Verstärker-Neuzugänge im Portfolio des FLSV der letzten Zeit

„Du, Herr Munk, was hast du denn für Verstärker so zwischen 3000.- und 4000.- € im Programm?“, das werde ich in letzter Zeit häufiger gefragt. Das sollte also an dieser Stelle mal geklärt werden.

Hier ist als Verstärker ein so genannter Vollverstärker die Zentrale einer HMWA (Heimische Musik-Wiedergabe-Anlage) gemeint, der mit analogen und/oder digitalen Quellgeräten und passiven Lautsprechern betrieben wird. Und gleich bei den zu verwaltenden Quellen gehen die Meinungen, was wichtig ist, ziemlich auseinander. Während der eine lieber seine Schätze auf Vinyl und seinen CD-Player nutzen mag, braucht der nächste Interessent nur noch einen Streaming Dienst-fähigen Verstärker, der dafür aber zwingend über eine App* steuerbar sein muss.

Aber der FLSV wäre nicht der Fränkische Lautsprecher-Vertrieb, wenn er nicht auch in diesem schon recht gehobenen Preissegment mehrere Alternativen zur Auswahl hätte. Wenn man genauer hinschaut, sind es dann doch nicht so viele, denn die hier vorzustellenden Probanden erfordern ob ihrer spezifischen Ausstattung schon zwingend eine Vorauswahl.

Neuzugang #1: Yamaha A-S2200

Mit den typischen VU-Metern aus 100 Metern als Yamaha erkennbar; aber auch sonst ist alles dran am A-S2200

Beginnen wir mit einem Klassiker beziehungsweise mit der modernen Interpretation eines klassischen Vollverstärkers der Spitzenklasse des japanischen Edel-Herstellers Yamaha, nämlich dem A-S2200. Fast so, als wären die letzten 35 Jahre im Zeitraffer vergangen, steht er in seinem Design mit den typischen Knebelreglern und den beiden VU-Metern (englisch für Volume Unit) massiv vor einem. Anders als seine kleineren Geschwister verzichtet der Yamaha A-S2200 auf digitale Eingänge. Logischerweise bietet das Gerät daher auch keine Streaming-Option. Hier kann man nur seinen anachronistischen Plattenspieler und seinen fast schon mausetoten CD-Player, aber auch seinen vorsintflutlichen Tuner anschließen. Was, Sie haben sogar noch ein Tape Deck oder, noch viel schlimmer, ein richtiges Tonbandgerät und nutzen hier einen echten Record Out-Ausgang zum Aufnehmen? Dann ist dieser Prachtkerl genau das richtige Gerät für Sie!

Ziemlich vollausgestattet für den puristischsten Vertreter dieser Vorstellung: Die Rückseite des Yamaha A-S2200

Vollsymmetrischer Aufbau, ausreichend Leistung für so ziemlich alle Lautsprecher im Portfolio des FLSV sowie ein überragend rauscharmer Phono-Vorverstärker für MM- als auch für MC-Tonabnehmer zeichnen den Yamaha A-S2200 genauso aus, wie seine superstabile Bauweise und auch seine überhaupt nicht altbackene, sondern für einen Hifi-Junkie sogar eher zeitlose Design-Handschrift mit den hochglänzend lackierten Seitenwangen.

Hier sieht man, warum auch kein Digital Board oder auch kein Streaming Modul mehr ins Gerät gepasst hätten.

In dieser Baureihe gibt es einen leicht abgespeckten kleinen Bruder namens A-S1200 sowie eine noch größere Schwester, die auf A-S3200 hört und die von all dem Genannten noch eine Schaufel drauf packt.

Tests zum Yamaha A-S2200 können Sie [hier] und auch [hier] lesen, falls Sie dem hier Gedruckten noch nicht so ganz trauen sollten.

Neuzugang #2: Vincent SV-737

Nur echt mit Bullauge: Vincent SV-737 aus der hauseigenen tubeLine; die Leuchtkraft der Röhre lässt sich regeln.

Auch hier haben wir es mit einem echten Schwergewicht zu tun, das aber einen ganz anderen Schwerpunkt als der Yamaha A-S2200 setzt. Analoge Eingänge gibt es hier zwar auch, aber der formidable Digital-/Analog-Wandler steht nicht nur je zwei coaxialen und optischen Digitaleingängen zur Verfügung, sondern auch dem eingebauten Streaming Modul. Somit kann der Vincent SV-737 ins heimische Netzwerk integriert werden. Außerdem lässt sich der Vincent SV-737 über Bluetooth mit Signalen versorgen.

Auch hinten so vollständig wie vorne: die Anschlussseite des Vincent SV-737 mit WLAN- und Bluetooth-Antenne

Gegenüber seinem optisch ähnlichen, aber undigitalen kleinen Bruder, dem Vincent SV-237MK, wurde beide Verstärkerzüge, also Vorverstärker und Endstufe, neu entwickelt und zudem perfekt auf einander abgestimmt. Die Endstufe wurde mehr als nur moderat weiterentwickelt. Das bedeutet hier nicht nur schlicht und einfach noch mehr Kraft im Überfluss, sondern auch ein besseres Einschwingverhalten gerade bei komplexen Lasten. Bis etwa 10 Watt pro Kanal arbeitet die Endstufe im Class A-Modus, wodurch Übergangsverzerrungen im so genannten Null-Durchgang vermieden werden. Wo aber die größten klanglichen Fortschritte erzielt wurden, ist die Überarbeitung des Vorverstärkers. Dieser ähnelt nun mehr dem hauseigenen Flaggschiff, dem Vincent SA-T7, als dem bekannten SV-237MK. Offensichtlich werden bei allen drei Geräten der tubeLine Röhren im Vorverstärker verwendet. Den getrieben Aufwand hier zu erläutern, würde zu weit führen. Als Klangerlebnis verspricht Vincent sich und uns: „Im Zusammenspiel mit der Röhrenvorstufe ergibt sich nunmehr ein Wiedergabespektrum, das dem von sehr guten Single-Ended-Triodenverstärkern ähnelt – auf wesentlich höherem Leistungs- und Reinheitsniveau.“

Auch der Vincent SV-737 verfügt wie auch der Yamaha A-S2200 über die in dieser Klasse zumindest inzwischen unüblichen Klangregler. Aber keine Angst: Diese sind nur aktiv, wenn Sie sie benötigen und haben sonst keinen negativen Einfluss.

Wenigstens einen Test und nicht nur wiedergekäute Pressemitteilungen kann ich Ihnen [hier] zum Weiterlesen anbieten.

Neuzugang #3: Hegel H190

Nordisch kühl oder doch eher nordisch schlicht und elegant, weil so aufgeräumt? Aber wo ist der Netzschalter?

Ein gänzlich anderes Kaliber zu den beiden soeben genannten Modellen stellt der Hegel H190 dar. Der mittlere von insgesamt fünf Vollverstärkern** der norwegischen Firma ist zwar ähnlich quadratisch in der Grundfläche, aber vom Design her trotz der geschwungenen Frontplatte sehr puristisch angelegt. Lediglich zwei Knöpfe respektive Regler sind auf der Frontplatte links uns rechts vom deutlich abzulesenden Display auszumachen. Natürlich gibt es auch hier eine Fernbedienung für die Grundfunktionen. Gesteuert wird dieser Verstärker aber in erster Linie mit einem Tablet oder iPad. Die dazu nötigen Apps heißen Bubble-UPnP für Android beziehungsweise Linn Kinsky für Apple. Andere Player genannte Bedienoberflächen wie MConnect HD funktionieren aber auch problemlos.

Bei den möglichen Anschlüssen ist er dem Vincent SV-737 recht ähnlich. Es sind ausreichend analoge und digitale Eingänge vorhanden. Hinzukommt, und das ist nicht ganz unwichtig bei der Verwendung von Computer-basierenden Music Servern wie dem Roon Nucleus, die Möglichkeit, diesen direkt über den USB-B-Anschluss zu verbinden. Dafür verzichtet der Hegel auf Bluetooth und auf die Möglichkeit, WLAN zu nutzen. Aber wir wissen ja, dass eine (Kabel-gebundene) Ethernet-Verbindung in aller Regel die stabilere ist.

Neben den Anschlüssen samt aller analogen und digitalen Eingänge fällt eins auf, nämlich nur eins Fuß hinten!

Wenn zwar nicht bei den prinzipiellen Leistungsdaten, sehr wohl aber beim umgesetzten Schaltungskonzept unterscheidet sich der Hegel H190 deutlich von den bereits vorgestellten Kollegen. Hier wird eine besondere Kombination Class A und Class A-B im Verbund mit einer rigorosen Gegenkopplung angewandt. Diese patentierte Besonderheit nennt Hegel SoundEngine 2. Das Resultat ist zum einen ein extrem hoher Dämpfungsfaktor (größer als 4000!) sowie das nahezu vollständige Fehlen von Verzerrungen aller Art. Das führt in der Praxis zu einem sehr kontrolliertem Klangbild, weil der Lautsprecher das machen muss, was der Verstärker will und nicht umgekehrt. Das ist besonders auffällig im Bassbereich, der niemals überschwingt und so eher athletisch als zu muckilös daherkommt. So manches Problem, das aus der  Aufstellung der Lautsprecher im Raum resultiert, wird dadurch doch stark abgemildert. Aber Lautsprecher, die den Hochton-Bereich besonders betonen, sollte man mit dem Hegel H190 eher nicht verquicken.

Was diesen Verstärker aber wirklich von allen anderen Marktbegleitern abhebt, ist die Möglichkeit, ihn auch in einer weißen Ausführung zu erstehen. Raten sie mal, in welcher Farbe  er bei mir steht? Richtig!

Als einziger Verstärker in seiner Klasse ist der Hegel H190 auch in weiß lieferbar; und so steht er auch beim FLSV!

Auch hier gibt es weiterführende Lektüre in Form von [Test 1] und[Test 2].

Neuzugang #4: Copland CSA100

Das hat doch was von einem Tresor! Diese Design-Sprache durchzieht Verstärker von Copland seit Jahrzehnten.

Gespannt warte ich auf den in ganz aller Bälde eintreffenden Copland CSA100. Dieser ist einer der Nachfahren des Copland CSA14, den ich schon vor gefühlten hundert Jahren im Portfolio geführt habe. Ein Copland CSA war und ist auch jetzt der Einstieg in die Welt der Verstärker beim dänischen Hersteller Copland.

Hier handelt es sich wie beim Vincent SV-737 um einen Hybriden. Das bedeutet, dass der Vorverstärker mit Röhren aufgebaut ist, während die Endstufe mit Transistoren arbeitet. So soll angenehmer Klang mit ausreichend Leistung kombiniert werden, um auch Kennschalldruck-schwächere Lautsprecher, und das sind die allermeisten Typen am Markt, adäquat antreiben zu können.

Hier sieht man die Eingangsstufe mit der Doppeltriode 6922, diese Röhre ist somit für beide Kanäle zuständig.

Ausstattungsmäßig ist der Copland CSA 100 eine Mischung aus dem Yamaha A-S2200, weil beide über einen recht hochwertigen Phono-Zweig*** verfügen, und dem Hegel H190 als auch wiederum dem Vincent SV-737, die ihrerseits ebenfalls hochwertige Digital-/Analog-Wandler (DAC) zur Verfügung stellen. Der für mich persönlich besonders relevante Eingang USB-B als externe Soundkarte ist wie beim Hegel H190 ebenfalls vorhanden. Während man im Herbst eine Nachrüst-Platine für Bluetooth sogar mit Unterstützung des aptX HD-Standards ordern kann, muss man hier auf die direkte Nutzung von Streaming verzichten. Aber es gibt ja inzwischen richtig hochwertige Streaming Bridges für relativ kleines Geld wie die Pro-Ject Stream Box S2 Ultra, um auch diese vermeintliche Lücke ausstattungsmäßig abzudecken, so man denn das Bedürfnis dazu hat.

Alles dran, was man zum Musikhören benötigt. Der Copland ist hier der einzige Verstärker mit echter Tape-Schleife!

Wer wirklich kritische Lautsprecher sein eigen nennt und tatsächlich mit der gebotenen Leistung des Copland CSA 100 nicht ausreichend bedient wird, greift einfach zum nächstgrößeren Modell, dem Copland CSA 150. Jetzt reicht’s aber!

Wie bei allen Probanden sieht man hier die hohe Bauteildichte und die aufwändige Signalführung auf der Platine.

Frei nach Winston Churchills Devise: Glauben Sie nur den Tests, die Sie selbst gefälscht haben.“, können Sie dies [hier] und [hier] und erst recht auch noch [hier] überprüfen.

Schlussbemerkung:

Was alle vier Verstärker neben der klassischen und somit vollformatigen Hifi-Breite eint, ist ein veritabler Kopfhörer-Anschluss, der bei keinem Modell nur eine Alibi-Lösung darstellt. Auch wenn ein spezialisierter Kopfhörer-Verstärker an dieser Stelle noch ein oder zwei Quäntchen besser klingen wird, kann man diese Anschaffung zumindest zeitlich ein wenig nach hinten verschieben.

Ich denke, Sie haben sich nach der Lektüre nun die Wahl der Qual ein wenig vereinfachen können, zumindest unter dem Aspekt, welches Modell Ihren theoretischen Anforderungen denn am nächsten kommt. Aber ob vielleicht doch ein anderer Verstärker genau an Ihren Lautsprechern in Ihrem Wohnraum nicht doch noch besser klingen wird, auch wenn Sie dann entsprechende Zusatzgeräte erwerben müssen, das müssen Sie sich schon selbst erarbeiten. Schließlich wird das Ihr vielleicht letzter Vollverstärker überhaupt sein. Das Zeug dazu hat jedenfalls jeder der hier vorgestellten Typen!

Anders als beim Hobelschreiner, beim derzeitigen Gesundheitsminister und auch bei anderen Jungschweinen bleibt es spannend, zumindest beim FLSV!

*App wie Application = englisch für Anwendung und hat nicht zwingend mit dem Äbbel aus Cupertino zu tun.

**Sonst entscheide ich mich stets anhand der kleineren Modelle, wenn ich ein neues Fabrikat ins Produktprogramm aufnehmen möchte. Bei Hegel war es aber andersherum, denn der Hegel H590 war der allererste Vollverstärker, der auch meine KEF Blade 2 anzutreiben wusste, ohne dabei auch nur ansatzweise einzubrechen. Demnach also eine gute Entscheidung!

***Der Copland CSA 100 kann nur die Signale von Moving Magnet-Tonabnehmern wandeln, das aber richtig gut. Deswegen bekommt er in der Vorführung beim FLSV auch die gerade neu vorgestellte MM-Delikatesse Ortofon 2M Black LvB 250 serviert.

Die Reinkarnation eines Teufelchens: Harbeth P3ESR XD

Ziemlich genau vor einem Jahr wurde an dieser Stelle unter anderen ein kleiner Teufel vorgestellt. Es handelte sich dabei um die Harbeth P3ESR, hier sogar in der 40th Anniversary-Version. Diese Bezeichnung bekam der kleinste aller Lautsprecher des britischen Herstellers Harbeth nicht nur wegen seiner klanglichen Meriten, die einen nur noch staunen ließen, sondern weil er auch die Seriennummer 666 trug.

Das ist nun Geschichte, denn die ganze Flotte dieser besonderen Lautsprecher hat inzwischen ein Update bekommen, die sich bei gleichem Namen mit einem angehängten XD schmückt. So wurde aus der Harbeth P3ESR folgerichtig die Harbeth P3ESR XD. Viele Erkenntnisse der 40th Anniversary Version plus ein paar neue Erkenntnisse sind in die neue Serie eingeflossen.

Auch ein schöner Rücken lässt einen entrücken: die klassisch eingesetzte Rückwand

Klanglich bleibt die Harbeth eine typische Harbeth, was soll man dazu noch sagen? Und die kleine Harbeth P3ESR XD bleibt meine beste unter den wirklichen kompakten Kompaktboxen!

Eine Träne müssen wir aber dennoch verdrücken, denn die neuen Modelle orientieren sich preislich an genau der 40th Anniversary-Version und nicht an der seinerzeit parallel dazu angebotenen normalen Ausführung. In der Kurzform: Sie sind deutlich teurer geworden. Einen kleinen Trost gibt es indes schon, weil es noch ein paar wenige Lautsprecher gerade von der Harbeth P3ESR in der gar nicht so alten Ausführung gibt. Hier hilft ein unverbindlicher Blick in meine Preisliste für Kompaktlautsprecher.

Nur für’s Foto ohne Bespannrahmne, aber genauso schön anzusehen.

Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV in Bamberg!

Neuzugang beim FLSV: PMC result6

Ausgerechnet bei dem eh schon überbordenden Angebot bei Lautsprechern gibt es einen besonderen Neuzugang zu vermelden. Auf die result6 vom britischen Studioausstatter PMC, dessen Hifi-Schiene wir seit Jahren erfolgreich im Portfolio führen, bin ich fast nur durch Zufall gestoßen, als ich mal wieder meine Preislisten redigiert und so auf den aktuellen Stand gebracht habe. Denn in der Preisklasse für die professionellen Studio-Monitore, deren Preisgefüge sich bis immerhin 165.000 € (!) erstreckt, steht mit einer erst mal in diesem Umfeld unglaublich niedrigen Euro-Angabe von 2550.- fürs Paar die hier vorzustellende PMC result6. Die PMC result6 ist als aktiver Studio Monitor somit deutlich günstiger als das erste passive Modell bei PMC mit einem 17cm messenden Tiefmitteltöner. Auch wenn die Twenty5.22 ganz klar die formschönere und auch von der optischen Ausführung high-endigere Box ist, bekommt man bei der result6 doch immerhin den angepassten Endverstärker in Form von 2x 2 Endstufen pro Kanal ohne zusätzlichen Kabelaufwand gleich mitgeliefert.

Wie bei allen Lautsprechern bei PMC ist auch die result6 mit einer Advanced Transmission Line (ATL) mit immerhin 1,5m Lauflänge ausgestattet. Das ermöglicht nicht nur extrem tiefe Töne aus diesem vergleichsweise kleinen Gehäuse, sondern erlaubt besonders niedrige Abhörpegel, ohne dass man dann klanglich an Blutarmut leiden muss. Auch für die Langhörtauglichkeit ist das ein unschätzbarer Vorteil. LAUTsprecher, die stets einen gewissen Pegel benötigen, bis sie vollständig aufspielen, nerven da schon mitunter recht heftig.

Auffällig sind zum einen die rundum angefügten Applikationen aus Gummi, die nicht nur die Oberfläche schonen, sondern auch einen Betrieb in der Horizontalen ermöglicht. Was aber klanglich schon eher von Belang ist, ist die D-Fins genannte Struktur um den Hochtöner herum. Diese soll den Sweetspot vergrößern und so das Abstrahlverhalten zu verbessern.

Auf der Rückseite sind die Anschlüsse und Einstelloptionen eher zweckmäßig als üppig zu nennen. So gibt es die klassischen XLR-Eingänge sowie je einen Pegelregler, mehr nicht. Auf Ortsfilter zur Anpassung an den jeweiligen Einsatzzweck wurde verzichtet.

für eine Aktiv-Box eher wenig Optionen, aber die reichen

Aber wir sind ja High Ender, experimentieren mit den uns zur Verfügung stehenden mechanischen Ortsfiltern und stellen unsere neuen Lautsprecher standesgemäß auf Standfüße mit der Standard-Höhe von etwa 60 Zentimetern im richtigen Abstand zur häuslichen Rückwand. War das jetzt so schlimm?

Wir kombinieren die PMC result6 mit einem dieser modernen Streamer/DAC/Vorverstärker, wie ihn zum Beispiel der Matrix element i darstellt. Dieser verfügt sogar über symmetrische, also über XLR- Ausgänge, die hier klar vorzuziehen sind. Mit nur drei Netzkabeln, zwei XLR-Kabeln und eventuell einem Netzwerkkabel wird auch hier der nötige Aufwand auf ein Minimum reduziert. So geht High End heute!

unfairer Größenvergleich zwischen Hegel H90 und Matrix Audio element i

Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV in Bamberg!

Eines der allerbesten MMs aller Zeiten: Ortofon 2M Black LvB 250

Wie kann man Bestes, wie es das bisher ranghöchste Moving Magnet-System im Programm des weltgrößten Anbieters von Tonabnehmern, also des 2M Black von Ortofon, bisher in Anspruch nahm, noch besser machen? Das ist gar nicht ganz so einfach. Aber im Verborgenen gibt es wohl immer ein paar Stellschrauben, an denen man drehen kann. Und daraus resultierte das Ortofon 2M Black LvB 250.

So bleibt der Generator des neuen Top-Modells Ortofon 2M Black LvB 250 tatsächlich unangetastet. Es werden die Spulen weiterhin aus versilbertem und auch sauerstofffreiem Kupferdraht gewickelt. Alle Modifikationen und Verbesserungen betreffen lediglich den Nadeleinschub, so dass auch ein nachträgliches Upgrade von einem Ortofon 2M Bronze und einem normalen 2M Black zum 2M Black LvB 250 möglich ist.

Auch der Abtastdiamant ist identisch und wäre wohl auch nur zu verändern, aber nicht recht zu verbessern gewesen. Es ist ein nackter und besonders polierter Diamant mit Shibata Schliff. Das bedeutet, dass er nur eingesteckt, aber eben nicht verklebt wird. Das reduziert massiv die bewegte Masse. Hier sind es ja Bewegungen des Abtastdiamanten im Mikrometer-Bereich, die die Musik machen.

Aber der Nadelträger wurde ausgetauscht. Durch die Verwendung von Boron, wie es derzeit nur bei den absoluten Spitzen-MC-Tonabnehmern des Marktes verwendet wird, ist dieser nun deutlich filigraner und auch deutlich leichter geworden. Außerdem wurde die Nadelaufhängung neu designt und zudem mit einer neu entwickelten Gummi-Mischung auf Nano-Basis behandelt, um ein optimales Verhältnis von Dämpfung und Nachgiebigkeit zu erzielen.

Der Shibata-Diamant samt Bor-Nadelträger sind gut zu sehen, die neue Nadelaufhängung ist gut versteckt.

Auch die Auflagekraft ändert sich nur wenig, womit das Ortofon 2M Black LvB 250 eher für leichte bis höchstens mittelschwere Tonarme prädestiniert ist. So verwundert es kaum, dass sich die Messwerte der beiden Tonabnehmersysteme kaum voneinander unterscheiden. Aber klanglich tut sich da sehr viel und das ist sofort nachvollziehbar.

In ganz aller Bälde führt der FLSV in seinem Portfolio einen neuen Plattenspieler, der die Möglichkeit bietet, gleich drei verschiedene Tonabnehmer nahezu zeitgleich miteinander zu hören und so recht schnell zu einer gewissen Vorentscheidung zu gelangen. Hier wird das neue Ortofon 2M Black LvB gegen die etablierte Konkurrenz vor allem aus dem MC-Lager anstinken können.

Ach noch was: Für was steht denn das LvB 250 hinter den bekannten Bezeichnung? Ist das vielleicht die Abkürzung für den speziellen Gummi-Füllstoff auf Nano-Basis mit der Angabe der Füllmenge in Milligramm? Oder gibt die Zahl vielleicht die benötigte Auflagekraft in Zentigramm an? Oder dürfen das System nur Langhaarige kaufen und nutzen?

Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV in Bamberg!

Dan Clark Audio ÆON 2 Open Back versus Closed Back

Früher musste man sich entscheiden, welchen Typ Kopfhörer man in Zukunft tragen möchte. Da gab es nicht nur die Entscheidung zwischen In Ear, On Ear und Over Ear zu fällen, sondern fast noch entscheidender, zwischen offenen beziehungsweise halboffenen und geschlossenen Kopfhörern. Hier entschied oft die räumliche Umgebung, welcher Versuchung man zu erliegen hatte. Im Studio, bei passionierten Lauthörern oder zu Hause mit einer anderen Person im selben Raum war das schnell entschieden, aber sonst? Zu unterschiedlich waren die verschiedenen Modelle selbst in derselben Preisklasse.

Die Kartons unteschieden sich nur durch den Aufkleber

Mr Speakers alias Dan Clark Audio bietet zwei Kopfhörer an, bei denen man sich endlich gleichberechtigt entscheiden kann, was man vorzieht, die offene oder doch die geschlossene Ausführung. Denn beide Konstruktionen ähneln sich nicht nur optisch wie die berühmten Eier derselben Henne an einem Sonntag, sondern auch vom Antrieb. Beide, also ÆON 2 Open Back als auch der ÆON 2 Closed Back sind sogenannte planarmagnetische Kopfhörer, besser bekannt als magnetostatische Kopfhörer.

Nicht nur formschön, sondern auch optisch ansprechend.

Der  ÆON 2 ist einer der leichtesten, wenn nicht sogar der leichteste Magnetostat auf dem Markt. Eine besondere Form des Bügels ermöglicht zudem das extrem kompakte Zusammenlegen der Kopfhörer, so dass einer Mitnahme egal wohin eigentlich nichts mehr im Wege steht.

Zusammengefaltet wirklich sehr kompakt

Noch eine Besonderheit sind die Stecker der prinzipiell symmetrisch geführten Kabel zu den Hörern, die kein Gefummel erfordert, sondern nur einfach mit einem satten Klack einzustecken sind. Außerdem gibt es bei Bedarf ein noch hochwertigeres Kabel namens Vivo im Programm, das insgesamt fünf Steckervarianten von 2,5mm 4-Pin bis XLR 4-Pin bietet.

Beide Dan Clark Audio ÆON 2 werden in einem schicken Case ausgeliefert.

Überzeugen Sie sich selbst von der überragenden Klangqualität in der mit jeweils 1000.- € doch schon gehobenen Preisklasse, die sich aber vor den Marktbegleitern überhaupt nicht verstecken muss, am besten vor Ort beim FLSV in der Inneren Löwenstraße zu Bamberg.

Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV!

Neue Regelungen des FLSV bei Garantieabwicklungen und anderen Reparaturen

Vorbemerkung: Wenn im Folgende der Begriff „Garantie“ benutzt wird, ist stets die Garantie gemeint, die der jeweilge Hersteller oder Vertrieb für ihre Produkte gewähren. Die gesetzlichen Gewährleistungsrechte werden selbstverständlich weiterhin in vollem Umfang wahrgenommen.

Der FLSV reagiert aktuell auf Vorgaben, die ihm seinerseits von einem Großteil seiner Hersteller und Vertriebe verpflichtend auferlegt wurden. Hier heißt es nämlich, dass keine Geräte mehr zur Garantie-Reparatur angenommen werden, die nicht in der Original-Kartonage angeliefert wurden. Es hat sich wohl durch den immens angestiegenen Warenverkehr durch Online-Bestellungen in den letzten Monaten auch bei den Paketdiensten (DHL, UPS, DPD, Hermes, GLS, trans-o-flex, GO und wie sie alle heißen mögen) die Höhe der Transport-beschädigten Pakete vervielfacht.

Diese sind zwar grundsätzlich gegen Beschädigungen in einer bestimmten Höhe, meist 500.- €, versichert, aber der Absender muss hier den Nachweis führen, dass die beschädigte Ware nach den Bestimmungen des Paketdienstleisters verpackt war. Und diesen Nachweis können Sie kaum führen, wenn das Gerät eben nicht im Original-Karton verpackt wurde. Also verweigern diese in solchen Fällen die Erstattung des Schadens, wenn das Gerät nicht in der Original-Verpackung versandt wurde.

Mehrere  Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit*, die mich so richtig viel Geld für die Beschaffung entweder von Ersatzteilen oder gar von Neugeräten gekostet haben, veranlassen mich zu diesem Schritt, diese Verantwortung, die ja nicht meine originäre ist, an die Besitzer der Geräte abzugeben. Und somit gelten folgende Vorgaben:

Sollte sich innerhalb einer Garantiezeit ein Schaden an einem Gerät zeigen, bitte ich Sie, mir das Gerät originalverpackt, aber ohne jegliches Zubehör** zukommen zu lassen. Ist diese nicht mehr vorhanden, werde ich das Verpacken des Gerätes aus den genannten Gründen ablehnen und somit an den Besitzer des Gerätes delegieren. Das heißt, Sie selbst verpacken Ihr Gerät nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn Sie dies aus bestimmten Gründen nicht leisten können, kann ich das für Sie unter der Voraussetzung übernehmen, wenn Sie mir mit Ihrer Unterschrift versichern, dass ich nicht für eventuelle Transportschäden haftbar gemacht werde. Gehen Sie aber wie bisher davon aus, dass ich beim Verpacken die im angemessenen Rahmen maximale Sorgfalt walten lasse.

Den hierzu nötigen Schriftwechsel erledige ich selbstverständlich wie bisher vollumfänglich. Eine Rechnung als Garantienachweis ist nur dann erforderlich, wenn das Gerät nicht beim FLSV gekauft wurde. In bestimmten Fällen bitte ich Sie um die Nennung der Seriennummer des Gerätes. Auch der Transport zum Service und zurück bleibt für Sie weiterhin kostenfrei. Sie können sich aussuchen, ob Sie das zu versendende Gerät dann zu mir bringen oder ob ich Ihnen einen so genannten Freeway-Schein zusenden soll. Dann können Sie es jedem DHL-Paketpostboten in die Hand drücken oder bei jedem Stützpunkt der DHL abgeben. Hier muss nur der Abliefernachweis unbedingt aufgehoben werden!

Ich werde auch sofort jedem Kunden beim Neukauf eine diesbezügliche Aufklärung angedeihen lassen, damit wir in Zukunft Ärger, für den wir beide eigentlich nichts können, vermeiden. Und vor allem auch deshalb, damit der Klassiker schlechthin nicht mehr passiert: Der Kunde hebt den Karton auf und entsorgt die viel wichtigeren Kunststoff-Formteile über den Gelben Sack. Somit ist nämlich auch der Karton mehr oder weniger zwecklos.

Ich hoffe, diese Ansprache klärt eher auf, als dass sie Sie verstimmt. Alles andere wäre kontraproduktiv, denn die Produkte, die der FLSV anbietet, gehen garantiert unterdurchschnittlich oft kaputt!

* Auch wenn ich mir extrem viel Mühe gemacht habe und alle Kanten zusätzlich durch speziellen Schaumstoff abgesichert habe, kamen gleich mehrere Kartons und auch deren Inhalt stark beschädigt beim jeweiligen Service an. Und da ich der Verpacker und auch der Versender war, hafte ich für den Schaden und nicht der Besitzer des Gerätes, der mir nur einfach das defekte Gerät hingestellt hat. Aber das ändert sich ja jetzt.

**Ausnahme hier sind die AV-Receiver von Yamaha. Hier wird für die Endkontrolle des reparierten Gerätes die Fernbedienung benötigt.

Zum anderen ist mein Vor-Ort-Reparierer eben nicht mehr vor Ort. Dieser hatte bis jetzt jeden Dienstag alle bei mir aufgelaufenen defekten Geräte zuverlässig und vor allem extrem kostengünstig wieder in Stand gesetzt. Nun steht er zwar immer noch zur Verfügung, aber leider nicht mehr regelmäßig an einem Tag der Woche und vor allem nicht mehr in Bamberg. Um Ihnen aber diesen für mich recht aufwändigen, aber seit jeher für Sie kostenlosen Service* weiter anbieten zu können, gelten folgende Bedingungen:

Ich sammle so viele Geräte, wie ins Auto passen werden. Dann werden alle Geräte zur neuen Werkstatt verfrachtet. Das sind immerhin 40 Kilometer einfach plus die deutlich längere Fahrtzeit hin und zurück. Nachdem alle Geräte durchrepariert worden sind, geht es vice versa (siehe auch unten). Diesen Aufwand werde ich mir in Zukunft honorieren lassen müssen, so selbstlos bin ich dann doch nicht! Je nach Menge der Geräte pro Fuhre sind das etwa 10.- bis maximal 15.- € pro Gerät, die aufzuschlagen sind. Aber unterm Strich wird jede Reparatur trotzdem nur etwa die Hälfte dessen kosten, was die Kollegen in Nürnberg, geschweige denn in München für dieselbe Arbeit verlangen!

*Bitte betrachten Sie diesen Service einfach als Werbe-Maßnahme für den FLSV. Denn hier soll eben nicht dauernd was Neues verkauft werden, wenn das Altgerät in einem Zustand ist, den man dann nach der Reparatur als absolut vollwertig nutzbar bezeichnen wird. Fällt mir jetzt auch noch der derzeit in aller Munde gebräuchliche Begriff der Nachhaltigkeit ein? Ich glaube nicht, denn das war schon vor über 30 Jahren genauso.

Aber um an dieser Stelle trotzdem ein wenig zu jammern, schildere ich Ihnen im Steno-Stil mal kurz, was das für mich an Aufwand bedeutet:

  1. Beantwortung jeder einzelnen Service-Anfrage per Mail oder am Telefon
  2. Entgegennahme des oder der zu reparierenden Geräte
  3. Aufnahme der Fehlerbeschreibung und der Kontaktdaten
  4. Wegräumen des Gerätes bis zum
  5. Einladen aller angesammelten Geräte ins eigene Auto
  6. Fahrt zur Werkstätte
  7. Ausladen und Hineintragen aller Geräte
  8. Erläuterungen zu allen Reparaturen
  9. Rückfahrt zum eigenen Laden
  10. Abholung und Bezahlung aller reparierten Geräte
  11. Erneute Unterbringung im Kleinen Vorführstudio
  12. Benachrichtigung der Kunden, oft holen diese ihr Gerät nicht am selben Tag wieder ab
  13. Kassieren, damit die Kasse wieder stimmt
  14. Übergabe an den Kunden
  15. Was mache ich nun mit all dem frei gewordenen Platz?

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Tag der Arbeit!