Neue Boxen braucht das Land: Dynaudio EMIT
Braucht das Land wirklich neue Boxen? Und wenn ja, welches Land?
Tatsächlich handelt es sich bei den neuen EMIT von Dynaudio nicht nur um ein Facelift, sondern um eine Zäsur. Denn nun ist auch die Einsteiger-Serie des renommierten Anbieters aus Dänemark dran gewesen, in den Genuss einer komplett neuen Entwicklung in der hypermodernen und vor allem riesigen Messeinrichtung Jupiter*, die einem Würfel von immerhin 13 Metern Kantenlänge entspricht, zu kommen.
Äußerlich sind sofort zwei, drei Unterschiede zur alten Serie zu erkennen. Die Gehäuse sind ab sofort nicht mehr matt lackiert, sondern bis auf die Front rundum foliert. Aber sie sind dennoch deutlich massiver geworden, was auch der Klopftest mit dem Fingerknöchla** sofort unterstreicht. Und da sind noch die Abrundungen an der Ober- und der Unterkante der Schallwand*** zu nennen, die auch einen kleinen akustischen Einfluss haben, wohl aber einer eher ästhetischen Auflockern geschuldet sind.
Ansonsten sind die neuen EMIT bekannte Alte, was die Auswahl der Materialien angeht: Tieftöner und Tiefmitteltöner und auch Mitteltöner mit MSP-Membranen (Magnesiumsilikatpolymer) ohne aufgeklebte Staubschutzkalotte und 28 Millimeter Durchmesser für die beschichtete Textilkalotte für den Mittelhochtonbereich, wie man sie seit gefühlten Jahrhunderten, immerhin über 0.4 davon, eben bei Dynaudio verwendet. Man ist als nicht ganz uninteressierter Unlaie immer bass erstaunt, welches Potenzial in dieser vermeintlich archaisch wirkenden Grundkonzeption steckt.
Es gibt nun nicht mehr nur drei, sondern gleich vier Modelle und einen Center Speaker, also eine Standbox mehr als bisher. Die Nomenklatur bleibt bestehen, nur dass das „M“ entfällt. Entsprechend gibt es nun EMIT 10, EMIT 20, EMIT 30 und EMIT 50 sowie EMIT 25C als Center Speaker für Heimkino-Anwendungen. Die Abrundung nach oben mit gleich 2 richtigen Tieftönern und einem spezialisierten Mitteltöner, ganz ähnlich wie bei der großen Schwester Evoke 50, stellt nun somit die EMIT 50 dar.
Und immer noch vorbildlich sind die inzwischen gelben Abdeckungen, die für den Transport bis zur endgültigen Aufstellung der Boxen die empfindlichen Hochtöner vor Misshandlung schützen.
Und weil es so schön ist, lobe ich auch gleich zwei hochwertige T-Shirts für die ersten Neubesitzer eines Paares Dynaudio EMIT aus. Hierauf ist auch der neue Leitspruch der Serie zu lesen: Hifi starts with EMIT!
Nun gibt es doch eine ganze Reihe echter Männerboxen beim FLSV und in dieser Preislage: DALI Oberon 9, KEF Q950 und Triangle Borea BR09. Und selbstredend sind die neuen EMITs auch schon in die aktuellen Preislisten eingepflegt.
Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV in Bamberg!
Nachbemerkung: Weil sich die „alte“ Dynaudio EMIT M30 noch im Vorführbestand befindet, habe ich derzeit noch keinen Platz für die „neue“ EMIT 30. Aber die mattschwarze EMIT M30 biete ich deswegen zu einem mehr als attraktiven Abverkaufspreis an.
*Hier kann man auch nachlesen, was diesen Jupiter grundsätzlich von Räumen anderer Hersteller und Entwickler unterscheidet.
**Man sehe mir den fränkischen Ausrutscher ins Genussfach oder gar den Vergleich mit unserem genetisch zweitnächsten Verwandten nach.
***Optisch gab es das bei Dynaudio schon früher mal bei der Vorgängerserie Audience, aber da waren die Bespannrahmen abgerundet.