Andere Töchter haben auch schöne Väter

Jaja, die wohlbekannte PR-Maschinerie läuft derzeit wieder auf Hochtouren. Gerade rechtzeitig zur Saison ist die neue 700 S2-Baureihe von B & W in nahezu allen Hifi-Magazinen im Test. Diesen Kunstgriff beherrschen nur wenige Hersteller und Vertriebe so perfekt wie dieser britische Lautsprecherbauer und seine deutsche Dépendance, das muss man neidlos anerkennen. So entsteht in der kaufkräftigsten Zeit fast zwangsläufig der Eindruck, als gäbe es eigentlich keine Alternativen zu diesen Lautsprecherboxen.

Aber die gibt es sehr wohl, denn auch andere Lautsprecher-Hersteller kämpfen in dem Preissegment um die 4000.- € pro Paar mit harten Bandagen und leiten die Technologien ihrer größeren Serien gekonnt in die vermeintlich niederrangigen Baureihen. Bei DALI ist es die Rubicon, die von der Epicon profitiert, die Cabasse Iroise 3 von den ganz großen Kugeln, bei Triangle ist es die große Esprit, die die Gene der Magellan in sich trägt, und bei KEF ist die REFERENCE das Vorbild für die kleinere, aber ebenso preiswerte R-Serie, während Dynaudio die Excite X44 als Spitzenmodell dieser Baureihe mit den gewonnen Erkenntnissen aus der Entwicklung der neuen Contour erst recht spät nachschob.

Unsere Alternativen, die Ihnen besser oder schlechter gefallen könnten als oben genannte B & W 702 S2, heißen konkret und in alphabetical order:

Cabasse Iroise 3, DALI Rubicon 6Dynadio Excite X44KEF R 900 und Triangle Australe Ez.

Die einzige neue Entwicklung und unser letzter Neuzugang in dieser Qualitätsklasse ist die Concept 500 des ebenfalls britischen Lautsprecherherstellers Q Acoustics. Diese kann zwar auf die besonders preiswerten kleineren Modelle wie die Concept 40, als auch auf die bekannt umfassende Entwicklungsarbeit der seit ebenfalls seit Jahrzehnten bestens beleumundeten Fink Audio-Consulting zurückgreifen. Aber hier wurde einfach alles neu bedacht und wieder verworfen, neu bedacht und weiter entwickelt. Ganz hoher Wert wurde bei diesem Modell auf die Vermeidung, Ableitung und Vernichtung von störenden Resonanzen gelegt. Das klangliche Resultat kann sich schon gleich nach dem Auspacken hören lassen! Und zur Belohnung gab es dann neben den überragenden Tests in den einschlägigen Print- und Online-Gazetten auch gleich den begehrten EISA-Award, eine Auszeichnung, die nicht eine einzelne Testzeitschrift, sondern viele, viele europäische Fach-Redaktionen einmal im Jahr vergeben. Das ist [hier] oder in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitung STEREO nachzulesen. Wir gratulieren!

Außerdem hebt sich zweifarbige Design dieser Skulptur wohlwollend vom Kisten-Design anderer Anbieter mehr als wohlwollend ab. Dass auch die restliche Verarbeitung als nahezu perfekt zu bezeichnen ist, davon können Sie sich gerne im Großen Vorführstudio des FLSV in Bamberg überzeugen.

  

        

Ich bin mir sicher, dass jedes der hier genannten Modelle genauso seine Berechtigung im Markt hat und jeder Lautsprecher, wie auch die neue B & W 702 S2, seine Liebhaber findet. Aber genauso wichtig ist es, dass der im Hifi-Studio gehörte Lautsprecher auch zu Hause in den eigenen vier Wänden das dort Gehörte umsetzt. Nutzen Sie deswegen erst recht stets die Möglichkeit, Ihren Favoriten auch im häuslichen Wohnraum und an der eigenen Hifi-Anlage zu testen. Für dieses offene Konzept der Entscheidungsfindung steht der FLSV seit über drei Jahrzehnten.

Und noch ein altes deutsches Sprichwort zum Schluss: Drum schau‘, wer sich ewig bindet!

P.S. Wussten Sie, dass ich früher auch mal Lautsprecher von B & W verkauft habe? Und dass das die erste Serie der 700er war?

Auch eine der Lichtgestalten des Jahres 2017: der neue Yamaha R-N803D

Bisher gab es nur einen einzigen echten Stereo-Receiver, der die eigene Raumakustik zu Hause aktiv mit einem geeichten Mikrofon vermessen hat, und das war und ist und bleibt mein derzeitiger persönlicher Hifi-Favorit, nämlich der Arcam SR250*. Nun gibt es von Yamaha einen nahezu vollausgestatteten Receiver ohne jegliche Heimkino-Attribute, der aber dennoch auf die hauseigene und in allen AV-Receivern der Marke verwendete YPAO R.S.C. Klangoptimierung zurückgreifen kann: der R-N803D.

Ungewöhnlich, aber bald Standard: Raumakustik-Korrektur bei Stereo-Geräten

Damit bietet das Gerät in seiner Preisklasse, der R-N803D kostet gerademal 800.- €!, eine aus klanglicher Hinsicht kaum zu schlagende Offerte, zumal auch sonst an nichts gespart wurde: ToP-ART-Aufbau, MusicCast, App-Steuerung, Phono-Eingang, Bluetooth, AirPlay, DAB+, DLNA, Direktzugriff auf die wichtigsten Streaming-Dienste und so weiter und so fort. Ich bin mir sicher, dass dieser Stereo-Receiver der Knaller der Saison werden wird.

Kleiner Tipp: Da der Yamaha R-N803D keine Taste auf der Fernbedienung hat, um den drastischen Effekt der Raumakustik-Korrektur direkt darzustellen, hilft hier nur ein Druck auf die Pure Direct-Taste oberhalb des Lautstärkereglers am Gerät. Gerne führe ich den erzielbaren Effekt im Ladengeschäft vor.

Aber Sie haben auch zu Hause die Möglichkeit, sich von den tonalen Klangqualitäten dieses, zumindest in dieser Preisklasse, unschlagbaren Gerätes zu überzeugen!

 

*Das im Gegensatz zu vielen Geräten in den oberen und obersten Preisklassen, die zwar die Fehler eines beliebigen, aber bekannten Lautsprechers zum Beispiel durch Steckkarten im Verstärker kompensieren können, aber garantiert nicht die Interaktion dieses Lautsprechers mit der stets unbekannten Akustik des Abhörraums des Nutzers! Auch wenn hier klargestellt sei, dass das ein guter Ansatz ist und dass diese Gerätschaften sehr wohl high-endig klingen können, bin ich mir aber sicher, dass das in den allermeisten realen Fällen höchstens die halbe Wahrheit ist.

Hinweis in eigener Sache: Die helle Freude

Als Pionier der ersten Stunde und der damit verbundenen Ausfallquote der inzwischen betagten LED-Leuchmittel im Großen Vorführstudio war es an der Zeit, mal eine Komplettrevision durchzuführen. Zunächst wurden erst einmal alle defekten Lampen ersetzt, was aber extrem ungleichmäßiges Licht zur Folge hatte. Auch hatten viele der Ersatzlampen keine richtige Passform, so dass sie an den Kabeln von der Decke baumelten. Also wieder die Leiter aufgestellt und alle LEDs aus den Fassungen entfernt und aktuelle Ware eingesetzt. Und hier kann ich  wärmstensweiß diese 12 Volt-Variante empfehlen: Monacor LDR4-166/WWS

Dieses Leuchtmittel passt in jede Lampenfassung auch mit Haltering, macht keinerlei Fiepgeräusche und ganz wichtig: es schafft eine angenehme und sehr gleichmäßige Ausleuchtung des immerhin 56 Quadratmeter großen Raumes. Auch sind die Exponate im Schaufensterbereich in unserer Abwesenheit wieder gut erkennbar.

Jetzt habe ich halt ein paar Leuchtmittel als Ersatz für andere Anwendungen:

Eine richtig gute Idee: Tasche inklusive Garantieverlängerung

Da hat sich einer mal was richtig Sinnvolles einfallen lassen! Gemeint ist hier das High Fidelity Studio in Augsburg, seines Zeichens der deutsche Vertrieb der Kopfhörer und Tonabnehmer vom New Yorker Tradionshersteller Grado. Für alle Modelle, die es ja nur in zwei Grundgrößen gibt, werden ab sofort passgenaue Taschen zum Schutz und für den Transport angeboten. Die kleinere Tasche reicht bis zum immerhin 700.- € teuren PS500e und kostet gerademal 30.- €.

Aber das ist nicht der eigentliche Clou. Denn der besteht aus einer inklusiven Garantieverlängerung auf drei Jahre. Der Vertrieb geht davon aus, dass bei ordnungsgemäßer Verstauung nun viele der leidigen Probleme bei Kopfhörern aller Art damit deutlich zurück gehen werden, nämlich der Kabelbruch an den Klinkensteckern und am Hörer selbst. Und das erspart zudem allen Beteiligten viel Ärger.

Wie gesagt: Da hat sich einer mal was richtig Sinnvolles einfallen lassen!

Einladung #2 zu den Bamberger Analog-Tagen im Dezember 2017

Und schon geht es weiter mit einer herzlichen Einladung zu einer vom FLSV veranstalteten Veranstaltung. Aber die Bamberger Analog-Tage können ja schon eine gewisse Tradition vorweisen. Insofern kommt das jetzt nicht gerade überraschend, oder? Ich erinnere nur kurz, dass es im Jahre 2016 immerhin vier dieser Events hier in Bamberg gab! Insofern würde mir selbst was fehlen, wenn sie nicht stattfinden würden.

Aber keine Bange, denn dieses Jahr wird am Freitag, dem 08. und für Samstag, dem 09. Dezember 2017 nur das mittelkleine bis mittelgroße Besteck ausgepackt, schließlich wird ja schon seit Monaten eine große Veranstaltung dieser Art ausgerechnet im Juli 2018 angekündigt. Was es wohl damit auf sich hat?

Der Fokus des Programms liegt weniger auf den aktuellen Neuheiten oder gar auf relativen Superlativen, obwohl auch davon mindestens einer vorzuführen sein wird. Die inzwischen legendären Bamberger Analog-Tage werden heuer eher einen Workshop-ähnlichen Charakter haben, weil unter anderem aussagekräftige Vergleiche zwischen gleich vier preisgleichen Komplettspielern in Echtzeit angestellt werden können.

Daneben werden anhand eines Bestsellers Tuning-Tipps anschaulich zeigen, wie ein bestehender Plattenspieler durch geeignetes Zubehör Schritt für Schritt klanglich zum Teil deutlich nach vorne gebracht werden kann.

Außerdem hat man an diesen Tagen besondere Gelegenheit, sein altgedientes analoges Schätzchen begutachten und ihm gegebenfalls eine Frischzellenkur verpassen zu lassen. Diverse Plattenwaschmaschinen und ein besonders großes Second Hand-Angebot an LPs runden die Show ab. Das ausführliche Programm wird in aller Bälde hier einzusehen sein.

Ja, aber was das alles mit dem Schnurrhahn auf dem Aufmacherfoto zu tun? Das erklärt die Bildunterschrift doch eindeutig: S’Katerle steht (auch) auf Vinyl. Und bei diesem Blick ist auch klar, dass er am liebsten Madness und Skatenigs, das  aber nur von schallenden Platten hört.

Einladung #1 ins Rundfunkmuseum, Fürth

Der FLSV gibt stolz bekannt, dass es wieder eine gemeinsam organisierte Veranstaltung der Initiative für Radio- und Hifi-Kultur* unter dem Motto „Wenn Hören wieder zum Erlebnis wird“ geben wird. Sie findet am Sonntag, dem 08.10.2017 von 12:00-18:00 Uhr, wie immer im Rundfunkmuseum Fürth, statt.

Das Thema lautet diesmal: Kultobjekt Schallplatte: Die Technik, die richtige Pflege und der Hörgenuss.

Wieder gibt es viele Vorträge und Live-Musik, diesmal mit dem Duo

Peter Thoma (Sax)   und Felix Himmler (Bass) ,

Workshops und aussagekräftige Hörbeispiele sowie einen sehr gut bestückten Second Hand Vinyl-Verkauf und als Krönung die Vorstellung einer technologischen Weltneuheit!!!

Das ausführliche Programm kann man [hier] einsehen.

Hiermit ergeht herzliche Einladung!

 

*Das sind die Organisatoren:

Rundfunkmuseum Fürth (Jana Stadlbauer)

AudioVideum, Nürnberg (Heinz-Peter Völkel)

Freie Ton- und Bildwerkstatt, Bayreuth (Martin Kühne)

Lauschgoldengel, Erlangen (Mathias Thurau)

SB Elektronik, Schwabach (Sven Berkner)

Fränkischer Lautsprecher-Vertrieb, Bamberg (Michael Munk)

So viele neue Lautsprecher, Teil 3

Ein wenig untergegangen bei den Präsentationen auf dieser platten Form ist die Sensation im untersten Preissegment, nämlich die neue Spektor-Baureihe von DALI. Was die Dänen hier auf die Beine gestellt haben, konnte man sich noch vor wenigen Jahren kaum vorstellen, beziehungsweise hat das optisch, haptisch und auch klanglich in einer ganz anderen Preisklasse verortet.

Es gibt zunächst zwei Kompaktboxen, einen ausgewachsenen Standlautsprecher und als Ergänzung für die Home Cinema-Fraktion einen Center Speaker.

Und übrigens: Die abgebildete Spektor 1 kostet gerademal 200.- €, ja wie immer Paarpreis! Und nicht umsonst hat sie nicht nur wegen ihrer Preiswürdigkeit, sondern auch absolut wegen ihrer klanglichen Meriten schon etliche Super-Tests bekommen.

So viele neue Lautsprecher, Teil 2

Und gleich geht es weiter mit der Koaxial-Bauweise, denn auch Cabasse aus Frankreich ist wie KEF ein absoluter Spezialist auf diesem Gebiet. Schließlich bieten beiden Hersteller auch Modelle im sechsstelligen Euro-Bereich mit genau diesem Bauprinzip an!

Was bei Cabasse neu ist, dass sie jetzt auch schon in der Mittelklasse einen solchen Treiber im für unser Hörempfinden so wichtigen Mittel-/Hochton-Bereich einsetzen. Das gabe es bei den Standlautsprecher bisher erst ab 2000.- € fürs Paar!

Wie immer bei Cabasse gibt es zwei unterschiedliche Oberflächen-Qualitäten, einmal foliert zu deutlich günstigerem Gestehungspreis und  hochglänzend lackiert. Somit ist die Jersey MC170 nahezu preisgleich zur abgebildeten KEF Q550.

P.S. Die Webseite von Cabasse ist inzwischen auch wieder auf deutsch zu lesen, wie man an den Hyperlinks in den Preislisten ersehen kann.

So viele neue Lautsprecher, Teil 1

Der FLSV ist ja eher bekannt für große Auswahl und davon viel. Sprich: In den für die meisten Mitmenschen noch erschwinglichen Preisklassen gibt es eine besonders üppige Vielfalt an Wahlmöglichkeiten, gerade bei Lautsprechern.

Diesmal ist es die totgesagte Mittelklasse, die Zuwachs bekommen hat. Zum einen hat KEF Q-Serie, vor allem die Namen-gebenden Uni-Q-Koaxialtreiber, quasi neu entwickelt, auch wenn sie mit ihren markanten Passivmenbranen und dem ansonsten schnörkellosen Design sehr wohl an die bestens beleumundeten Vorgänger erinnert. Es wurden sogar die Preise gesenkt! Man hat einfach das Bi-Wiring-Terminal gegen ein Single-Wiring-Terminal ersetzt und bietet die Bespannrahmen, die man in der Regel sowieso aus klanglichen Gründen weglassen sollte, nur noch als aufpreispflichtige Option an. Außerdem gibt es die Q x50, klassisch von Q150 bis Q 950 durchnummeriert, nur noch in zwei Dekors, nämlich weiß und schwarz foliert. Wir finden das clever!

Das Schlachtschiff wieder mit 20cm-Treibern: die KEF Q 950

Und nur so ganz nebenbei: Das hat eine umfangreiche Editierarbeit nach sich gezogen, aber die große Preisliste wie auch alle detaillierten Listen sind nun wieder auf dem aktuellen Stand.