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Der FLSV und die Röhren: Upgrade #1

An dieser Stelle wurde vor Kurzem bereits über den letzten Neuzugang in der Kategorie Röhren-Vollverstärker berichtet. Und weil sich das wohl noch nicht so herumgesprochen hat, dass der FLSV in Bamberg auch und gerade in diesem Produktsegment doch einige tolle Pretiosen als auch die passenden Lautsprecher* anbieten kann, werden hier in loser Folge Kombinationen mit passenden Lautsprechern vorgestellt, die es in sich haben.

Den Anfang macht gleich unser preislicher Einsteiger** in diesem Portfolio, nämlich der Cayin MT-12 N, einem Röhrenverstärker, der alle Vorurteile dieser Gattung gegenüber mehr als nur positiv bestätigt. Einen versteckten Ein-/Ausschalter, drei Hochpegel-Eingänge und einen Lautstärkeregler, mehr gibt es nicht an Ausstattung. Aber dafür den einst typischen Röhrenklang, der die 5 auch mal gerade sein lässt und so viele Aufnahmen mit nicht zwingend audiophiler Klangqualität dafür erträglich darbietet.

Meine Lautsprecher-Empfehlungen für die Kombination des Cayin MT-12 N mit Kompaktboxen lauten Triangle Borea BR02 oder besser die Borea BR03. Letztere ist nur unwesentlich teurer, bietet aber den Vorteil der Möglichkeit, die Boxen etwas Wand-näher stellen zu können.

Nicht quadratisch, aber praktisch und sogar sehr gut: Triangle Borea BR03

Bei den Standboxen würde ich mit der DALI Oberon 5 beginnen. So ist eine Kombination für deutlich unter 2000.- € möglich, die den größeren Modellen zumindest in den Kategorien Rhythmus und Emotionalität der Wiedergabe kaum nachsteht!

Eine unserer klanglich Größten unter den kleinen Standboxen: DALI Oberon 5

Mal wieder ist zu konstatieren, dass es auch im Neuen Jahr hochspannend*** bleibt, zumindest beim FLSV in Bamberg.

*Keine Weisheit der Binse ist es, dass man wegen der nicht allzu üppig vorhandenen Verstärkerleistung bei der Auswahl der Lautsprecher auf einen etwas höheren bis deutlich höheren Kennschalldruck, oftmals auch (technisch nicht ganz korrekt) als Wirkungsgrad bezeichnet, achten sollte. Aber genauso wichtig ist ein halbwegs linear verlaufender Impedanzverlauf des angeschlossenen Lautsprechers.

**Bitte bedenken Sie, dass ein Röhrenverstärkers stets teurer als ein vergleichbarer Transistor-Verstärker sein muss! Das liegt an den benötigten Ausgangsübertragern links und rechts vom Trafo, die das Signal an den Lautsprecher anpassen und die noch aufwändiger gewickelt sind als der reguläre Transformator.

***Denn in einem Röhrenverstärker liegen zum Teil mehrere hundert Volt an. Deswegen sind die Ausgangsübertrager notwendig, um diese hohen Spannungen, die die Endstufe aus dem Musiksignal generiert, auf das richtige Maß für die Lautsprecher herunterzusetzen. Und deswegen ist auch ein Schutzgitter in Deutschland Vorschrift!

Unser kleinster Röhren-Vollverstärker im Ruhemodus: Cayin MT-12 N

Nachlese der Bamberger Analog-Tage am 13. und 14. Dezember 2019

So viel Vorbereitungszeit wie in diesem Jahr wurde vorher noch nie investiert (Rekord #1).

Diesmal war für eine adäquate Präsentation der Pretiosen der Umbau des halben Ladens notwendig.
So aufgeräumt sah es der unbedarfte Besucher, nämlich adrett dekoriert, ohne den FLSV-Style zu ignorieren.

Das wurde aber auch durch die Anzahl der Besucher belohnt (Rekord #2). Schon am Freitagvormittag waren alle drei Vorführräume gut bis sehr gut besucht (Rekord #3), was angesichts der Erfahrung der letzten Jahre, als auch des Bamberger Schmuddelwetters (eher Regen als Schnee) nicht zu erwarten war. Lag das wohl daran, dass wir wieder gleich zwei Sensatiönchen in Form von Weltneuheiten präsentiert haben (Einstellung von Rekord #0)? Jedenfalls gab es auch diverse Problemchen, die nicht ganz ohne waren und dennoch souverän schnell bis souverän aufwändig gemeistert wurden (Rekord #4). Und zum Glück standen ausreichend, zumindest für alle Gäste, nämlich gleich 4 Sorten Bier zur Auswahl (Rekord #5).

Was ist leichter zu leeren? Vier Kisten Ware oder vier Kisten…

So, Schluss mit den Subberlativen. Jetzt wird von der Veranstaltung selbst berichtet. Und da gibt es nicht viel zu erzählen, zumindest was eventuelle Abweichungen vom angekündigten Programm betreffen, denn wir haben uns streng, aber nicht sklavisch daran gehalten. Insofern darf ich an dieser Stelle einfach die Links zu den jeweiligen, bereits ausformulierten Beiträgen nennen und meine Eindrücke dafür mit umso mehr Bildern garnieren:

Im Kleinen Vorführstudio spielte die analog-digitale-vollaktive-Raumakustik-korrigierte Anlage. Diese wurde erweitert durch die Möglichkeit, das Tonabnehmersystem durch die insgesamt vier möglichen hochwertigen Nadeleinschübe, die Ortofon in dieser Baureihe anbietet, zu bestücken. Zur Erinnerung: Diese unterscheiden sich nicht durch den Generator, sondern nur durch die Fassung des Abtastdiamanten, aber vor allem durch den Nadelschliff! Somit ist ein schneller, nachträglicher Austausch mit einem Handgriff möglich; lediglich die Auflagekraft muss je nach Modell gegebenenfalls neu justiert werden.

Nadeleinschübe wie auf der Perlenschnur aufgereiht, v.l.n.r.: Ortofon Stylus OM 10, OM 20, OM 30 und OM40

Hier sollte sofort ein hörbarer Unterschied zu erkennen sein, schließlich sind wir ganz, ganz vorne in der ganzen Hifi-Kette. Und er war!

Ebenfalls im Kleinen Vorführstudio waren die neuen Modelle von Pro-Ject Audio ausgestellt. Zum Einsatz kamen sie aber nicht, genauso wenig wie drei besondere Gäste, die mir Audio Trade ATR zur Verfügung gestellt hat. Hier handelt es sich um neue, eher am oberen Rand des eigenen analogen Portfolios angesiedelte Produktreihen. Ausgestellt wurden, von links nach rechts, der aus Kanada stammende Hingucker Zavfino Copperhead-X,

recht massive Erscheinung, der Zavfino Copperhead-X

aus Taiwan kommt der ultrakompakte, aber mit verstecktem High Tech vollgepackte Tien TT-3 mit dem hauseigenen Tonarm Viroa und

Der wohlkürzeste Name für eine veritable High Tech-Maschine: Tien TT-3

rechts reiht sich noch der Zavfino ZV8X samt Tonarm Aeshna hinzu.

nicht ganz so unbillig, wie er aussieht, der Zavfino ZV8X

Allein deren Optik macht doch Lust auf Vinyl, oder? Man muss ja noch nicht einmal eine Schallplatte drauflegen, so ansprechend sind die drei Modelle gezeichnet.

Im Großen Vorführstudio standen ganz klar die beiden Weltneuheiten von Ars Machinae im Blickpunkt.

Gut geführt: das Hana ML im Ars Machinae Lignum R

Gut bestückt, bestens verkabelt

Symmetrische Verkabelung OHNE Masseableitung ist Pflicht bei den Phono-Vorverstärkern von Blue Amp.

und genauso gut vorverstärkt

Blue Amp zurzur MK III vor prächtiger Kulisse

wurde am Freitag die vietnamesische Kombination aus Thivan 211 Single-ended Anniversary und GrandHorn vorgeführt,

Die Freitags-Lautsprecher: Thivan GrandHorn

während am Samstag die chinesisch-italienische Verbindung der größten Verstärker von Cayin mit der ebenfalls größten Zingali zum Zuge kam.

Die Samstags-Lautsprecher: Zingali Twenty Evo 1.2

Wir schweifen nur kurz ab und zwar nach links, denn hier ist die komplette Röhren-Elektronik untergebracht.

Röhren-Elektronik vom Allerfeinsten und von Cayin und von Thivan

Haben Sie das Kabelwirrwarr unter dem Granit-Altar gesehen? Aber dort laufen die Lebensadern dieser Komponenten zusammen. Das gehört auch dazu, zumal man sie in der Regel gut verstecken kann.

Ein Blick unter die Kulissen: Furman Netzfilter und Supra LoRad Netzkabel

Ralf Wölfel (Entwicklung) und Alexandra Krug (Design) von Ars Machinae hatten jedenfalls kaum eine Pause, so ein Andrang war dort zu verzeichnen.

Im ruhigeren High End-Heimkino gab es an der angekündigten Kette zusätzlich den reellen, weil direkten Vergleich zweier Tonabnehmer-Systeme, wobei hier System tatsächlich ursächlich zu verstehen ist. Hier war Frank Schick in seinem Element, die jeweiligen Besonderheiten zu erläutern, zumal die ATC SCM 40 als Abkömmlinge eine ansonsten Studio-Monitore bauender Spezialisten wirklich gut geeignet sind, auch feinere bis feinste Unterschiede darzustellen. Und wie immer, zumindest auf diesem Niveau, gingen die Meinungen der Zuhörer auseinander, welchem System der Vorzug zu geben sei.

Das High End-Heimkino mit der wohl preiswertesten Anlage der Bamberger Analog-Tage 2019

Dass es auch lukullisch zum Besten stand, habe ich Achim, Stefan und Alexandra zu verdanken. Achim brachte die weltbesten Weißwürste samt Zubehör mit und bereitete sie auch noch zutzelgerecht zu,

Weiße Würste und braune Brezen; im Magen kommt eh alles zusammen.

während Bräu Stefan Z. aus M., das liegt hinter Burgebrach im Steigerwald direkt an der B22, mit seinem Weißbier für die flüssige Begleitung eben dieser Weißwürste sorgte. Alexandra hat dann am Freitagabend mit leckerem Weißkäse, Schmalz- und Butterbroten für einen angemessenen Abschluss gesorgt.

Gute Fee Alexandra bei der Zubereitung und auch guter Feeerich Frank bei der Vorverkostung des Buffets

Habt für diese Unterstützung, die ja auch als Entlastung zu verstehen ist, besonders herzlichen Dank.

Ein weiteres Danke-Schön gilt dem anderen Achim, der mir ein besonders schönes Mitbringsel übereignet hat.

Das mit Abstand schönste Mitbringsel für Micha von Achim

Es gab übrigens noch nebenher, als kleine Entsprechung der großen BR-Aktion, an diesen Tagen auch beim FLSV eine Spendenaktion zu Gunsten von Kindern in Not. Hier ist der FLSV ja seit Jahren sehr eingleisig, aber erfolgreich für den Bamberger Kinderschutzbund aktiver Spendensammler.

Richtig viel Aufwand für reichlich Lesestoff in der Tüten des Wunders

Diesmal wurde eine alte Idee aufgegriffen, bei der eine Wundertüte im Wert von etwa 100.- € in Form von hochwertigen Hifi- und Musik-Zeitschriften samt kultiger Stofftragetasche gegen einen Zehner in Euro getauscht wurde. So sind immerhin 140.- Euronen für einen guten Zweck zusammengekommen!

Fertig gepackt, die Wundertüte nebst Werbung. Dank an Andreas R. von der Firma Y. aus R. für den Stoff.

Übrigens gab es auch wieder die üblichen Devotionalien als Weggeber, neudeutsch für Give-away.

Alterslos und immer wieder gerne genommen: die hochwertigen Kulischreiber und Schlüsselbänder

Aber dass wir eigens für diese Veranstaltung eine Schallplatte haben pressen lassen, entspringt doch einer dieser modernen Verschwörungstheorien! Oder ewa nicht?

Ein netter, weil auch zeitnaher Zufall: die Schallplatte der B.amberger A.nalog-T.age 2019

Aber es gab diesmal noch andere, schier unverkaufbare Schallplatten zu kaufen. Im Bild zu sehen sind wohl die teuersten LPs, die mein Laden je von innen gesehen haben. Für die anderen kann ich zum Glück nicht mitreden, denn ein Sammler exotischster Sonderauflagen war ich noch nie.

Wenn Sie das Bild vielfach vergrößern, erkennen Sie den astronomisch hohen, aber angemessenen Preis.

Das war, wie immer, eine tolle Veranstaltung! Vielen Dank deswegen auch an meine, unsere zahlreichen Gäste, denn ohne euren Besuch würde sich der immense Aufwand zum einen ja gar nicht lohnen. Und zum anderen setzt man sich als Fachhändler vor Ort mit solchen Aktionen auch von den Versendern und den anderen Kistenschiebern ganz deutlich ab. Eine Win-Win-Situation, wie wir meinen.

Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV!

Noch ein kurzer Vorgeschmack auf die Bamberger Analog-Tage 2019

„Neues aus dem Roten Salon“, so könnte hier die Überschrift genauso lauten. Aber wir möchten an dieser Stelle nicht auf historische Räumlichkeiten verweisen, sondern auf die ganz in rotem Ton gehaltenen Komponenten, die (nicht nur) während der Bamberger Analog-Tage 2019, zur Erinnerung: am 13. und 14. Dezember 2019, auf der langen Seite des Großen Vorführstudios des FLSV in Bamberg aufspielen wird.

Analoge Signalquelle wird eines der letzten SuperPacks der Modellreihe Xperience von Pro-Ject sein, das beim FLSV in Bamberg in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten Modellen bei Komplett-Plattenspielern überhaupt zu zählen ist. Das liegt daran, dass genau dieses Modell ein besonders überragendes Preis-/Leistungsverhältnis aufweist, hat es doch schon viele Features der größeren Modelle samt einem überragenden MM-Tonabnehmersystem verbaut. Wir trauern ein wenig!

Einer unserer liebsten Plattenspieler: Pro-Ject Xperience SB SuperPack

Als Zentrale fungiert ein besonderes Verstärker-Gespann. Es handelt sich um eine Vorverstärker-/Endverstärker-Kombination 211 Anniversary des vietnamesischen Herstellers Thivanlabs. Besonderheit ist hier die Verwendung einer der klanglich sicher renommiertesten Röhren überhaupt, nämlich einer 211 pro Kanal. Auch der Vorverstärker arbeitet mit Röhrentechnik, auch wenn man sie von außen nicht sieht. Verbunden werden beide Einheiten mit einem Spezialkabel, das keinerlei Verwechslungsgefahr aufkommen lässt.

Quasi-Vollverstärker Thivan 211 Anniversary

Kennen wir Thivan nicht schon irgendwo her? Genau, wegen ihres tollen Lausprechers Eros 9. Diesen hatten wir ja bereits schon mal vorgestellt. Unbändige Spielfreude ohne zu quäken, kleine Last für den Verstärker, knochentrockene Bässe und zudem unkritisch in der Aufstellung: Live-Musik liebendes High Ender-Herz, was willst Du mehr?

Immer noch eine Wucht, der Männer-Lautsprecher nicht nur für Männer Eros 9 von Thivan

Wenn Sie also zufälligerweise einen üppig großen Raum, der nicht ganz zufällig mit Kolonialmöbeln ausstaffiert ist, für einen gerade noch nicht fünf-stelligen Euro-Betrag mit einer überragend lebendig klingenden High End-Anlage garnieren möchten, dann wäre das soeben Gezeigte nicht ganz unzufällig auch meine Wahl.