Support your local Live Act #23: „Highlights für Saxophon und Klavier“ am 23. Oktober 2022 in St. Gangolf zu Hollfeld
Sagen Ihnen diese Komponisten gleich etwas, also ohne Zuhilfenahme vom gockelnden Gugelhupf auf Ihrem Taschencomputer mit integriertem Fernsprecher: Alexander Tcherepnine, Sigfrid Karg-Elert, Erwin Schulhoff oder Paul Ben-Haim?
Ich gebe zu: Mir die allermeisten auch nicht. Aber Sie vermuten zu Unrecht, dass Musikstücke von derlei vermeintlichen Nischenbesetzern eine intellektuelle Spielwiese für Profi-Lierungs-süchtige Musikstudenten im allerallerletzten Semester in Gesamtgroß-Berlin oder Ähnliches sind. Nein, es sind mit großem Bedacht ausgesuchte Musikstücke eben dieser Komponisten zu einem eng gefassten Thema und aus einer klar umrissenen Zeitspanne, hier die 1930er Jahre, die von einem Kenner der Materie, hier Johannes Neuner, wohlfeil ausgesucht und arrangiert wurden.
So wurde die heutige Abfolge nicht ganz unselbstbewusst „Highlights für Saxophon und Klavier“ betitelt.
Als Partnerin am Flügel saß ihm Marina Palmer zur linken Seite, zumindest vom Publikum aus betrachtet.
Außerdem muss erwähnt werden, dass auch das Drumherum bestens organisiert war. Nicht nur gab es helle Löschzwerge aus Breitenlesau und auch gleich drei Sorten Sekt mit der roten als auch märchenhaften Kopfbedeckung, sondern auch das Programm* als auch die korrespondierenden Erläuterungen** in gedruckter Form für alle Interessiert*****innen. Und das waren wohl alle Anwesenden.
Trotzdem gab Johannes Neuner zu jedem dieser Stücke noch vorab weit darüber hinausgehende Informationen über die Vitae der nicht nur mir unbekannten Komponisten preis, bevor es dann musikalisch wie gewohnt souverän spannend wurde.
Hatte ich schon erwähnt, dass das schöne Konzert nicht in Nürnberg oder in gar in Würzburg*** stattfand, sondern in einem der vielen Herzen der Fränkischen Schweiz, nämlich in Hollfeld? Im auch akustisch besonders energischen Kunst- und Kulturzentrum St. Gangolf? Außen ist diese Propstei als Wahrzeichen hoch oben über der Stadt Hollfeld aus allen Richtungen schon von Weitem sichtbar. Und hatte ich schon kund getan, dass der Eintritt noch nicht einmal den einer schlechten Pizza am Schnellfress betrug?
Auch wenn die ganz jungen Menschen als Zuhörer fehlten, gab es zumindest nach ganz oben kaum Beschränkungen.
Kurz vor Schluss, also vor der Zugabe, gab es noch herzliche Grußworte von der Vorstehenden des Freundeskreises in Hollfeld, der dieses Konzert erst möglich gemacht hat.
Und irgendwie merkt man immer wieder in solchen Situationen, dass die persönliche Nähe der teilnehmenden Akteure wie hier in einer regional begrenzten Umgebung stets keine professionelle, sondern eine wohltuende ist.
Und weil das Konzert so besonders war, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es eine Fortsetzung am Sonntag, dem 13. November 2022 in der Evangelischen Matthäus Kirche zu Uttenreuth bei Erlangen geben wird. [Hier] und [hier] kann man ungefähr das als Ankündigung lesen, was heute in Hollfeld bereits stattfand.
Und um Ihnen einen Vorgeschmack auf den abwechslungsreichen Abend zu ermöglichen, verlost der FLSV in Bamberg fünf Compact Discs (CD) mit einem ähnlich strukturierten Programm. Und wie immer gilt: Wer zuerst eine Mühle malt, die mahlt, gewinnt!****
Und wann besuchen Sie wieder mal eins dieser schönen Konzerte gleich hier um die Ecke, die von den Leuten organisiert werden, die Sie über maximal nur zwei weitere Ecken kennen?
Diesmal also die Spannung delegierend wünscht Ihnen MM vom FLSV in Bamberg eine angenehme Woche!
* [Hier] kann man das Programm samt Biografien in besser, weil viel deutlicher lesen.
** Und [hier] die schriftlichen Erläuterungen.
*** Beide Städte bieten jeweils eine sehr renommierte Hochschule für Musik!
**** Zum Glück ist diesmal auf dieser CD mal kein Mahler drauf!
***** Dschendern kann das eine und das andere Mal ganz schön anstrengend in die Irre führen.