Musterbeispiel für eine gelungene Ladenbeschallung
Wenn man sich in den Ladengeschäften der Innenstadt (nicht nur in Bamberg) aufhalten muss, weil die bessere Hälfte mal wieder nichts zum Anziehen hat, dann kann man sich als Audiophiler nur die Haare raufen. Was einem in so ziemlich allen Geschäften an sogenannter Klangqualität als Hintergrundberieselung dargeboten wird, sollte man möglichst nicht auf die Güte des Warenangebots übertragen, denn sonst würde keiner mehr dort etwas kaufen. Dass es auch anders geht, zeigt die Installation im CITY STORE am Obstmarkt, direkt beim Fußgängerübergang in der Langen Straße. Hier betreiben Oliver Derks und Inge Lang ein Modefachgeschäft der besonderen Art. Kombiniert mit einem kleinen, aber feinen Bistro wird nicht nur Mode für die qualitätsbewusste Frau angeboten, sondern hier spielt Oliver Derks an einem mittelgroßen Flügel eigene Werke, bevorzugt zum 5-Uhr-Tee! Dieses Konzept ist, zumindest momentan in Bamberg, einmalig!
Da Oliver aber nicht den ganzen Tag spielen kann, sollte die bestehende Stereoanlage diese Lücke füllen. Aber ganz schnell, weil man eben den direkten Vergleich zwischen Original und Fälschung sofort heraushören konnte, stellten sich die bereits vorhandenen Lautsprecher für diesen Zweck als völlig untauglich dar. Aus diesem Grund wandte sich Oliver Derks aufgrund einer Empfehlung an den FLSV. Ich habe mich dann vor Ort umgesehen und anschließend eine Konzeption ausgearbeitet, die mehrere Varianten eröffnet hat. Herausgekommen ist eine augenscheinlich klassische Stereo-Anordnung. Die Lautsprecher der Marke WHARFEDALE, hier mit dem Jubiläumsmodell zum 75.Geburtstag der Firma in handgeöltem Walnussfurnier, passen sich der gehobenen Einrichtung nahtlos an, zumal sie auf der richtigen Höhe, aufgestellt auf einem Glasstandfuß, auf die Sitzgruppe im Eingangsbereich spielen und nicht auf irgendeinem Regal oder von der Decke irgendwohin! Das war zumindest der erste Schritt in die richtige Richtung.
Allerdings waren bis zur halbwegs perfekten Performance etliche Schritte bei der Aufstellung der Lautsprecher, die ja auch nicht im Weg stehen durften, nötig. Tonal war es zumindest erträglich, aber die unteren beiden Oktaven, die ein solcher Flügel darbieten kann, waren doch ein wenig unterbelichtet. Deswegen wurden die beiden Kompaktlautsprecher mit einem aktiven Subwoofer ergänzt, der genau das kann, wo die kleinen Boxen die Segel streichen. Und damit dieses Trumm nicht störend im Weg steht, wurde der Subwoofer kurzerhand passgenau in einen Schrank unterhalb der Theke, also für die Kunden und Gäste völlig unsichtbar, verfrachtet. Als weiteres Handicap stellten sich die alten Hifi-Komponenten heraus, die den Klang ziemlich dünn und körperlos darboten. Erst der Austausch auf die preiswerten Bausteine der High End-Firma NAD, der Verstärker geehrt mit dem EISA-Award als bestem Gerät des Jahres 2008/2009 in Europa, haben das gewünschte klangliche Ergebnis geboten. Auf einmal konnten die Klangregler in neutraler Position verbleiben und auch die Lautstärke konnte bei noch gesteigerter Verständlichkeit deutlich dezenter ausfallen!
Jeder, der sich für das im City Store realisierte Soundkonzept interessiert, sei hiermit herzlich eingeladen, sich das vor Ort, vielleicht bei einer Tasse leckeren Cappuccinos, mal anzuhören.