ganz eindeutig auf dem Vergleichstest der dargebotenen Quräm della Crème. Hier kamen gleich vier der allerallerbesten Vertreter der jeweiligen Wandler-Prinzipien zu Wort: Elektrostat, Magnetostat, orthodynamischer und dynamischer Schallwandler. Im Contest beim FLSV und den BAT 2024 sind vertreten: STAX, Yamaha und Yamaha, Grado HP100 SE und Final D8000, beide ultimativ versorgt vom leider nicht mehr verfügbaren Ayon HA-3.

Was man nicht so alles auf etwas mehr als einem Quadratmeter an Technik unterbringt…

Der Yamaha HA-L7A diente hier als (völlig unterforderte) Schaltzentrale, ist er doch auch und nicht nur hier eine absolut neutrale Instanz beim Verteilen des eingespeisten Signals. Denn schließlich ging es von hier gleichzeitig zum ultra-high-endigen STAX SRM-T8000 mit angeschlossenem STAX SR-S9000 und auch zum nicht-weniger ultra-high-endigen Röhren-bestückten Ayon HA-3, der wiederum einen der besten Magnetostaten und auch den brandneuen und hier wenigstens als Europa-Neuheit vorzustellenden Grado HP-100 SE mit high-endigem Signal versorgte

Über diese Überraschung, dass es doch noch geklappt hat, freue ich mich ganz besonders und schicke nochmals meinen Herzlichen Dank nach Augsburg und erst recht an Frank Schick, der mir dieses Highlight persönlich vorbei gebracht hat.

Dass quasi außer Konkurrenz auch noch die bereits hier vorgestellte DALI Epikore 3 ihren Auftritt bekam, hat sie der Möglichkeit des Cayin HA-300 zu verdanken, der neben seiner Kernkompetenz, Kopfhörer mit richtig Schmackes zu versorgen, auch Ausgänge für (möglichst Kennschalldruck-starke) Lautsprecher aufweist.

*Das ist insofern wörtlich zu nehmen, als dass die Stellfläche für all diese Pretiosen ein besonderer Tisch von Quadraspire ist, in dem immer noch ein früherer Absolute High End-Projektor von Runco untergebracht ist. Heutzutage mag niemand mehr dieses frühere technologische Meisterwerk geschenkt haben. Oder doch? Falls Interesse an einem wenig gelaufenen Runco für lau besteht: Bitte melden! Aber der Tisch bleibt da, außer der Abholer ersetzt mir diesen Tisch mit einer halbwegs adäquaten und auch ebenso stabilen Alternative. Auch die OVP für den Runco ist immer noch vorhanden!

** Ganz klare Aussage: Dieser tolle Plattenspieler mit dem verbauten DS Audio DS-003 ist immer noch mein FLSV-internes Referenz-Laufwerk samt Tonarm. Es hätte auch in diesem Vergleich die absolute Messlatte noch ein Quäntchen nach oben verschoben.