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Verstärker-Neuzugänge im Portfolio des FLSV der letzten Zeit

„Du, Herr Munk, was hast du denn für Verstärker so zwischen 3000.- und 4000.- € im Programm?“, das werde ich in letzter Zeit häufiger gefragt. Das sollte also an dieser Stelle mal geklärt werden.

Hier ist als Verstärker ein so genannter Vollverstärker die Zentrale einer HMWA (Heimische Musik-Wiedergabe-Anlage) gemeint, der mit analogen und/oder digitalen Quellgeräten und passiven Lautsprechern betrieben wird. Und gleich bei den zu verwaltenden Quellen gehen die Meinungen, was wichtig ist, ziemlich auseinander. Während der eine lieber seine Schätze auf Vinyl und seinen CD-Player nutzen mag, braucht der nächste Interessent nur noch einen Streaming Dienst-fähigen Verstärker, der dafür aber zwingend über eine App* steuerbar sein muss.

Aber der FLSV wäre nicht der Fränkische Lautsprecher-Vertrieb, wenn er nicht auch in diesem schon recht gehobenen Preissegment mehrere Alternativen zur Auswahl hätte. Wenn man genauer hinschaut, sind es dann doch nicht so viele, denn die hier vorzustellenden Probanden erfordern ob ihrer spezifischen Ausstattung schon zwingend eine Vorauswahl.

Neuzugang #1: Yamaha A-S2200

Mit den typischen VU-Metern aus 100 Metern als Yamaha erkennbar; aber auch sonst ist alles dran am A-S2200

Beginnen wir mit einem Klassiker beziehungsweise mit der modernen Interpretation eines klassischen Vollverstärkers der Spitzenklasse des japanischen Edel-Herstellers Yamaha, nämlich dem A-S2200. Fast so, als wären die letzten 35 Jahre im Zeitraffer vergangen, steht er in seinem Design mit den typischen Knebelreglern und den beiden VU-Metern (englisch für Volume Unit) massiv vor einem. Anders als seine kleineren Geschwister verzichtet der Yamaha A-S2200 auf digitale Eingänge. Logischerweise bietet das Gerät daher auch keine Streaming-Option. Hier kann man nur seinen anachronistischen Plattenspieler und seinen fast schon mausetoten CD-Player, aber auch seinen vorsintflutlichen Tuner anschließen. Was, Sie haben sogar noch ein Tape Deck oder, noch viel schlimmer, ein richtiges Tonbandgerät und nutzen hier einen echten Record Out-Ausgang zum Aufnehmen? Dann ist dieser Prachtkerl genau das richtige Gerät für Sie!

Ziemlich vollausgestattet für den puristischsten Vertreter dieser Vorstellung: Die Rückseite des Yamaha A-S2200

Vollsymmetrischer Aufbau, ausreichend Leistung für so ziemlich alle Lautsprecher im Portfolio des FLSV sowie ein überragend rauscharmer Phono-Vorverstärker für MM- als auch für MC-Tonabnehmer zeichnen den Yamaha A-S2200 genauso aus, wie seine superstabile Bauweise und auch seine überhaupt nicht altbackene, sondern für einen Hifi-Junkie sogar eher zeitlose Design-Handschrift mit den hochglänzend lackierten Seitenwangen.

Hier sieht man, warum auch kein Digital Board oder auch kein Streaming Modul mehr ins Gerät gepasst hätten.

In dieser Baureihe gibt es einen leicht abgespeckten kleinen Bruder namens A-S1200 sowie eine noch größere Schwester, die auf A-S3200 hört und die von all dem Genannten noch eine Schaufel drauf packt.

Tests zum Yamaha A-S2200 können Sie [hier] und auch [hier] lesen, falls Sie dem hier Gedruckten noch nicht so ganz trauen sollten.

Neuzugang #2: Vincent SV-737

Nur echt mit Bullauge: Vincent SV-737 aus der hauseigenen tubeLine; die Leuchtkraft der Röhre lässt sich regeln.

Auch hier haben wir es mit einem echten Schwergewicht zu tun, das aber einen ganz anderen Schwerpunkt als der Yamaha A-S2200 setzt. Analoge Eingänge gibt es hier zwar auch, aber der formidable Digital-/Analog-Wandler steht nicht nur je zwei coaxialen und optischen Digitaleingängen zur Verfügung, sondern auch dem eingebauten Streaming Modul. Somit kann der Vincent SV-737 ins heimische Netzwerk integriert werden. Außerdem lässt sich der Vincent SV-737 über Bluetooth mit Signalen versorgen.

Auch hinten so vollständig wie vorne: die Anschlussseite des Vincent SV-737 mit WLAN- und Bluetooth-Antenne

Gegenüber seinem optisch ähnlichen, aber undigitalen kleinen Bruder, dem Vincent SV-237MK, wurde beide Verstärkerzüge, also Vorverstärker und Endstufe, neu entwickelt und zudem perfekt auf einander abgestimmt. Die Endstufe wurde mehr als nur moderat weiterentwickelt. Das bedeutet hier nicht nur schlicht und einfach noch mehr Kraft im Überfluss, sondern auch ein besseres Einschwingverhalten gerade bei komplexen Lasten. Bis etwa 10 Watt pro Kanal arbeitet die Endstufe im Class A-Modus, wodurch Übergangsverzerrungen im so genannten Null-Durchgang vermieden werden. Wo aber die größten klanglichen Fortschritte erzielt wurden, ist die Überarbeitung des Vorverstärkers. Dieser ähnelt nun mehr dem hauseigenen Flaggschiff, dem Vincent SA-T7, als dem bekannten SV-237MK. Offensichtlich werden bei allen drei Geräten der tubeLine Röhren im Vorverstärker verwendet. Den getrieben Aufwand hier zu erläutern, würde zu weit führen. Als Klangerlebnis verspricht Vincent sich und uns: „Im Zusammenspiel mit der Röhrenvorstufe ergibt sich nunmehr ein Wiedergabespektrum, das dem von sehr guten Single-Ended-Triodenverstärkern ähnelt – auf wesentlich höherem Leistungs- und Reinheitsniveau.“

Auch der Vincent SV-737 verfügt wie auch der Yamaha A-S2200 über die in dieser Klasse zumindest inzwischen unüblichen Klangregler. Aber keine Angst: Diese sind nur aktiv, wenn Sie sie benötigen und haben sonst keinen negativen Einfluss.

Wenigstens einen Test und nicht nur wiedergekäute Pressemitteilungen kann ich Ihnen [hier] zum Weiterlesen anbieten.

Neuzugang #3: Hegel H190

Nordisch kühl oder doch eher nordisch schlicht und elegant, weil so aufgeräumt? Aber wo ist der Netzschalter?

Ein gänzlich anderes Kaliber zu den beiden soeben genannten Modellen stellt der Hegel H190 dar. Der mittlere von insgesamt fünf Vollverstärkern** der norwegischen Firma ist zwar ähnlich quadratisch in der Grundfläche, aber vom Design her trotz der geschwungenen Frontplatte sehr puristisch angelegt. Lediglich zwei Knöpfe respektive Regler sind auf der Frontplatte links uns rechts vom deutlich abzulesenden Display auszumachen. Natürlich gibt es auch hier eine Fernbedienung für die Grundfunktionen. Gesteuert wird dieser Verstärker aber in erster Linie mit einem Tablet oder iPad. Die dazu nötigen Apps heißen Bubble-UPnP für Android beziehungsweise Linn Kinsky für Apple. Andere Player genannte Bedienoberflächen wie MConnect HD funktionieren aber auch problemlos.

Bei den möglichen Anschlüssen ist er dem Vincent SV-737 recht ähnlich. Es sind ausreichend analoge und digitale Eingänge vorhanden. Hinzukommt, und das ist nicht ganz unwichtig bei der Verwendung von Computer-basierenden Music Servern wie dem Roon Nucleus, die Möglichkeit, diesen direkt über den USB-B-Anschluss zu verbinden. Dafür verzichtet der Hegel auf Bluetooth und auf die Möglichkeit, WLAN zu nutzen. Aber wir wissen ja, dass eine (Kabel-gebundene) Ethernet-Verbindung in aller Regel die stabilere ist.

Neben den Anschlüssen samt aller analogen und digitalen Eingänge fällt eins auf, nämlich nur eins Fuß hinten!

Wenn zwar nicht bei den prinzipiellen Leistungsdaten, sehr wohl aber beim umgesetzten Schaltungskonzept unterscheidet sich der Hegel H190 deutlich von den bereits vorgestellten Kollegen. Hier wird eine besondere Kombination Class A und Class A-B im Verbund mit einer rigorosen Gegenkopplung angewandt. Diese patentierte Besonderheit nennt Hegel SoundEngine 2. Das Resultat ist zum einen ein extrem hoher Dämpfungsfaktor (größer als 4000!) sowie das nahezu vollständige Fehlen von Verzerrungen aller Art. Das führt in der Praxis zu einem sehr kontrolliertem Klangbild, weil der Lautsprecher das machen muss, was der Verstärker will und nicht umgekehrt. Das ist besonders auffällig im Bassbereich, der niemals überschwingt und so eher athletisch als zu muckilös daherkommt. So manches Problem, das aus der  Aufstellung der Lautsprecher im Raum resultiert, wird dadurch doch stark abgemildert. Aber Lautsprecher, die den Hochton-Bereich besonders betonen, sollte man mit dem Hegel H190 eher nicht verquicken.

Was diesen Verstärker aber wirklich von allen anderen Marktbegleitern abhebt, ist die Möglichkeit, ihn auch in einer weißen Ausführung zu erstehen. Raten sie mal, in welcher Farbe  er bei mir steht? Richtig!

Als einziger Verstärker in seiner Klasse ist der Hegel H190 auch in weiß lieferbar; und so steht er auch beim FLSV!

Auch hier gibt es weiterführende Lektüre in Form von [Test 1] und[Test 2].

Neuzugang #4: Copland CSA100

Das hat doch was von einem Tresor! Diese Design-Sprache durchzieht Verstärker von Copland seit Jahrzehnten.

Gespannt warte ich auf den in ganz aller Bälde eintreffenden Copland CSA100. Dieser ist einer der Nachfahren des Copland CSA14, den ich schon vor gefühlten hundert Jahren im Portfolio geführt habe. Ein Copland CSA war und ist auch jetzt der Einstieg in die Welt der Verstärker beim dänischen Hersteller Copland.

Hier handelt es sich wie beim Vincent SV-737 um einen Hybriden. Das bedeutet, dass der Vorverstärker mit Röhren aufgebaut ist, während die Endstufe mit Transistoren arbeitet. So soll angenehmer Klang mit ausreichend Leistung kombiniert werden, um auch Kennschalldruck-schwächere Lautsprecher, und das sind die allermeisten Typen am Markt, adäquat antreiben zu können.

Hier sieht man die Eingangsstufe mit der Doppeltriode 6922, diese Röhre ist somit für beide Kanäle zuständig.

Ausstattungsmäßig ist der Copland CSA 100 eine Mischung aus dem Yamaha A-S2200, weil beide über einen recht hochwertigen Phono-Zweig*** verfügen, und dem Hegel H190 als auch wiederum dem Vincent SV-737, die ihrerseits ebenfalls hochwertige Digital-/Analog-Wandler (DAC) zur Verfügung stellen. Der für mich persönlich besonders relevante Eingang USB-B als externe Soundkarte ist wie beim Hegel H190 ebenfalls vorhanden. Während man im Herbst eine Nachrüst-Platine für Bluetooth sogar mit Unterstützung des aptX HD-Standards ordern kann, muss man hier auf die direkte Nutzung von Streaming verzichten. Aber es gibt ja inzwischen richtig hochwertige Streaming Bridges für relativ kleines Geld wie die Pro-Ject Stream Box S2 Ultra, um auch diese vermeintliche Lücke ausstattungsmäßig abzudecken, so man denn das Bedürfnis dazu hat.

Alles dran, was man zum Musikhören benötigt. Der Copland ist hier der einzige Verstärker mit echter Tape-Schleife!

Wer wirklich kritische Lautsprecher sein eigen nennt und tatsächlich mit der gebotenen Leistung des Copland CSA 100 nicht ausreichend bedient wird, greift einfach zum nächstgrößeren Modell, dem Copland CSA 150. Jetzt reicht’s aber!

Wie bei allen Probanden sieht man hier die hohe Bauteildichte und die aufwändige Signalführung auf der Platine.

Frei nach Winston Churchills Devise: Glauben Sie nur den Tests, die Sie selbst gefälscht haben.“, können Sie dies [hier] und [hier] und erst recht auch noch [hier] überprüfen.

Schlussbemerkung:

Was alle vier Verstärker neben der klassischen und somit vollformatigen Hifi-Breite eint, ist ein veritabler Kopfhörer-Anschluss, der bei keinem Modell nur eine Alibi-Lösung darstellt. Auch wenn ein spezialisierter Kopfhörer-Verstärker an dieser Stelle noch ein oder zwei Quäntchen besser klingen wird, kann man diese Anschaffung zumindest zeitlich ein wenig nach hinten verschieben.

Ich denke, Sie haben sich nach der Lektüre nun die Wahl der Qual ein wenig vereinfachen können, zumindest unter dem Aspekt, welches Modell Ihren theoretischen Anforderungen denn am nächsten kommt. Aber ob vielleicht doch ein anderer Verstärker genau an Ihren Lautsprechern in Ihrem Wohnraum nicht doch noch besser klingen wird, auch wenn Sie dann entsprechende Zusatzgeräte erwerben müssen, das müssen Sie sich schon selbst erarbeiten. Schließlich wird das Ihr vielleicht letzter Vollverstärker überhaupt sein. Das Zeug dazu hat jedenfalls jeder der hier vorgestellten Typen!

Anders als beim Hobelschreiner, beim derzeitigen Gesundheitsminister und auch bei anderen Jungschweinen bleibt es spannend, zumindest beim FLSV!

*App wie Application = englisch für Anwendung und hat nicht zwingend mit dem Äbbel aus Cupertino zu tun.

**Sonst entscheide ich mich stets anhand der kleineren Modelle, wenn ich ein neues Fabrikat ins Produktprogramm aufnehmen möchte. Bei Hegel war es aber andersherum, denn der Hegel H590 war der allererste Vollverstärker, der auch meine KEF Blade 2 anzutreiben wusste, ohne dabei auch nur ansatzweise einzubrechen. Demnach also eine gute Entscheidung!

***Der Copland CSA 100 kann nur die Signale von Moving Magnet-Tonabnehmern wandeln, das aber richtig gut. Deswegen bekommt er in der Vorführung beim FLSV auch die gerade neu vorgestellte MM-Delikatesse Ortofon 2M Black LvB 250 serviert.

Das wurde aber Zeit: neuer Artikel über Verstärker

Seit knapp über drei Jahren wurde der Portfolio-Eintrag über die vom FLSV angebotenen Verstärker nicht mehr editiert. Schande über mein Haupt! Denn in dieser Zeit hat sich so viel getan. Was denn, ein Verstärker soll doch nur verstärken, oder? Ja, eigentlich schon. Aber auch: Nö, denn er kann viel mehr! Und so habe ich eine Total-Revision aufgelegt.

Der Artikel fängt so an:

Der Verstärker

Prinzipiell fungiert der (Voll-) Verstärker in einer Audio-Anlage zum einen als Schaltzentrale, denn hier laufen in der Regel alle Drähte zusammen. Und zum anderen erzeugt der Verstärker die Kraft, die benötigt wird, um passive Lautsprecher anzutreiben. So weit, so einfach.

Was soll man zu diesem Baustein einer Hifi-Anlage noch erzählen? Ist hier nicht schon alles gesagt worden, außer dass es sie in allen Preisklassen gibt?

Mitnichten! Denn es gibt eine Vielfalt wie nie zuvor. Aufzuzählen sind also

  • Transistor-Verstärker, Röhren-Verstärker und Hybrid-Verstärker, bei denen der Vorverstärker mit Röhren bestückt ist, die Endstufe aber mit Transistoren arbeitet
  • Vollverstärker oder getrennte Vorverstärker und Endverstärker
  • Vollverstärker mit gleich vier Endstufen für Bi-Amping
  • innerhalb der Transistor-Fraktion unterschiedliche Schaltungskonzepte wie Class A-Verstärker, Class A/B-Verstärker, Class B-Verstärker, Class D-Verstärker und auch echte Digital-Verstärker, Class G-Verstärker…
  • inzwischen auch bezahlbare Röhrenverstärker, die zwar nostalgisch wirken, aber dennoch die Seele der Musik transportieren
  • dank stets höher werdendem Wirkungsgrad immer kleinere Verstärker, die entsprechend keine oder nur noch sehr kleine Kühlkörper benötigen
  • Verstärker mit integriertem Phono-Vorverstärker, mit integriertem Streaming Client, mit integriertem Server und Streaming Client, mit integriertem Ripper, Server und Streamer oder
  • modular zu bestückende Verstärker für optional zu nutzende Funktionen wie Phono, Streaming oder Nutzung von Video-Inhalten mit einem HDMI-Board
  • ständig Weiterentwicklungen und Integration bestehender Konzepte und somit Kombinationen mit anderen Funktionen, die früher jeweils eine eigene Einheit erforderten, inklusive der Verkabelung und unterschiedlicher Bedienkonzepte. Hier sei als Stichwort für zukünftige Entwicklungen die Begriffe Multiroom und Vernetzung genannt
  • AV-Verstärker, meist AV-Receiver fürs Heimkino sowie
  • besondere Spezialverstärker wie separate Phono-Vorverstärker und Kopfhörerverstärker et cetera, die aber an anderer Stelle beschrieben werden
  • es gibt…

Bei Ihrem Local Hifi-Dealer FLSV in Bamberg werden Hifi- und High End-Verstärker folgender Hersteller angeboten:

Yamaha, Arcam, NAD, Vincent, Audiolab, Exposure, Pro-Ject Box Design, Cayin, CocktailAudio und als Abrundung nach oben Audio Analogue. Dass alle diese Hersteller auch andere Geräte als Ergänzung ihrer Verstärker anbieten, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Eine Auflistung der vorführbereiten Geräte erspare ich mir an dieser Stelle, aber es sind deutlich mehr als die abgebildeten Modelle in der ständigen Vorführung.

Ich werde nachfolgend die oben genannten Konzepte nicht ausführlich abhandeln, sondern nur ein paar Besonderheiten aus meinem in der Regel auch vorführbereiten Programm darstellen.

Den wie immer mit netten Bildchen versehenen vollständigen Beitrag kann man [hier] in epischer Breite und Länge lesen.

Tor – Schuss – Panik? Thor-Schluss-Japanik? Nö, Bamberger Analog-Tage 2017!

Es ist 5 vor 12, aber hier läuft alles Plan-gemäß. In aller Ruhe breitet sich die Hektik aus. Aufgeräumt ist es hier, alle Anlagen laufen vor sich hin, drei davon mit derselben Musik, ein Wohlfühlgefühl breitet sich der Jahreszeit entsprechend aus.

In Stichpunkten sei hier nochmal aufgeführt, was es alles bei den x-ten Bamberg Analog-Tagen so alles zu sehen und auch zu hören gibt:

1. ganz viele Schallplatten in allen Preisklassen, die meisten Second Hand, aber auch viele Audiophile.

  

2. ein Vergleichstest zwischen einem Standardmodell und einem hochgerüsteteten Nicht-mehr-ganz-so-Standardmodell, aber alles bezahlbar!

3. High End-Vorführung eines Spitzenmodells mit einem irgendwie nicht mehr ganz so billigen, aber dennoch preiswerten Spitzen-Tonabnehmer inklusive Phono-Vorverstärker an einer Elektronik und den zukünftigen Lautsprecher-Klassikern aus Japan. Die Enthüllung erfolgt ab 10.00 Uhr.

4. wiederum ein Vergleichstest, diesmal zwischen gleich vier Modellen derselben Preisklasse, konkret zwischen 1300.- und 1400.- €. Einen der Probanden sieht man im Aufmacherfoto. Den größeren Bruder kann man ebenfalls, aber außer Konkurrenz bewundern.

5. als Verbeugung vor meinem ältesten Lieferanten die Vorführung von deren Jubiläums-Box an exquisiter Elektronik im akustisch besten Raum des FLSV.

Wem das nicht reicht, der frage mich vielleicht nach Empfehlungen für den Gabentisch. Es gibt reichlich Zubehör rund um die schwarz Scheibe…

Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV!

Das Programm der Bamberger Analog-Tage am 08. und 09. Dezember 2017

Kurze Vorbemerkung: Wer den nachfolgenden Text deutlich unterhaltsamer als PDF und mit bunten Bildchen garniert lesen möchte, der ist [hier] richtig.

Programm der Bamberger Analog-Tage am 08. und 09. Dezember 2017

Die inzwischen legendären Bamberger Analog-Tage werden heuer einen eher Workshop-ähnlichen Charakter haben. Somit liegt der Fokus des Programms weniger als bei den vorherigen Veranstaltungen auf den aktuellen Neuheiten oder gar auf relativen Superlativen, obwohl auch diese präsent sein werden. Auch wenn diese das Salz in der Suppe sind, werden sie nicht schon an dieser Stelle überstrapaziert. A weng a Schbannung muss scho sein! Und die Bodenhaftung verlieren wir deswegen noch lange nicht, zumindest wenn man sich die Preisschilder an anderer Stelle so anschaut!

Im Großen Vorführstudio werden zum Beispiel aussagekräftige, weil unter identischen Bedingungen stattfindende Vergleiche zwischen gleich vier nahezu preisgleichen Komplettspielern in Echtzeit angestellt werden können. Die Probanden, die in den Ring steigen, heißen von links nach rechts und von oben nach unten: Pro-Ject Xperience SB SuperPackPro-Ject The Classic SuperPack , Pro-Ject RPM 5 Carbon und  MoFi Studio Deck.

Die Phono-Vorverstärkung wird ebenfalls von Pro-Ject gestellt. Hier werden zwei Phono Box DS2, die ja über je zwei identische und somit gleichwertige Eingänge verfügen, verwendet. Den Hochpegel-Part übernimmt diesmal ein Arcam SR250, der nicht nur extrem neutral und somit auch feinfühlig genug klingt, um die Nuancen dieses besonderen Testfeldes an eine unserer derzeitigen Lieblingsboxen weiter zu reichen. Welche das ist? Sie kommt aus England und aus Essen, sie hat nur drei Chassis und wiegt trotzdem weit über 40 Kilogramm, sie hat denselben Vornamen wie der bei James Bond für die besondere Technik zuständige Mann. Ja, genau: Die Q Acoustics Concept 500 wird diesmal ebenfalls im Mittelpunkt stehen, weil sie die subtilen Unterschiede ganz klar darstellen kann.

Außerdem werden wir anhand eines unserer analogen Bestseller mit viereinhalb ausgewählten Tuning-Tipps anschaulich zeigen, wie ein bestehender Plattenspieler durch geeignetes Zubehör klanglich deutlich nach vorne gebracht werden kann. Hier wurde ganz bewusst ein kleiner Pro-Ject Plattenspieler ausgewählt, stellt doch schon der reguläre RPM 1.3 Genie ein wahres Energiebündel dar, der in seiner Preisklasse eigentlich keinen Gegner hat. Dennoch lässt sich dieser Dreher mit diesen Maßnahmen, die sehr wohl auf andere Modelle nicht nur dieses Herstellers zu übertragen sind, Schritt für Schritt sehr deutlich aufwerten. Diese Upgrades sind ja in der Regel relativ preiswert, da man ja dabei nicht gleich die komplette Basis tauschen muss, sondern alle Schritte nach und nach vollziehen kann. Somit wird auch ein Wertverlust beim Verkauf des alten Drehers vermieden.

Welche diese Maßnahmen sind, erfahren Sie dann im Kleinen Vorführstudio.  Auch die Kette, die für diesen Vergleichstest verwendet wird, wird preislich am Boden bleiben, aber die klanglichen Unterschiede beider Modelle locker darstellen können. Wieder wird eine der neuen Phono Boxen DS2 von Pro-Ject für ein faires, naja für ein halbwegs faires Gegeneinander sorgen. Danach geht es in den kleinen Pro-Ject MaiA und von dort aus wiederum in eine kleine Box von Q Acoustics. Diesmal ist es die Concept 20,

einem Lautsprecher, der für gerademal 500.- € fürs Paar ebenfalls Maßstäbe in ihrer Preisklasse gesetzt hat.

Der oben angedeutete, aber an dieser Stelle noch nicht zu verratende Superlativ wird jedenfalls im akustisch bestens präparierten High End-Heimkino zu hören und kaum, aber dafür pointiert zu sehen sein. An Elektronik wird eine immerhin dreiteilige Kombination von Vincent, bestehend aus dem Röhrenvorverstärker SA-T7 und den beiden Hybrid-Monoblöcken SP-T700, aufgefahren. Diese haben nicht nur genügend Dampf, um unsere Dynaudio Special Forty, einem der derzeit besten Kompaktlautsprecher auf dem Markt, adäquat anzutreiben, sondern spielen auch musikalisch, zumindest Preisklassen-bezogen, ganz vorne und das ganz locker mit.

Merke: Bei dem Geheimnis sollte es sich logischerweise, auf Deutsch: folgerichtig um ein Gespann aus Laufwerk, Tonarm, Tonabnehmer und auch Phono-Vorverstärkung handeln. Was kann das wohl sein? Auf jeden Fall eine Kombi-Nation aus Japanern, Deutschen und Österreichern.

Und merke außerdem: Es muss nicht immer Eck-Ju-Face und Bi ‘n‘ Double-View sein, um nicht halbwegs unglücklich und nicht ganz unzufrieden zu sein.*

Jedenfalls werden wieder Repräsentanten und -Onkel der jeweiligen deutschen Vertriebe zu Gast sein und jede Ihrer Fragen erschöpfend, also bis zu Ihrer Erschöpfung, beantworten.

Diverse Plattenwaschmaschinen und ein deutlich für diesen Anlass erweitertes Angebot an Second Hand- LPs runden die Show ab.

Es bleibt also spannend, zumindest beim FLSV in Bamberg!

 

*Wir Franken sind ja sehr sparsam mit der Zugabe eigener Hochgefühle. Wir sagen dann meistens und aus Verlegenheit „Basst scho!“ Oder eben oben genannte Äußerung als fulminante Steigerung. Aber wissen Sie, wie die allerhöchste Lobpreisung aus dem Munde eines echten Franken lautet? Ganz einfach: „Besser hätte ich es auch nicht gekönnt!“

Große Schatten werfen ihre Ereignisse voraus: Runde 2 der Bamberger Analog-Tage am 14. & 15.10.2016 – Die Anlage #3

Das Programm der Bamberger Analog-Tage 2016 am 14. und 15. Oktober 2016: Anlage #3  im Großen Vorführstudio – Das große Besteck

Wenn man, sagen wir mal, beruflich fest im Sattel sitzt, die Kinder aus dem eigenen Haus gescheucht hat, das Auto auch gerade nicht muckt und auch sonst alles paletti läuft, dann sollte man über die nun in der wahren Hierarchie aufrückenden essentiellen Dinge des Lebens nicht nur sinnieren, sondern diese auch gleich in die Tat umsetzen. Und das Geld auf der Bank eh nichts bringt, außer dass es bis jetzt dort halbwegs sicher liegt, kommt hier der ernstgemeinte Tipp des Anlage-Beraters Michael M. aus B.: Eine hochwertige High End-Musikwiedergabe-Anlage! Die macht Spaß, bringt Freude in den Alltag und macht einen jeden Tag jünger. Versprochen.

Wie wäre es mit dieser Konstellation? Den Anfang macht das Wirklich-hohe-Masse-Laufwerk Pro-Ject Xtension 10, dessen Tonarm wir wie sonst unüblich mit einem Moving Magnet-Tonabnehmer (MM) der Extra-Klasse bestücken. Und da gibt es nämlich beim FLSV einige zur Auswahl. Aber diesmal ist es das Nagaoka MP500, nagaoka-mp500 das uns mit seinem kräftigen Klangbild immer wieder viel Hörspaß bereitet. Und um den nicht auf dem weiteren Signalweg zu veröden, nehmen wir für die Phono-Entzerrung den bestens beleumundeten Croft RIAA, croft-riaa der wie der Rest der Anlage mit Röhren arbeitet.

Dann folgt als Vorverstärker der neue Vincent SA-T7vincent-sa-t7

und die dazugehörigen Mono-Blöcke Vincent SP-T700. vincent-sp-t700

Nun fehlt nur noch der krönende Abschluss. Und das sind die wunderhübschen DALI Epicon 8 in Nussbaum. Allerdings arbeiten die DALIs relativ konventionell, also ohne Röhren.

dali-epicon-8

Wem hier das Herz nicht aufgeht, der ist entweder ein Roboter oder noch schlimmer, sogar schon unlebendig.

Auch hier wird wieder Alan Bachmann von DALI Deutschland für den musikalischen Part zuständig sein. Vielleicht bringt er ja die neue, aber echt seltene blaue LP mit?!

Abrundung nach oben: Vincent SA-T7 und SP-T700

Auch neu beim FLSV und endlich ausgeliefert und sofort an eigener Wirkungsstätte im Großen Vorführstudio aufgebaut wurde die Vorverstärker-/Mono-Endstufen-Kombination von Vincent mit den wenig prosaischen Bezeichnungen SA-T7 und SP-T700.

Man kann erahnen, dass es sich wegen des T wie Tube* dabei um Röhrenverstärker handelt. Das gilt im reinsten Sinne für die Vorstufe, während es sich bei den Mono-Blöcken um ein Hybrid-Design, also Röhren in der Eingangsstufe und Transistoren in der Ausgangsstufe, handelt.

Der Vorverstärker hat zwei Besonderheiten, zumindest in diesem High End-Segment, zu bieten. Zum einen verfügt er über echte und selbstredend abschaltbare Klangregler und zum anderen hat er einen sehr hochwertigen Digital-/Analog-Wandler (DAC) verbaut, von dem besonders ältere, aber mechanisch stabile CD-Player profitieren werden.

Trotz der hochwertigen Verarbeitung und der immensen Kraft der Endstufen ist diese Kombi noch als sehr preiswürdig zu bezeichnen, kostet doch der Röhren-Vorverstärker gerademal 2500.- € und die Monos je 2000.- €.

Momentan spielen sie sich standesgemäß aber an einer reinen Phono-Kette für Bamberger Analog-Tage 2016 ein.

Erste Tests über dieses Preis- und Leistungsklassen-bezogen überragende Set können Sie [hier] und [hier]nachlesen. Danke an die Herren Redakteure!

*Wer kennt das Medienportal DuRöhre?

Das aktuell vorführbereite Elektronik-Portfolio, Part V

Wenn denn nur ein wenig mehr Platz wäre (nicht nur) im Regal des Großen Vorführstudios des FLSV in Bamberg! Dann wäre die Auswahl der deutsch-chinesischen Freundschaft nämlich noch deutlich größer. Und Statur haben die Geräte von Vincent wahrlich! Und schwer sind sie, was wiederum dem Regal von Creaktiv nichts ausmacht. Aber meinen Bandscheiben*.

So ist die aktuelle Auswahl beschränkt auf eine besonders preiswerte Kombination aus dem klassischen CD-Player CD-S4

Vincent CD-S4

Schwergewicht Vincent CD-S4

und dem prächtigen Vollverstärker SV-234 aus der Haus-intern solidLine genannten Baureihe. Das kann ich nur bestätigen!

Vincent SV-234

Prachtkerl und Vollverstärker: Vincent SV-234

 

Passende Kleinsignal- und Lautsprecherkabel runden das Angebot ab.

 

 

*Hat wiederum nichts mit Bandmaschinen zu tun!

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