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Tiefe Wasser sind nicht still: Die Subwoofer von JL Audio

In Abwandlung und gleichzeitiger Negierung des bekannten deutschen Sprichworts stellen wir an dieser Stelle nicht zum ersten Mal die Ausnahme-Subwoofer des amerikanischen Herstellers JL Audio vor, die in Deutschland von ATR Audio Trade vertrieben werden. Denn meine Bekanntschaft mit JL Audio stammt aus den Zeiten, die vor ziemlich genau vor vier Jahren ihr wohl geplantes Ende fanden, nämlich aus der langjährigen Car Audio-Ära des FLSV. Schon damals waren diese Subwoofer nicht nur bei mir erste Wahl, wenn es um ultimative Tiefbass-Wiedergabe aus relativ kompakten Gehäusen ging. Dass in meiner Car Audio-Referenz-Anlage gleich zwei JLs werkeln, liegt daran, dass der [hier] beschriebene große Subwoofer mit 74 Kilogramm nicht eben handlich zu nennen ist, obwohl er wirklich wenig Platz im Auto beansprucht. Somit wird dieser Sub nicht immer im Auto transportiert. Der kleine 10W6v3 in einem Mini-Gehäuse versteckt sich hinter dem Beifahrersitz und fällt somit zumindest optisch gar nicht auf.

Seit dieser Zeit etwa bietet JL Audio auch Subwoofer für den Gebrauch zuhause an. Als allererstes Produkt für dieses Marktsegment und auch, um eine Benchmark oder vulgo: eine Duftmarke zu setzen, haben die Amis den Gotham auf den Markt gebracht, der gleich zwei der in meinem passiven Subwoofer eingesetzten Chassis, den 13W7, inklusive einer immerhin 4500 Watt starken Elektronik einsetzt.

Danach folgte die relativ zum Gotham vernünftigere Fathom-Baureihe, die sich bei den Chassis ebenfalls aus dem W7-Regal bedient. Allerdings sind auch diese 4 Subwoofer nicht eben aus der Portokasse zu bezahlen, aber dennoch jeden Cent wert.

JL Audio Fathom f110

Mit 10 Zoll = 254mm auch preislich die Mitte der abgebildeten Subwoofer: JL Audio Fathom f110

Und es kam, wie es kommen musste: Nun gibt es gleich zwei kleinere Baureihen, die sich auch Otto-Normalverdiener leisten kann. Da wäre als Einsteiger-Serie die Dominion-Serie genannt, die mit je einem 8- und einem 10-Zöller und einer sinnvollen Ausstattung darherkommt. Dieser ist im Aufmacherbild links zu sehen. Oder hier in hell:

JL Audio Dominion d108

Nein, das in den Ecken sind keine Bassreflexrohre: JL Audio Dominion d108

Und es gibt ab sofort eine mittlere Baureihe, die sich schlicht E-Serie nennt. Die beide kleineren Baureihen kommen ohne automatische Einmessung aus. Hier ist JL Audio der Meinung, dass die in dieser Preisklasse sowieso nicht richtig funktionieren kann und wird. Also lässt man sie lieber weg und vertraut auf seine Fachhändler, die entsprechend der gegebenen Raumakustik beim Kunden vor Ort – und nur da ist es wirklich sinnvoll – die nötigen Einstellungen vornehmen. Aus diesem Grund führe ich bei entsprechenden Anfragen auch seit Jahren keine Subwoofer aktiv im Laden vor, zumindest wenn es um die Einbindung eines Subwoofers als Ergänzung einer Stereo-Anlage geht.

Und ich widerspreche mich nicht, wenn ich nun gleich drei JL Audio im High End-Kino installiert habe. Hier kann gerne jeder Interessent nicht nur nachvollziehen, warum die untersten Oktaven für den Gesamtklang so wichtig sind, sondern auch warum ein Subwoofer in eher kleineren Räumen in der Regel die bessere Alternative zu größeren Standlautsprechern sind.

Im Bild jeweils außen sind übrigens die Cabasse Murano zu sehen. Selbst diese Kraftzwockel profitieren von dieser Unterstützung!

Und nur nebenbei bemerkt: JL Audio ist eine unabhängige, privat geführte Firma, die ausschließlich in den USA an zwei Standorten entwickelt und auch fertigt. Das ist heute nicht mehr so selbstverständlich. Es sind dort etwa 350 Menschen angestellt.

Und da der Export-Manager George bei seinem Besuch in Bamberg gemerkt hat, dass hier beim FLSV echte Begeisterung fürs Produkt bereits vorhanden ist, hat er mich gleich mal nach Miramar, Florida zu JL Audio eingeladen.