Schön war’s, voll war’s: die Nachlese der Bamberger Analog-Tage 2022
Auch wenn das Programm der Bamberger Analog-Tage 2022 viel zu schön für diese Welt war, war es schön! Ganz schön vollgepackt. Fast schon überambitioniert. Bestimmt hätte es auch für fünf Tage BAT 2022 gereicht, ohne dass es auch nur eine Minute Langeweile gegeben hätte. Und das lag auch daran, dass unsere Besucher sich nicht einfach an den Ausstellungsstücken vorbeigeschoben haben, sondern sich intensiv informiert und mit den anderen Gästen ausgetauscht haben.
Und genau das unterscheidet die BAT, egal in welchem Jahr sie stattgefunden haben und in Zukunft stattfinden werden, von so vielen anderen Händlerveranstaltungen oder Messen in unserem Metier, weil es hier weniger um die Technik als solche geht, sondern um die Liebe zur Musik. Man könnte sogar vermuten oder auch unterstellen, hier ginge es um Genuss-Hören.
Im Kleinen Vorführstudio war es zeitweise so beengt, dass wir allesamt vor eineinhalb Jahren zu mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt worden wären.
Ich verpetze Ihnen mal die zwei Hauptverdächtigen, selbstredend neben meiner gastgebenden Funktion als Mädchen für alles: Da war zum einen Heinz-Peter Völkel
als Promoter seiner aus Funk und Fernsehen bekannten Tonbandmaschine MA-1.
Diese spielte viele Musikspielarten höchstwertig an der bereits genannten Anlagenkonstellation. Hier wurden doch einige Besucher und Zuhörer doch recht stutzig, warum ausgerechnet diese fast noch anachronistischere Technologie so gut und wohltuend klang. Sein technisches Über-Ich Andreas Sandreuther hielt sich derweil dezent im Hintergrund, war aber jederzeit zu Fachgesprächen bestens aufgelegt. Interessant war zu beobachten, dass sich auf dieser unserer Plattform in Bamberg zwei ehemalige Kollegen des Bayerischen Rundfunks aus den verwandten Bereichen Bild und Ton austauschen konnten.
Und da war zum anderen auch noch Achim H. aus N., der ganz gezielt eine Lukullus-Falle direkt hinter der Eingangstür zum Kleinen Vorführstudio aufgebaut hatte. Besonders verführerisch gerochen hat es hier zwar nicht, aber k(aum)einer konnte den weltbesten Weißwürsten nach Hannoveraner Rezeptur (!!!) widerstehen, die Achim aus dem Grenzgebiet zu Hessen, sprich aus dem westlichsten Westunterfranken importiert hatte.
Hier danke ich Elisabeth und später Johanne für die Wahrung der Alibi-Frauenquote von wenigstens 1 : 20! Oder waren es doch eher 1 : 30? Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen und habe mir eher gedacht: Männer sind doch so einfach zufrieden zu stellen, stümps?
Oder versetzen Sie sich doch mal virtuell in die eher intime Atmosphäre des High End-Heimkinos des FLSV in Bamberg: Auch wenn hier lieber nur fünf als sechs Gäste angemessen der Musikdarbietung lauschen sollten, kamen doch so ziemlich alle Besucher mit einem sehr breiten Grinsen in einem zufriedenen Gesicht aus der Vorführung. Hier waltete Alan Bachmann seines Amtes, denn er hatte mit seiner bekannt mitreißenden Art ganz klar die Musik und die Musiker und deren Werke in den Fokus gestellt und nicht seine von ihm vertretenen Lautsprecher von Blumenhofer Acoustics. So erfuhren unsere Gäste Zusammenhänge ausführlich, warum gerade das Herbert Pixner Projekt…
Aber die große Show fand doch ganz eindeutig im Großen Vorführstudio des FLSV in Bamberg statt. Und das nicht nur, weil dieser akustisch bestens präparierte Raum doch einfach noch am meisten Platz bietet.* Konkret waren ja zwei mächtige Anlagenkonzepte und ein Highest End-Zubehör (DS Audio ES-001) vorbereitet und auch vollumfassend einsatzbereit. Star der Manege war aber ganz klar der neue Lautsprecher SourcePoint 10 von MoFi. Die doch noch irgendwie kompakt zu nennenden Boxen, die ab Mitte Dezember 2022 auch das reguläre Portfolio des FLSV bereichern werden, haben den immerhin 56 Quadratmeter großen und auch 3,50 Meter hohen Raum spielend mit Musik und erst recht auch im Bassbereich geflutet. Toll!
Als die Musik doch mal von der Wandseite spielen durfte, wurde es sogar mal richtig still und andächtig, schließlich war es ja der zweite Adventssamstag. Oder lag es doch eher an Jeff Buckleys** intensiver Interpretation von Leonard Cohens Klassiker*** Hallelujah, den Jeff Buckley ja erst richtig bekannt gemacht hat? Bestimmt an beidem, denn mitgenommen hat dieses intime Bekenntnis alle Zuhörer im Raum.
Danke nochmals an Frank Schick vom MoFi– und DS-Audio-Vertrieb High Fidelity-Studio, der nicht nur an beiden Tagen die klangvolle Moderation im Großen Vorführstudio des FLSV übernahm, sondern auch schon bei den Vorbereitungen für diese überzeugende Darbietung tatkräftig mitgewirkt hat.
Danke auch an Günter Antoniazzi und Oliver Unkel von ATR Audio Trade, deren Pretiosen ja in allen drei Vorführräumen vertreten waren und somit zahlenmäßig den größten Anteil der vorführbereiten Geräte und Konstellationen im Programm der BAT 2022 ausmachten.
Genauso danke ich Alan Bachmann (Blumenhofer Acoustics) und Tim Hoffmann (Thivan Labs) herzlich für ihr Engagement.
Als Letzte sind in dieser Reihe noch mit Dank zu versehen: Lauschgoldengel Mathias Thurau, der im Hintergrund die helfende Hand war und den beiden Tonband-Protagonisten von Live II Tape Andreas Sandreuther und Heinz-Peter Völkel.
Auch das inzwischen zur angenehmen Routine gewordene Spenden-Sammeln zugunsten des Bamberger Kinderschutzbundes mit Hilfe von Zeitschriftenpaketen des Fachmagazins MINT wurde noch nebenher und auch effektiv erfüllt.
Fazit: Auch wenn es diesmal vordergründig keine Produkte aus dem UK zu bestaunen gab, Spaß haben alle Probanden auf unserer kleinen Insel der Bamberger Analog-Tage 2022 verbreitet. Und weil der Spaß und die Freude an der Musik und auch an unserem Hobby die wichtigsten Treibfedern sind und bleiben (sollten), sei an dieser Stelle auch schon mal auf unsere nächste Veranstaltung am 13. und 14. Januar 2023 hingewiesen, wenn es dann heißen wird:
Bamberger Anti-Analog-Tage 2023!
P.S.: Wenn Sie sich seit Aufruf dieser Seite der FLSV-News gefragt haben sollten, was es denn mit dem Titelbild auf sich hat, dann kläre ich Sie hiermit auf: Herr Hevesi, seines Zeichens Betreiber des Grund 74 in Bischofsgrün**** und MM inzwischen eher lieber Freund als Kunde, hat mir dieses wunderschöne und vor allem selbst angefertigte Exponat eines tendenziell eher warm und etwas hölzern klingenden Röhrenvollverstärkers als Gastgeschenk überreicht! Diese täuschend echte Replika bekommt einen Ehrenplatz im Schaufenster des FLSV!
* Und langjährige Wegbegleiter wissen: Wenn es einen freien Platz in den Räumlichkeiten des FLSV gibt, dann wird er auch genutzt und gefüllt.
** Wer hier Apos’trophe vermis’s’t, hat im Deutschunterricht nicht aufgepasst!
*** Wer sich für die Entstehung dieses Lieds besonders interessiert, dem sei diese Dokumentation empfohlen.
**** Gute Besserung, Franz!