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Die Nachlese der Bamberger Anti-Analog-Tage 2023

Die ersten BAAT des FLSV sind nun schon wieder Geschichte, denn sie fanden am Freitag, dem 13. Januar und am darauffolgenden Samstag, demnach der 14. Januar 2023, in der Inneren Löwenstraße zu Bamberg statt. Und wie!
Nachdem am Freitag zunächst Regenwetter nicht nur angesagt war, sondern auch tatsächlich vorherrschte, habe ich mich umso mehr gefreut, dass die ersten Gäste schon vor dem offiziellen Beginn um 10.00 Uhr auf dem virtuell ausgerollten roten Teppich standen. Aber weil alles bestens präpariert war, konnten meine Moderatoren Uli Wommelsdorf von Dynaudio und Andreas Rieckhoff von Yamaha gleich loslegen. In einer guten Mischung aus technischer Aufklärung und korrespondierenden Musikbeispielen vergingen die Stunden im Flug. Die gute Stimmung hatte auch dazu geführt, dass das Wetter draußen auf Sonnenschein wechselte! Ja, in dieser Beziehung sind wir sehr wohl aberglaubend! Denn welcher Tag war das nochmal?

Im High End-Heimkino war die komplette Focus Baureihe von Dynaudio wenigstens optisch präsent, wenn auch, wie bereits in der Planung zu den BAAT 2023 angekündigt, nur die kleine Dynaudio Focus 10 vorgeführt wurde. Uli Wommelsdorf wusste in einer guten Mischung aus Erläuterungen der besondern Technik der Focus 10, Anekdoten und einer tollen Musik-Playlist seine Zuhörer zu begeistern. Und wen diese Zwergen-Box dort oben im akustisch bestens präparierten High End-Heimkino nicht zu begeistern wusste, dem kann man dann wahrscheinlich auch sonst nicht viel bieten. Das bedeutet ja nicht, dass es keine anderen Lautsprecher mehr braucht. Aber wenn man mal zum Beispiel ein kleineres Zimmer, also zusätzlich zur Hauptanlage, beschallen möchte, dann ist die Dynaudio Focus 10 ein veritabler Tipp, Topp-High End im Kompaktformat zu realisieren.

Im Vordergrund ist Uli Wommelsdorf von Dynaudio, im Hintergrund sind die großen Modelle Focus 30 und Focus 50 zu erkennen.

Im Großen Vorführstudio war wieder das große Besteck aufgebaut. Auf der linken Seite kamen die tollen Aktivboxen Sottovoce Stereo 3 samt Zuspieler Ayon Audio CD-35 II in der Signature Ausführung als auch der große Streamer von Rose, also der RS150B, nicht zum Einsatz, weil das räumlich doch zu sehr mit der Hauptattraktion dieser Veranstaltung kollidiert hätte. Aber man kann zum einen beim FLSV diese beiden Konstellationen jederzeit nachstellen und zum anderen ist hier vielleicht bis bestimmt eine eigene Veranstaltung geplant, die dann derart reduzierte Formate, also ein zentrales Gerät plus einem Paar Aktiv-Lautsprecher, ins Scheinwerferlicht stellen wird.

Diese Komponenten bekommen demnächst mal ihren eigenen großen Auftritt: Ayon CD-35 II, Rose RS150B und Sottovoce Stereo 3.

Und was war denn nun so raumgreifend im Großen Vorführstudio des FLSV zu Bamberg? Ich hatte doch so eben etwas von reduziert geschrieben. Reduziert war es sehr wohl, denn auf der Hauptachse dieses Raumes war lediglich ein Netzwerk-Receiver, in diesem Fall der brandneue Yamaha R-N2000A, als Quellgerät im Einsatz. Dieser erfordert lediglich ein Paar Passiv-Lautsprecher, um eine vollständige High End-Stereoanlage darzustellen.

Und das waren hier die brandneuen und beim FLSV und in Bamberg und in Oberfranken und in Franken und in Bayern und in Süddeutschland und in ganz Deutschland erstmalig bei einer Händler-Veranstaltung vorgestellten Yamaha NS-2000A!

Und um die Familienähnlichkeit bei den Membranmaterialien und bei der Gehäuse- und Lackqualität et cetera zur Referenz-Baureihe des Unternehmens auch klar und deutlich heraus zu stellen, wurden die Yamaha NS-3000 als auch das Dickschiff NS-5000 deutlich sichtbar dahinter drapiert, auch wenn sie nicht zum Einsatz kamen.

Der FLSV ist nicht ganz unstolz, der allererste Fachhändler in Deutschland zu sein, der die NS-2000A von Yamaha präsentieren durfte.

Andreas Rieckhoff als Markenbotschafter von Yamaha hatte mehrere und auch flexible, sprich schnell umzusetzende und zu nutzende Strategien angewandt, um die formalen Vorzüge des mal so richtig vollausgestatteten Netzwerk-Receivers R-N2000A zu demonstrieren. Hier ist in erster Linie das famose Einmesssystem YPAO zu nennen, das auch bei unsymmetrischer Sitzposition zu den Lautsprechern ein Klangbild entstehen lässt, das klar in der Mitte zwischen den Boxen zu verorten ist! Und das klappte auch bei Lautsprecher-Modellen anderer Hersteller, die von unseren Gästen als Probanden gewünscht wurden.

Im Kleinen Vorführstudio waren die drei neuen und brandneuen Modelle von KEF spielbereit drapiert, die genügen, wenn man neben einem Paar ultra-kompakter Aktiv-Lautsprecher auch gleich noch eine Alternative zu den in der Regel bei Musik grauselig klingenden Soundbars (KEF LSX II),

Klanglich für uns deutlich besser als jede Soundbar und dazu auch noch viel schöner: KEF LSX II.

eine kraftvoll aufspielende und vollständige Kompaktbox (KEF LS50 Wireless II)

Im Bild zu sehen ist neben den hellblauen Stromkabeln von Supra Cables die neue Steckdosenleiste mit integriertem DC-Blocker.

oder gar einen raumfüllenden Standlautsprecher wie die Hauptattraktion in diesem Studio, demnach also die KEF LS60 Wireless sucht.

Unser Anspieltipp für die gerade 132 Millimeter breiten KEF LS60W: Magic Bus von The Who auf dem Album Live at Leeds von 1970, aber bitte mit Schmackes!

Ansonsten waren in allen Vorführräumen des FLSV viele Digital- und Zusatzgeräte zur Anschauung ausgestellt. Die neuesten Zusatznetzteile* samt High End-Stromkabel waren genauso wie das komplette Angebot an Streamern und Streaming Bridges samt der brandneuen Volumio Rivo zu sehen und zu bestaunen.

Alles digital irgendwie, aber immer in hoher Qualität, egal in welcher Preisklasse. Neu beim FLSV: Volumio Rivo.

Und neben den beim FLSV für solche Veranstaltungen üblichen Hergebern (deutsch für Give-aways), die unter anderem aus einem ganz besonderen Schlüsselanhängern von Yamaha** bestanden,

Nur ein paar der Schlüsselanhänger und Kugelschreiber sind noch übrig geblieben.

gab es auch eine flüssige Versorgung, die diesmal aus 20 verschiedenen Biersorten bestand!

Der FLSV bietet nicht nur bei Hifi und High End eine große Auswahl.

Auch wenn es diesmal einen ganz klaren Fokus*** auf die großen Marken wie Yamaha, Dynaudio und KEF gab, der FLSV in Bamberg bietet eine ganz Menge mehr dieser Komplettsysteme an, wie man auf diesem aktuellen Bild aus dem Kleinen Vorführstudio sehen kann.

Außerdem und nicht nur heute im Angebot der drahtlos anzusteuernden Lausprecher: DALI Equi, Q Acoustics, Cabasse…

Und für die Fetischisten unter den Kabelnutzern sei nachträglich wie auch vorsorglich angemerkt: Ja, alles was auf den Fotos heute und in Zukunft irgendwie hellblau oder mattgrau erscheint, sind Stromkabel des schwedischen Herstellers Supra Cables, die in Deutschland von Geko-Hifi angeboten werden.

So bleibt mir nur, das folgende und ganz schlichte Fazit zu ziehen: Es war eine tolle und wie immer spannende Veranstaltung! Mein herzlicher Dank geht nochmals an Ulrich Wommelsdorf und an Andreas Rieckhoff! Und an Sie, meine werten Kunden, Besucher und Gäste!

*Das neue Keces P-6 zum Beispiel wird ab nächste Woche meinen Router und meine RipNAS versorgen!

**Das ist nämlich ein echter Klavierhammer, der auch in den Flügeln des weltgrößten Musikinstrumentenbauers zum Einsatz kommt, wenn dieser dort die Saiten anschlägt.

***Doch, in deutsch ist das richtig geschrieben, auch wenn man nach so viel Dynaudio an diesem Wochenende geneigt wäre, es Focus zu schreiben.

Jetzt geht es weiter Schlag auf Schlag, unser Hit #2: KEF LSX II

Nein, das Modell heißt nicht KEF LS10 II, wie es der gelernte Lateiner aus der bekannten, weil aktuellen KEF-Modellpalette ableiten könnte, es heißt KEF LSX II, wie schon sein äußerst erfolgreicher Vorgänger, nur eben ohne den Appendix „II“. Die KEF LSX II ist ein weiterer Baustein der Modelloffensive des urbritischen Herstellers aus Kent. Denn erst vor Kurzem wurden die beiden Modellreihen Blade Meta sowie The Reference Meta vorgestellt. Und auch einer meiner zukünftigen Lieblingslautsprecher steht beim FLSV in Bamberg schon in den Startlöchern, nämlich die KEF LS60 Wireless.

Zurück zur kleinsten KEF Box überhaupt, der LSX II. Deren Zusatzbezeichnung mit der römischen Zwei hintendran hat es nämlich in sich, was die Verbesserungen als auch die neuartigen Ausstattungsmerkmale gegenüber dem Vorgängermodell betrifft.

Dass man bei KEF gerade in dieser Größe des Uni-Q genannten koaxial aufgebauten Chassis mit gerademal 115 Millimetern noch kleinere Verbesserungen vorgenommen hat, daran hat man sich ja fast schon gewöhnt. Und wie komplex der Aufbau des Uni-Q Chassis ist, können Sie ja gerne nochmals hier nachschauen.

Das Uni-Q Chassis von KEF in seiner niedlichsten Gestalt. Nur unterschätzen sollte man dieses Teil auf keinen Fall!

Aber der große und vor allem praktische Fortschritt ist diesmal ganz klar bei der Konnektivität zu finden. Denn es gibt bei der KEF LSX II neben den verdächtigen Bekannten (analoge und optisch-digitale Eingänge) unter anderem auch einen HDMI-Eingang mit ARC*. Dieser kann also die in der Regel mehr als krückenhaften Lautsprecher des flachen TV-Bildschirms ersetzen. Auch die bisher so beliebten Soundbars werden ab jetzt arbeitslos, zumindest wenn man 1. die KEF LSX II auch symmetrisch zum Fernsehgerät platziert und sich 2. auch die nun deutlich räumlicher und detaillierte Wiedergabe jeglichen Fernsehtons gewöhnen kann, auch wenn Sie sich dann möglicherweise ärgern werden, dass Sie so viele Jahre den bisherigen akustischen Müll ertragen haben.

Gibt es derzeit in diesem Segment eine vollständiger ausgestattete Box?

Eine andere oder gar zusätzliche Anwendung ergibt sich durch den USB-C-Anschluss. Nun kann man die Lautsprecher auch als sehr noble Desktop-Audiolösung für den Computer oder im Wohnzimmer für die Soundkulisse beim Daddeln (Bläh Station und wie sie alle heißen mögen) verwenden. Speichermedien wie Festplatten werden allerdings hier nicht erkannt, was den Aufwand in der Elektronik wohl auch gesprengt hätte.

Das Design wurde zum Glück nahezu unverändert gelassen. Immer noch ist von vorne keine Schraube zu sehen. Allerdings gibt es neue Oberflächen, die wie schon zuvor mit der Farbe des Uni-Q-Chassis korrespondieren. Sie nennen sich vollmundig: Mineral White, die seidenmatt lackiert ist, Lava Red (hochglänzend lackiert), Carbon Black sowie Cobalt Blue (beide mit einem Textil-Korpus) sowie die Soundwave by Terence Conran Edition. Letztere ist sogar mit einem speziell entworfenen Stoff des dänischen Textildesigners Kvadrat bezogen.

Stabile Verpackung, die keinen Intelligenzquotienten von 130 voraussetzt.

Auch die Verpackung ist neu gestaltet. So lassen sich die Lautsprecher samt Zubehör mit nur wenigen Handgriffen entnehmen und aufstellen. Auch das Wiederverpacken, das ja eher mich als meine Kunden betrifft, ist ein Kinderspiel. Das gilt zum Beispiel für die Bereitstellung und den Transport für eine Teststellung zuhause, die immer noch zu den obersten Grundsätzen beim FLSV in Bamberg zählt, ist sie doch die einzige Gewähr, dass man und frau und es die richtige Entscheidung für viele Jahre fällen kann.

Die Verpackung besteht hauptsächlich aus Recycling-Material

Eingerichtet ins heimische Netzwerk ist die KEF LSX II in wenigen Minuten und steht dann sofort für umfassenden Musikgenuss zur Verfügung. Das hat schon die große Schwester, die KEF LS50 Wireless, als Vorbild richtig gut hinbekommen. Nur wie das kleine Energiebündel klingt, das werden Sie auch diesmal nicht von mir lesen können, schließlich haben Sie ja Ihre eigenen Ohren!

Auch aus diesem Blickwinkel ist die wertvolle Ausmachung der Variante Carbon Black sofort spürbar.

Genauso aufregend unaufregend wie die Frage, wo es in Franken hifi-mäßig am spannendsten ist, die ja als fast schon beantwortet gilt, ist diese: Hat KEF mit der LSX II die kleinste vollständige High End-Konzeption am Start?

Mein Dank gebührt Peter Clinton, der für das schöne Titelbild und die zwei verwandten Motive verantwortlich zeichnet. So schön kann ich das nicht!

*= Audio Return Channel; das ist der einzige Port des Fernsehgeräts, dem es erlaubt ist, höchstauflösende digitale Signale per HDMI an ein Peripheriegerät auszugeben.