Die neue Mitteklasse #2: Triangle Borea

La Manufacture électroacoustique française hat nicht zuerst, wie schon lange erwartet, seine Flaggschiffe Magellan* erneuert, sondern in der doch stark umkämpften Mittelklasse ein kräftiges Ausrufezeichen gesetzt! Die neue Baureihe nennt sich Borea und orientiert sich nicht nur in ihrer optischen Gestaltung ganz klar an der nächsthöheren Serie Esprit EZ. Wie durchgehend alle Modelle des französischen Anbieters weisen auch die Boreaten einen deutlich überdurchschnittlichen Kennschalldruck auf. Das erweitert die Auswahl bei den Verstärkern auch auf kleinere Röhrenverstärker. Triangle wird in Deutschland von Reichmann AudioSysteme vertrieben.

Es fällt natürlich sofort auf, dass hier nicht die gediegene Verarbeitungsqualität von Esprit EZ geboten wird. Aber schauen Sie bitte schön lieber mal sofort aufs Preisschild! Die der Comète EZ ähnelnde Borea BR03 kostet weniger als die Hälfte,

Mit den Bassreflex-Öffnungen auf der Front: Borea BR03

während die ganz große Borea BR09, die optisch der Australe EZ entspricht, mit nicht einmal 1200.- € fürs Paar weniger als ein Drittel kostet! Wenn das mal kein Statement ist.

Die Familienähnlichkeit ist wie aus dem Gesicht geschnitten: Borea BR09 neben Australe EZ und Antal EZ

Dass eine solche reife Leistung honoriert werden muss, stand für mich bald fest. Aber dass es gleich der EISA Award 2020-2021 wird, dass hätte ich auch nicht erwartet.

Meinen Glückwunsch!

P.S.: So verwundert es nicht, dass die beiden ersten Kunden und Kundinnen sehr eng mit der Musik verbunden sind, sind sie doch Komponist/Komponistin/Komponistum (bitte ankreuzen) beziehungsweise ausführende Musizierende!

Die gar nicht so kleine kleinste Standbox der Borea-Baureihe: Borea BR07 für unter 800.- €

*Wer das gleichnamige Buch von Stefan Zweig noch nicht gelesen hat, sollte diese Pflichtlektüre umgehend nachholen!

Eine spannende Geschichte: Der neue Stromlaufplan fürs High End-Heimkino, vorläufiger Schlusspunkt #5 : die Geräte-Feinsicherung

Machen wir es wie die Bedienungsanleitungen heutzutage und fangen mit den Sicherungs-, äh mit den Sicherheitshinweisen an: Wenn Sie für ein solches Geräte-Tuning aufgeschlossen sind und auch dem kleinsten Detail Ihre volle Aufmerksamkeit schenken, nämlich der Geräte-Feinsicherung, dann probieren Sie es am besten an einem Gerät aus, für das keine Garantie oder Gewährleistung mehr besteht. „Warum denn? Wenn man denselben Wert bei der Ersatz-Sicherung einsetzt, dann wird doch wohl nichts passieren.“, wird hier Ihre berechtigte Frage lauten. Aber wenn dann doch selbst an anderer Stelle etwas passiert, könnte es teuer für Sie werden, zumindest wenn Sie für diesen Eingriff das Gerät öffnen müssten (siehe unten).

Für alle nachfolgenden Tipps und Maßnahmen ziehen Sie bitte* zuerst den Netzstecker des zu behandelnden Gerätes. Warten Sie lieber eine Viertelstunde, bis sich alle Kondensatoren im Gerät entladen haben, bevor Sie anfangen. Bei einigen Geräten finden Sie die Netzsicherung bereits auf der Geräterückseite. Entweder handelt es sich um eine runde, mit einer Feder bestückte Fassung, die Sie mit einem mittleren Schraubendreher herausnehmen können oder um eine rechtwinklige, schwarze Schublade direkt beim Kaltgeräte-Einbaustecker. Auch hier hilft wieder ein kleiner Schraubendreher, um das Fach am vorbereiteten Schlitz herauszuhebeln. Die innere Sicherung, falls Sie gleich zwei Sicherungen sehen sollten, ist die in leitender Funktion, während die äußere nur zu Ersatzzwecken eingesetzt wurde.

Sicher ist sicher: die Feinsicherung von PADIS mit 10 Ampere in der Mehrfach-Steckdosenleiste von Supra Cables

Ansonsten müssen Sie nun den Deckel abschrauben. Da in den allermeisten Geräten fast ausschließlich die kleine Bauform der Feinsicherung mit den Maßen 5 x 20mm eingesetzt ist, finden Sie die einfachen Glasscherungen bestimmt gleich. Diese können nicht nur bei der direkten Spannungsversorgung in offenen Sicherungshaltern eingesetzt sein, sondern sich auch auf der Audio-Platine befinden. Viele Hersteller schützen ihre Schaltung lieber so, als es einer elektronischen Überwachung anzuvertrauen. Nehmen sie Ihren kleinen Schraubendreher und hebeln Sie vorsichtig die Sicherung an einer der äußeren Kappen nach oben. Nach der Entnahme können Sie den verwendeten Wert auf einer der äußeren Hüllen ablesen. Bitte verwenden Sie für die Ersatzsicherung stets GENAU diesen dort eingeprägten Wert!*** Achtung an dieser Stelle: Sicherungen nicht vertauschen, sollten mehrere Sicherungen verbaut worden sein! Verwenden Sie ab hier einen Gummi- oder engen Baumwollhandschuh, wenn Sie die neue Feinsicherung auspacken und in Ihr Gerät einsetzen. Dadurch vermeiden Sie die zwangsläufige Korrosion der aus Reinkupfer oder Silber gefertigten Endkappen.

Eine der (relativ) preiswerten Optionen, die PADIS Feinsicherung für 22.- €

Apropos verwendetes Material und angewandte Technik: Die High End-Feinsicherungen haben allesamt keinen Glaszylinder, sondern verwenden einen aus Keramik. Auch sind diese Feinsicherungen gefüllt, um auch so Resonanzen des eigentlichen Drahtes, der im Schadenfall durchbrennt, möglichst gering zu halten. Hier reicht die Spanne von feinstem Quarzsand über spezielles Granulat bis hin zu Bienenwachs samt Umhüllung mit einem Gel! Dass allerdings manche Typen eine Laufrichtung vorgeben, wie man sie einsetzen soll, erschließt sich mir bei der abzusichernden Wechselspannung (noch) nicht. Da erscheint sich mir die kryogenische Behandlung der audiophilen Feinsicherung, also das Einfrieren bei knapp 200 Minusgraden zur Materialentspannung, schon eher als eine Klanggewinn bringende Maßnahme.

Auch Feinsicherungen müssen eingespielt werden.

Jetzt wird das Gerät wieder zusammengeschraubt, wobei keine Schraube übrigbleiben sollte. Versuchen Sie sich nun noch an den letzten Klangeindruck Ihrer heimischen Musik-Wiedergabe-Anlage (HMWA) ohne dieses Tuning zu erinnern. Dann schalten Sie Ihr Gerät ein und hören Sie genau hin und zu. Wahrscheinlich bis bestimmt werden die größten klanglichen Fortschritte bei dem beziehungsweise den transistorisierten Verstärkern** am größten sein, weil sich hier unter anderem der Dämpfungsfaktor, der wegen der nun kleineren internen Verluste, die ja jeder Verstärker irgendwie aufweist, vergrößert. Da es aber auch in den restlichen Geräten der HMWA immer um besseren Stromfluss geht, tauschen wir in unserer radikal angelegten Neuinstallation des High End-Heimkinos alle Sicherungen aller verwendeten Gerätschaften aus. Das fängt beim DC-Blocker von Supra Cables an, überspringt den Keces BP-600, der keine Feinsicherung benötigt, geht weiter über die verwendeten Steckdosenleisten wiederum von Supra Cables (siehe oben) bis hinein in jedes der Geräte, die sich ansonsten im Rack hinter der Kinoleinwand verstecken.

Besonders ruhig dank Bienenwachs plus Gelummantelung

Ja, es ist immer wieder verwunderlich, was dieser kleine Eingriff doch für akustische Folgen hat! Probieren Sie es einfach mal aus, denn der finanzielle Einsatz ist im Verhältnis zum klanglichen Zugewinn relativ bis ziemlich sicher absolut gering. Da müssen Sie bei anderen Maßnahmen, egal ob Tuning oder Gerätetausch, deutlich tiefer in die Tasche, die ja eher ein Beutel des Geldes ist, greifen.

Die günstigste Alternative beim FLSV: AHP für 20.- €
Die teuerste unter den Sicherungen: Audio Magic für 300.- €!

Der FLSV hält in allen gängigen Werten Sicherungen von AHP und PADIS vorrätig, bietet aber auch gängige Werte der Supreme³-Sicherungen von hifituningprodukte an.

Kaum zu glauben, dass der Gesamtwert des Inhalts dieser Holzschachtel deutlich über 2000.- € beträgt.

Säßen wir hier bei hölzernen Schreinerarbeiten zusammen, müsste es wohl heißen: Es bleibt spanend, zumindest beim FLSV! Aber da wir uns in dieser Artikelreihe mit dem Stromfluss im Allgemeinen und fürs High End-Heimkino des FLSV zu Bamberg im Spezi****ellen befassen, heißt es doch folgerichtig: Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV!

Und weil es gerade so spannend ist, bereiten wir dieser Artikelreihe noch eine würdiges Ende. Es wurden nämlich alle bisherigen Arbeits- und Fortschritte entsprechend dokumentiert. Freuen Sie sich also, wenn es wieder heißt: Eine spannende Geschichte: Der neue Stromlaufplan fürs High End-Heimkino, Finale #6: The Making of.

*Das ist eigentlich keine Bitte, sondern eher als Befehl zu verstehen!

**Damit können nicht nur Vorverstärker und Endstufe gemeint sein, sondern auch Aktiv-Lautsprecher, die ja die Endstufen verbaut haben.

***Auch wenn Sie sich an diese Vorgabe halten müssen, kommt es gerade bei sehr kräftigen Verstärkern mit hohen Einschaltströmen vor, dass deren Original-Gerätesicherung seeeehr große Toleranzen aufweist und so nicht ganz so schnell auslöst. Die Hifi-Sicherungen sind hier viel präziser und könnten so ein schnelles Vergnügen gewesen sein. Das sollte Ihnen bewusst sein, wenn Sie den Wechsel der Feinsicherung doch riskieren, denn schließlich kostet ein solches audiophiles Kleinod ja mehr als ein Kasten fränkischen Bieres. Aber meistens geht es ja doch glatt. Und danach schmeckt die genannte Gerstenkaltschale gleich zweimal so gut!

****Die Spezial Brauerei in der Oberen Königstraße ist ja bekannt für sein eher leichtes Rauchbier. Das ist das Lager. Aber kennen Sie auch das helle U? Sie müssen nur der Bedienung nur zwei Vokale nennen und schon bekommen Sie ein helles Ungespundetes.

High End im Taschenformat

Bei der Durchsicht älterer Artikel und der damit einhergehenden Straffung bei den Produkten auf dieser meiner Webseite sind mir doch ein paar sofort korrigiernötige Texte aufgefallen. Besonders umfangreich musste der Begleittext zu den Portables redigiert werden. Aber das ist bereits erledigt.

Eine weitere Vorbemerkung betrifft die Nutzung dieser als portable, also als tragbar bezeichneten Geräte. Diese sind tatsächlich unterwegs nutzbar, aber sehr wohl und genauso zuhause an der heimischen Musik-Wiedergabe-Anlage (HMWA) zu betreiben. Der technologische Standard der hier im Folgenden beschriebenen Kleinteile steht den immobilen Geräten in Ihrem Rack zuhause in nichts nach. Sie könnten also auf die Idee kommen, bei der nächsten Anschaffung einen Portable zu kaufen und ihn dann so sehr vielfältiger zu nutzen, als es bisher vorstellbar war.*

Weil es zudem inzwischen viele Alternativen im mittleren und gehobenen Preissegment zu den von mir früher dort nahezu ausschließlich favorisierten Modellen von Astell & Kern gibt, stelle ich an dieser Stelle stellvertretend gerne die beiden fast ganz großen Taschenspieler von Cayin dezidiert vor. Es handelt sich zum einen um den nagelneuen Cayin N3 Pro sowie um den größeren Bruder N6 MK II, der wiederum die kleine Schwester des Flaggschiffs N8 für dann schon immerhin 3500.- € ist. Die kleineren Modelle von Cayin interessieren uns an dieser Stelle nicht, da es sich hier, Stand Mitte November 2020, um Auslauftypen handelt.

Der Cayin N3 Pro ist keine abgespeckte Version des N6 MK II, sondern ist mit seiner neben der normalen Transistor- in dieser Preisklasse einzigartigen Röhren-Ausgangsstufe eigentlich ein Ableger des N8, der dieses Konzept weltweit erstmalig in einem portablen Hi-Res-Player verwirklichte. Diese bietet zudem gleich zwei Modi, die man von den großen Vollverstärkern der Marke kennt: Triode und Ultra-Linear, also tendenziell feiner versus eindeutig lauter. Somit lässt sich der Klang feinfühlig an die eigenen Hörgewohnheiten sowie an das bevorzugte Kopfhörer-Modell anpassen. Verwendet wird ein Paar selektierter und zudem Militärspezifikationen genügender JAN6418-Röhren. Sie werden sich vielleicht fragen, wie diese ansonsten recht Mikrophonie-empfindlichen Bauteile dem eher ruppigen Alltag in der HosenJackenSportTragetasche standhalten. Ganz einfach, weil aufwändig: Die Röhren werden mit einer Silikon-Lagerung und einer flexiblen Platine gegen Vibrationen und Stöße geschützt.

Der Rest ist Standard, allerdings oberster Standard: Kanalgetrennte Digital-Analog-Wandler Asahi Kasei AK4493 dekodieren bis zu 32 Bit/384 kHz und DSD256 nativ; vollsymmetrische Schaltung mit bis zu 800 mW an 32 Ω an den 4,4-mm- und 3,5-mm-Kopfhörer-Ausgängen. Es können beim Cayin N3 Pro zwei Line- und zwei Digital-Ausgänge genauso genutzt werden, wie er sich als USB-DAC an einem PC betreiben lässt. Ach ja, Bluetooth in der derzeit höchsten Qualitätsstufe kann er auch, was ja manchmal, wenn es auch mal nicht ganz so audiophil zugehen darf, mehr als praktisch ist. Zur Bedienung steht ein auch unter Winkel gut ablesbarer 3,2-Zoll-Touch-Screen mit übersichtlichem Menü zur intuitiven Nutzung bereit.

Achtung: Der Cayin N3 Pro ist noch bis zum Jahresende 2020 zum vergünstigten Einführungspreis in Höhe von 600.- € erhältlich.

Der wohl flexibelste unter den High End-Portables: Cayin N6 MK II mit insgesamt 4 DAC-Optionen

Genauso, aber ganz anders präsentiert sich der Cayin N6 MK II. Ebenfalls ultrasolide konstruiert, auch schon in der Grundversion üppig ausgestattet und in allen technischen Feinheiten noch ein wenig feiner als der N3 Pro, kann der Cayin N6 MK II auch noch streamen. Was ihn aber von den meisten Playern am Markt unterscheidet ist die Möglichkeit, durch vier verschiedene und somit austauschbare Audio-Motherboards den Klang an den eigenen Geschmack anzupassen beziehungsweise die klanglichen Reserven des verwendeten Kopfhörers herauszukitzeln.

Eines von 4 User Replaceable Audio Motherboards des Cayin N6 MK II mit Werkzeug**

Und wie Sie beim Betrachten des ersten Bildes des N6 MK II bereits erahnen konnten, erübrigt sich somit die Frage, ob und wie viele der T01, E01 und E02 genannten Mutterplatten der FLSV in Bamberg zum Testen bereithält. Genau, schlicht und ergreifend alle vier.

Diverse Ausgänge beim Audioboard Cayin T01
Bedienseite des N6 MK II

Wenn Sie nun zu Recht denken: „Ja, das wäre was für mich!“, dann können Sie gerne beide Taschenspieler beim FLSV in der Inneren Löwenstraße zu Bamberg ausgiebig testen. Und dann selbstverständlich auch zu Hause an der HMWA.

Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV in Bamberg!

*Hier fällt mir die Analogie zu den modernen Smartphones auf: Die können auch (noch) telefonieren.

**Sie kennen bestimmt den Uraltwitz: Warum kaufen so viele Leute bei IKEA? Weil sie einen 4er Inbus brauchen! Das alleine wäre ein Grund, eines dieser Boards zu kaufen, wenn Sie einen 5er Torx benötigen sollten.

Eine spannende Geschichte: Der neue Stromlaufplan fürs High End-Heimkino, Folge #4: Steckerleisten und Netzkabel

Ich danke an dieser Stelle der Sun Leiste, der gepimpten Baumarktleiste von Phonosophie und der Audioplan Keksdose für deren Pionierarbeit. Denn sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir Hifiisten und High Endlichen nicht nur auf das Blim-Blim der Geräte schauen, sondern auch die sonst wenig auffällige Spannungsversorgung ins Visier genommen haben. Und schnell haben wir bemerkt: Hobbala*, da tut sich klanglich ja was!

Insofern ist es inzwischen Allgemeingut, dass man seiner heimischen Musik-Wiedergabe-Anlage (HMWA) wenn nicht gleich, dann aber wenigstens sofort eine bessere Mehrfach-Steckdosenleiste gönnen sollte. Wie in jedem anderen Produktsegment unseres Hobbies gibt es hier vernünftige und weniger unvernünftige Alternativen. Wenn man so wie wir das Thema etwas weiter fasst, kommen neben der Steckdosenleiste ja womöglich noch andere Aggregate zur Optimierung der häuslichen Spannungsversorgung hinzu. Also bleiben wir auch in dieser doch schon recht high-endigen Neuverkabelung des High End-Heimkinos vernünftig, zumal hier ja gleich mehrere Anlagen Steckplatz in Anspruch nehmen. Die Wahl fiel leicht und damit auf die Supra Cables LoRad Netzleiste MK III MD06 EU. Diese bietet für sechs Geräte Anschluss, hat selbst keinen und ist somit für uns äußerst flexibel platzierbar.

Unsere Wahl ohne Qual: Supra Cables LoRad Netzleiste MK III MD06 EU

Hier sieht man zum einen den bereits recht entschlackten Raum hinter dem Regal und hinter der Leinwand, aber vor dem Samtvorhang und zum anderen eine erste Stellprobe des zu verwendenden und in dieser Artikelreihe beschriebenen Zube-Hörs.

Probe-Aufbau oder: Der Idealzustand ist der, wenn man bald nichts mehr von der aufwändigen Installation sieht

Genauso wichtig und noch leichter zu tauschen sind die Netzkabel der Geräte der HMWA. Gut finde ich hier, dass die beigepackten Netzkabel in aller Regel** nich so dolle sind. Somit ist die Schwelle, sie gleich auszusortieren, niedrig anzusetzen, zumal es Ersatz für wirklich kleines Geld gibt. Auch wenn der FLSV auch andere Hersteller von Stromkabeln im Portfolio führt, fiel die Entscheidung wieder leicht, weil wieder auf Supra Cables. Sie erinnern sich bestimmt an die Empfehlung einer möglichst homogenen Verkabelung der gesamten HMWA. Aber diesmal wird geklotzt beim FLSV, denn wir verwenden nicht das sonst schon richtig gute Supra Cables LoRad MK II 3×1.5 oder gar das stärkere Supra Cables LoRad MK II 3×2.5, sondern das Supra Cables LoRad 2.5 SPC, wobei SPC für Silver Plated Copper, also für versilbertes Kupfer, steht. Wir schließen zu Recht rück auf eine deutlich gesteigerte Leitfähigkeit, was wohl stets in unserem Gesamtsinne stehen sollte, stimmt’s?!

LoRad Netzkabel 2.5 SPC von Supra Cables

Aber ein Kabel ist nicht zu verwenden ohne Stecker und ohne Kupplung. Und es ist kein plumper Opportunismus, wenn ich Ihnen und auch mir immer wieder die passenden Verbinder von Supra Cables empfehle. Nicht nur dass diese farblich gut zu beiden Kabelfarben (himmelhellblau und graugrau) passen, sondern auch dass diese kinderleicht*** zu konfektionieren sind. Sogar ich kann das! Aber das wichtigste Pro für die Schutzkontaktstecker und die Kaltgerätekupplung von Supra Cables ist deren absolut unproblematische und somit schnell umzusetzende Konzeption. Während man bei anderen Pretiosen aus dem High End-Segment noch dabei ist, die beiden extrem langen Schrauben mit Feinstgewinde auf der Steckkontaktseite mit einem kleinen Schraubendreher zu lösen, habe ich den grauen Schuko-Stecker bereits fertig verkabelt und schon wieder zusammengeschraubt. Wie viele Lebensjahre ich dadurch schon eingespart habe! Wenn jemand gelegentlich mal derartige Kabel konfektioniert, ist das nicht so von Belang. Aber wenn man wie ich das dauernd macht, dann läppert sich das schon zu einer veritablen Zeitersparnis zusammen.

Supra Cables SPC mit hauseigenem Winkelstecker. Wichtig für Low Radiation ist, die Seele mit auf den Schutzleiter zu legen!

Und ob die anderen Stecker und Kupplungen wirklich besser sind? Oder nur optisch aufwändiger? Mir jedenfalls sind optisch unauffälligere Verbinder lieber, sollte man sie doch mal im Wohnzimmer zu sehen bekommen.

Übrigens: Beim FLSV bekommen Sie auch Sonderlängen der drei genannten Stromkabel, die als Meterware stets verfügbar sind. Und auch Sonderformen wie der im obigen Bild dargestellte Winkelstecker SW-EU/A oder der bis 16 Ampere stabile IEC-Stecker SWF-16 von Supra Cables sind genauso kein Problem wie die Kaltgerätestecker, die man benötigt, wenn man die ebenfalls von uns sehr empfohlenen Netzfilter von Furman verwendet. Diese Stecker kaufen wir bei HMS.

Jetzt kommt noch der obligatorische, aber dennoch kostenlose Tipp, dass alle Geräte der HMWA auszuphasen sind. Damit ist gemeint, den Fluss von Ausgleichsströmen zwischen den Geräten über die Signalkabel zu minimieren. Eine gute Anleitung finden Sie bei der Fachzeitschrift STEREO.

Sie sehen, dass man schon mit geringem Aufwand, also mit vielen kleinen Einzelschritten, vorankommt auf dem Weg zur vollständigen Spannungsversorgung. Das ist ja das Schöne an dieser Konzeption und Artikelreihe, dass man quasi beliebig beginnen und weiter ausbauen kann. Hauptsache, man macht es konsequent. Und wollte man audiophilosofisch werden, könnte man die oft selbst erfahrene Erkenntnis zitieren, wonach auch der weiteste Weg mit einem ersten Schritt beginnt.

Das Einzige, was ein wenig schade ist, ist dass man diese vielen kleinen und auch größeren Schritte nicht auf einmal rückgängig machen kann, um zu erforschen, welchen klanglichen Fortschritt all diese Maßnahmen dann doch gebracht haben. Das Gesicht möchte ich sehen!

Es bleibt spannend, zumindest beim FLSV!

*Fränkisch für Hoppla, in der Verniedlichungsform: Höppelchen!

**Eine rühmliche Ausnahme bildet der gerade nicht sichtbare Audio Analogue Maestro Anniversary, dem ein richtig hochwertiges Netzkabel beiliegt und auch hier nicht ersetzt wird.

*** Muss ich mir jetzt den Vorwurf anhören, ich plädiere für Kinderarbeit?

Eine spannende Geschichte: Der neue Stromlaufplan fürs High End-Heimkino, Part #3: Symmetrie für die Sinus-Kurve

Wie schon an anderer Stelle ausgeführt, seien an dieser Stelle nochmals folgende mögliche Störkomponenten genannt, die unserer idealen Sinus-Kurve drastisch zusetzen und sie somit deformieren: Oberwellen (also Vielfache der Wechselspannungsfrequenz von 50 Hz), Impulsspitzen wie Nadelimpulse et cetera, Spannungsschwankungen, Frequenzabweichungen, die bereits erwähnten und hier eliminierten Gleichspannungsanteile und Hochfrequenz-Signale über die Stromleitung und viele andere mehr.

Abhilfe schafft hier eine Symmetrierung der ausgegebenen Spannung durch einen Balanced Isolation Power Conditioner, wie wir ihn seit Jahren von Keces Audio anbieten. Obwohl wir im High End-Heimkino mehrere Analgen parallel, aber nie gleichzeitig betreiben, reicht in unserem Fall das kleinste Modell, der Keces BP-600. Wie immer ist die Nomenklatur recht simpel: Balanced Power mit 600 Watt Belastbarkeit, so einfach kann das Leben im Strom sein. Der Keces BP-600 bietet zwei gleichartige Ausgänge an.

Wer es mit der Symmetrie genauer nehmen möchte und auch was über die Grundlagen unseres Stromnetzes erfahren möchte, der lese die Seiten 6 bis 11 im offiziösen Beipackzettel. Wichtig ist hier an dieser Stelle nur zu wissen, dass sich durch die Symmetrie des Aufbaus alle Störungen, die aufs Netz einwirken, eben durch die jeweils um 180° zueinander gedrehten Störsignale als Konsequenz gegenseitig auslöschen. Das kennt man aus der Algebra, Stichwort Kurvendiskussion. Aber da war der Eine und die Andere und das Sonstige bestimmt gerade Kreide holen.

So schick wie solide: der Keces BP-600

Dass der Keces BP-600 wie auch seine größeren Brüder BP-1200 (4 Steckplätze) , BP-2400 (8 Steckplätze) und BP-5000 (8 Steckplätze), die derselben Nomenklatur folgen, nicht nur einen Ringkerntransformator der oberen Güteklasse aus eigener Produktion verwenden, sondern auch einen innovativen Überspannungsschutz für die angeschlossene Anlage bieten, der als serielle Variante eben die Spannungsspitzen nicht auf Masse legt, sei hier ebenfalls nur am Rande erwähnt. Hoffen wir einfach, dass dieser Fall so selten wie möglich eintritt.

Auch vom Keces BP-600 erwarten wir hier eine deutliche Entlastung der angeschlossen Geräte beziehungsweiser der verbauten Netzteile, damit die verwendeten Gerätschaften uns mit noch mehr Details, noch mehr Feindynamik, mehr Raum und mehr Schwärze becircen oder im besseren Falle sogar bezirzen.

Das gesamte Programm von Keces Audio, das noch viele weitere spannende Produkte bereithält, wird hierzulande vertrieben durch Robert Ross in Denkendorf, dem ich an dieser Stelle ebenso für seine Unterstützung danke!

Diese und jene Hygge-Konzepte des FLSV: Überdachtes Warten

Ab Montag, dem 02. November 2020 gelten in Bayern wieder strengere Regeln, um das elende Corona-Virus in seiner Ausbreitung zu beschränken. Diese betreffen zwar diesmal und zum Glück nicht den Einzelhandel, zumindest nicht, was Schließungen der Läden betrifft. Aber es gibt dennoch ein paar strenger gefasste Regeln, die ab sofort einzuhalten sind. Neben der bekannten Maskenpflicht sind nur noch eine Person beziehungsweise eine Partei (FKP)* pro 10 Quadratmeter Ladenfläche erlaubt. Damit ist im Kleinen Vorführstudio vorne an der Inneren Löwenstraße die Anzahl sehr präzise als eine Person oder als eine Partei definiert. Deshalb meine strenge Bitte an Sie: Wenn Sie jemanden außer mir im Laden sehen, dann warten Sie bitte draußen.**

Der FLSV bietet seinen Kunden deshalb einen besonderen Service bei diesem Schmuddelwetter***, nämlich Überdachtes Warten. Nein, überdenken sollen Sie gerade nichts, nur warten, bis Sie an der Reihe sind. Sogar eine bequeme Sitzgelegenheit steht zur Verfügung.

Im Großen Vorführstudio ist es etwas entspannter, denn dort kann man sich als Neuzugang im Eingangsbereich aufhalten, solange noch jemand in aller Ausführlichkeit beraten wird oder Lautsprecher testet.

Vor Ort selbst wird einiges getan, um eine schnelle und damit unnötige Infektion zu vermeiden. Bereits angesprochen wurde das Klinkenputzen. Jeder der Türgriffe wird regelmäßig und gründlich mit Seifenlauge und Desinfektionsmittel gereinigt. Letzteres steht auch den Händen meiner Kunden griffbereit zur Verfügung. Außerdem steht die Ladentür zur besseren Luftzirkulation fast den ganzen Tag offen, auch wenn es meist sehr laut von der Straße her wird.

Sprühen, nicht trinken! Die DALI Tasse dient nur als Größenvergleich!

Bleiben Sie gesund.**** Und munter. Und mindestens genauso wichtig: Bleiben Sie vernünftig!

*FKP = FLSV-Kunden-Partei, eingetragen beim Gewerberegister seit Anfang März 1985!

**Anders als die Hunde vor der Metzgerei, die Schilder mit gleich lautendem Inhalt lesen, aber trotzdem draußen bleiben müssen, auch wenn keiner mehr im Laden ist, dürfen Sie eintreten, sobald der Kunde vor Ihnen den Laden verlassen hat.

***Wer kennt noch das bekannteste Lied von Franz-Josef Hartdegen, das im Refrain forderte: Spiel bei Schmuddelwetter drinnen mit den Kindern?

****Dieser Spruch ist ja inzwischen zur Floskel geworden, ist aber hier mit allem Ernst genau so gemeint! Aber hierzu ist eigenes Zutun nötig, auch wenn man nie vor einer Ansteckung gefeit ist. Egal, ob Sie 50 Ohm, 75 Ohm oder 110 Ω haben, Hauptsache Sie haben ausreichend Wellenwiderstand!

Eine spannende Geschichte: Der neue Stromlaufplan fürs High End-Heimkino, Teil 2: Unterdrückung von Gleichspannung

Wie wir alle wissen, kommt der Strom aus der Steckdose. Nein, er ist nicht gelb, sondern eine Wechselspannung mit nominell 230 Volt* mit einer Frequenz von 50 Hertz, die zudem perfekt sinusförmig sein sollte. Allerdings ist das leider in praxi kaum der Fall, kommen doch vielfältige Einflüsse von außen hinzu, die diese Kurve zum Teil stark beeinflussen und es so den angeschlossen Geräten mit ihren Netzteilen deutlich schwerer machen. Allen diesen Störenfrieden** ist gemein, dass sie die Sinus-Kurve auf beiden Achsen, also weg von der normalen Nullachse, verschieben.

Wir kümmern uns in diesem Teil #2 ausschließlich um den Gleichspannungsanteil (DC)***, der mehrere Volt betragen kann. Zusätzlich zum oben genannten Phänomen gelangen DC-Anteile auch von den genutzten Geräten, die intern in aller Regel mit (kleinerer) Gleichspannung arbeiten, rückwärts wieder ins Netz, in dem meist noch andere Geräte arbeiten. Dadurch ist mit Störgeräuschen wie zum Beispiel Trafobrummen zu rechnen, weil der Eisenkern im Transformator des Gerätes übersättigt und somit auch zu warm wird. Durch Belastung und oftmalige Ausschöpfung der Reserven des Netzteils durch Nachregelung wird die nachfolgende Audio-Elektronik stark in ihrer eigentlichen Arbeit beeinträchtigt. Um diese Gleichspannungsanteile zu eliminieren, verwenden wir hierzu den gerade aufgefrischten DC-Blocker 3.1 vom No-Nonsense- Anbieter Supra Cables.

Der Hersteller verspricht neben der Vermeidung der bereits oben genannten Fehler und Schäden immerhin ein deutlich geringeres Grundrauschen sowie, dass die Dynamik**** nicht limitiert werde. Und weil Supra Cables ein alter Schwede ist, glauben wir ihm nach einem ausführlichen Test einfach mal.

Die Inbetriebnahme des Supra Cables DC-Blocker ist so simpel wie einfach: Er kommt ganz einfach vor die bereits bestehende Mehrfach-Steckdosenleiste. Hier sind zwei Besonderheiten zu beachten: Der DC-Blocker benötigt wegen seiner hohen Belastbarkeit von 16 Ampère ein Netzkabel mit einer Kupplung nach IEC, das nicht im Lieferumfang enthalten ist, aber selbstredend beim FLSV erhältlich ist. Außerdem wird der DC-Blocker stets als letztes Teil mit dem Hausnetz verbunden, was bedeutet, dass alle anderen Verbindungen bereits gesteckt wurden. Und beim Ausschalten geht man in umgekehrter Reihenfolge vor.

Die Anschlussseite des Supra Cables DC Blocker mit 16 Ampère x 230 Volt = 3680 Watt Belastbarkeit

An dieser Stelle danke ich besonders Herrn Kopistecki von Geko-Hifi, dem deutschen Vertrieb dieser schwedischen Produkte. Du bist der beste Gerd, den ich kenne!

Es bleibt also spannend, zumindest beim FLSV in Bamberg!

*Kleiner Tipp: Wenn Sie so richtig ältere Geräte vornehmlich aus dem Land der aufgehenden Sonne verwenden, als die Wechselspannung bei uns Langnasen noch 220 Volt betrug, dann schauen Sie doch mal nach, ob Ihr Gerät auf die in Japan üblichen 240 Volt umschaltbar ist. Das ist nämlich näher dran an unseren heute üblichen 230 Volt. BITTE ZIEHEN SIE ZUVOR DEN NETZSTECKER UND WARTEN EIN PAAR MINUTEN, BEVOR SIE LOSLEGEN!

**Jetzt zähle ich sie doch noch mal auf, die Störenfriede: Elektro-Smog durch Schaltnetzteile aller Art, zum Beispiel von PCs/Macs und Lampen, Waschmaschine in Nachbars Keller, Leuchtstoffröhren, elektronische Halogentrafos, Dimmer, D-LAN-Adapter, DECT-Telefone, Anlaufen von großen Maschinen in der Werkstatt nebenan, Elektro-Installationen von anno dunnemals, starke Rundfunksender in der Nähe, aber auch nicht konsequent zur Vermeidung von Störsignalen aufgebaute Netzteile der verwendeten Komponenten selbst und viele andere mehr.

***DC steht für Direct Current und heißt nichts anderes als Gleichstrom, aber auf Englisch. Der ist bitte nicht zu verwechseln mit leckeren Black Currant.

****Wer erinnert sich nicht gerne an die Definition von Dynamik, nachdem diese das Verhältnis vom leisesten zum lautesten Signal darstelle? Wenn diese also größer wird, ist aber damit mitnichten weder die Lautheit gemeint, eher das Gegenteil ist damit gemeint, und auch nicht nur die so genannte Grobdynamik, sondern vielmehr, dass Musik eher von den vielen feinen Dynamik-Abstufungen lebt. Und die wird nur erlebbar, wenn die vielen Bremsen in unserer heimischen Musik-Wiedergabe-Anlage (HMWA) gelöst werden.