Schöner hätte der Anlass nicht sein können, denn das mehr als aktuelle CD-Laufwerk von NuPrime, der sich selbst als Hersteller von Geräten „Made by Digital Nerds“ bezeichnet und es entsprechend prosaisch CDT-10 genannt hat, wurde zeitgleich gerade mal wieder in Bamberg angeliefert, als der nahezu makellose Philips CD-104 von der Reparatur zurückkam. Dieser stammt aus der ersten Hälfte der 1980er Jahre und ist immerhin die erst dritte Generation des System-Mitbegründers aus den Niederlanden.

Damals wurde noch mit nur 14 Bit gewandelt, das aber immerhin schon mit Oversampling. Heute sind wir technisch da mehr als ein paar Generationen weiter, obwohl die Compact Disc als solche immer noch dem Red Book-Standard folgt. Aber es gibt da doch ein paar wichtige und auch essentiell für die high-endige Wiedergabe relevante Schaltungskniffe, die uns selbst bei einem blanken Datenauslesegerät wie dem NuPrime CDT-10 klanglich mehr als nur einen Schritt nach vorne bringen. Ein reines CD-Laufwerk mit echter Schublade im Single Speed-Modus, also ohne die potenzielle Möglichkeit, damit auch DVDs oder gar Blu-ray Discs auszulesen, und eine originäre CD-Laufwerkssteuerung sind für den überragenden mechanischen Part zuständig.

Aber es geht beim NuPrime CDT-10 noch sehr viel weiter. Denn dank NuPrimes SRC (Sample Rate Converter) wird das ausgelesene Signal einem Upsampling als auch einem Konvertierungsverfahren unterzogen. Was danach in die Signal-Wege geleitet wird, zitiere ich gerne von der deutschen Vertriebs-Webseite von Audium: „Hierbei werden alle eingehenden digitalen Signale in einen DSD-Stream konvertiert, also dem ursprünglichen SACD-Format, dann durch ein Re-Sampling und Re-Clocking aufgearbeitet und danach bitgenau an den nachfolgenden Digitalwandler weitergegeben. Je nach Wunsch und optimiert für den nachfolgenden D/A-Wandler entweder in PCM oder DSD.“ Ziemlich aufwändig für ein reinen CD-Transport, oder?

Nebeneinander würden die unterschiedlichen Breiten wahrscheinlich gar nicht so auffallen: NuPrime CDT-10 und DAC-9X.

Auch wenn der DAC-9X, also der Digital-Analog-Wandler (DAC) mit integriertem Vorverstärkers von NuPrime aus der kleineren 9er Serie stammt, habe ich diesen exemplarisch hinzu gestellt, um Ihnen auch die ranghöchste Verbindung zwischen einem Transport, also einem CD-Auslesegerät ohne DAC, und dem nachfolgenden DAC zu zeigen. Das ist nämlich ganz klar der I²S-Bus, bei dem das Signal und der Takt eines Audio-Signals in getrennten Leitungen übertragen werden. Hinzu kommt eine dritte Leitung, die Word-Select-Leitung, die für das Zeit-Management, also für die Festlegung von Beginn und Ende eines Musikstückes, verantwortlich ist.

Vier verschiedene Digital-Ausgängesieht man auch nicht alle Tage. Und eine Ground-Klemme erst recht nicht!

In der ersten Generation wurden tatsächlich auch zwei verschiedene Kabel verwendet, nämlich ein Koax-Kabel mit BNC-Steckern und ein Netzwerkkabel. Das geht heute einfacher, denn es hat sich der ansonsten für digitale Bild- und Tonübertragung entwickelte HDMI-Standard mit nur einem Stecker auf jeder Seite etabliert. Aber angemessen hochwertig darf dieses Kabel trotzdem sein!

Die I²S sei hier nochmals prominent die im Audio-Bereich für den derzeitig hochwertigsten Datentransfer auf digitaler Ebene verwendete Schnittstelle dargestellt.

Das erste Gerät im Portfolio des FLSV in Bamberg, das diesen high-endigen Ansatz realisiert hat, ist der Ayon CD-35 II. Dieser bietet allerdings noch ein paar mehr Funktionen in seinem optisch besonders beeindruckenden Gehäuse, nämlich den auch von außen zu nutzenden DAC als auch den mit Röhren bestückten Vorverstärker.*

Und weil es so schön ist, gibt es noch ein Bild der beiden Geräte, zwischen denen immerhin 40 Jahre Technologie und Fortschritt liegen.

Sie sehen, es bleibt spannend, vor allem beim FLSV in Bamberg, der sich übrigens auch in seinem 40. Jahr des Bestehens befindet!

*Hier werden also zur Komplettierung einer rein digital ausgelegten High End-Anlage lediglich ein Streaming Transport und ein Paar Aktiv-Lautsprecher benötigt. Das sieht dann trotz des betriebenen immensen technischen Aufwands in Ihrem Hörraum doch ziemlich aufgeräumt aus.