Neuzugang beim FLSV: Harbeth, einer davon sogar mit eingebautem Teufelchen

Wer aufmerksam die vorletzten Neuigkeiten hier auf diesem Portal gelesen hat, wird sie schon entdeckt haben, die kleine Harbeth P3ESR. Und genau dieser Zwerg von einem Lautsprecher gab den Ausschlag, diese altehrwürdige Marke von der Insel, der abtrünnigen, also von der Insel der Abtrünnigen zusätzlich zum eh schon prallvollen Portfolio des FLSV in Bamberg hinzuzugesellen. Wir führen drei von zum Glück nur fünf Modellen, die Harbeth für den Hifi- und High End-Bereich anbietet*. Außer der kleinsten Box mit dem größten Charme kann man bei uns noch den Monitor 30.1 sowie den hausinternen Bestseller Super HL5 Plus hören.

Harbeth Lautsprecher zeichnen sich durch viele Besonderheiten aus. Vieles davon ist bestimmt auch Ihnen bekannt, wie zum Beispiel die Wurzeln und die besondere Historie. Harbeth besteht nun schon seit über 40 Jahren und ist einer der wenigen, noch heute existierenden echten Epigonen, die seinerzeit für die Entwicklung und Herstellung berühmter BBC-Monitore wie dem berühmten LS3/5 Monitor federführend zuständig waren! Als Anbieter von Monitoren aller Art (siehe unten) müssen diese einen natürlichen, unverfärbten Klang samt hohem Auflösungsvermögen darstellen, aber auch geeignet sein, Musik lange und ermüdungsfrei abhören zu können. Aber wussten Sie, dass diese Lautsprecher so abgestimmt sind, dass der Bespannrahmen stets aufgesetzt bleibt. Ohne spezielles Werkzeug bekommt man ihn auch gar nicht herunter!

Eine weitere Besonderheit ist die, dass man keine Schrauben sieht und davon ganz viele. Denn die Chassis selbst werden von hinten auf der Schallwand fixiert, während diese selbst ins Gehäuse geschraubt wird. Durch diese anderen Schrauben werden allerdings die Geometrien intern so verändert, sprich verkleinert, dass Resonanzen sich zum einen vermindern und sich zum anderen auf verschiedene Frequenzbereiche verteilen.

Klassischer Monitor mit der Chassisbefestigung von der Innenseite der Schallwand

Außerdem haben wir mit Bernd Hömke von input audio, einem der umtriebigsten Vertriebler in unserer Szene, einen mehr als angenehmen Ansprechpartner. Bestimmt werden Sie ihn mal vor Ort, also hier, kennenlernen.

Bei unserer Veranstaltungsreihe wird die Harbeth P3ESR, mit der der Teufel persönlich seinen 40. Geburtstag feiert, den Höhepunkt markieren!

Ja, wo steckt denn das Teufelchen?

*Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Harbeth seiner Tradition gemäß auch Lautsprecher anbietet, die für die tägliche Arbeit in Studios aller Art, also vom normalen Tonstudio bis hin zum British Library’s National Sound Archive konzipiert wurden. Bemerkenswert ist hier, dass dennoch alle Profi-Modelle passiv arbeiten.

Wellness am Schreibtisch

MM hat 3 Schreibtische, an denen er arbeitet. Nein, nicht gleichzeitig, aber doch selbst und ständig. Und an jedem dieser Arbeitsplätzchen kann er mehr als nur ordentlich Musik hören.

Der Tisch, an dem zum Beispiel diese Zeilen und auch der Rest der Webseite des FLSV entstehen, ist der üppigst bestückte, tummeln sich hier doch nicht nur eine Menge Elektronik*, sondern auch gleich drei Lautsprecher. Einer davon ist der wohl kompakteste Subwoofer aus dem High End-Segment, nämlich der Sunfire Atmos und ein Paar DALI Menuet. Aber die weißen Boxen haben nun ausgedient und werden ersetzt. Ach, Sie sind entsetzt? Gemach, gemach, das wäre tatsächlich eine Schmach! Denn sie werden lediglich durch die brandneue Special Edition der Menuet getauscht. Nachdem die bisherige Ausführung in neutralem Weiß daherkam, ist die Menuet SE in ihrem Hochglanz-lackiertem und poliertem Walnussgehäuse ein echter Hingucker. Auch wenn die Special Edition 300.- € mehr als die Standardausführung kostet, ist sie dennoch geradezu billig, erspart sie dadurch doch glatt den Kauf eines Rolls-Royce oder ähnlicher fahrender Trutzburgen mit ähnlicher Optik.

Auch ein schöner Rücken…, naja, Sie wissen schon

Apropos „Rücken“ Hier sieht man schon von außen, dass sich auch konstruktiv etwas getan hat, sind doch die Anschlussklemmen gegenüber dem Serienmodell deutlich üppiger ausgefallen. Sie stammen – ganz simpel – aus DALIs immer noch ranghöchsten Baureihe Epicon. Was man allerdings nicht sehen kann, sind die deutlich höherwertigen Bauteile der Frequenzweiche. Diese stammen aus dem Hause Mundorf, aus dem ich auch nahezu ausschließlich meine Spulen, Kondesatoren und Widerstände beziehe. Kann also nicht so schlecht sein, sich genau dort zu bedienen!

Und wenn Sie wissen wollen, wie man so viel Technik in einem kleinen Gehäuse unterbringt und damit trotzdem so einen großen Klang erzeugen kann, dann schauen Sie sich einfach das Böxchen durch die Röntgen-Brille an:

Ich denke, Sie können jetzt meine Begeisterung für eben dieses Modell ein wenig nachvollziehen oder sogar teilen. Jedenfalls ist die Menuet SE auch deswegen ab sofort beim FLSV vorführbereit! Und sie wird tragender Bestandteil der Veranstaltungsreihe des FLSV zum Thema Bonsai-Hifi sein (siehe News).

Nachbemerkung: Die Bilder habe ich absichtlich in der Originalauflösung belassen, um zum einen das einzigartig schöne, aber dennoch paargleiche Furnier besser zur Geltung kommen zu lassen, aber auch um den konstruktiven Aufwand gut erkennbar zu machen, der hinter einem solchen Produkt steckt. Dadurch wirkt die DALI Menuet SE größer, als sie in Wirklichkeit ist!

*Dass meine Begeisterung für die Pro-Ject Pre Box S2 Digital an anderer Stelle kein hohler Spruch ist, zeigt sich daran, dass sie gleich auf zwei meiner Arbeitstische steht, so auch hier. Ergänzt wird sie zum einen durch die Amp Box S2, die wiederum durch die Power Box S2 ergänzt wird. Und auch die Spannungsversorgung der Anlage (mit Furman, Keces, Furutech und Supra die üblichen Verdächtigen) kostet ein kleines Vermögen, trägt aber maßgeblich zum Wohlbefinden des Nutzers bei!

Alles neu macht der Mai

Alles neu macht der Mai. Und das hat er sogar am 1. Mai gemacht:

  1. gibt es diese Ansammlung von Neuigkeiten zum Thema Bonsai-Hifi
  2. gibt es einen neuen Grundsatzartikel über klanglich großes, aber physikalisch kleines Hifi
  3. gibt es die Ankündigung einer flankierenden Veranstaltungsreihe zum Thema

News zum Thema Bonsai-Hifi

Auf der Webseite des FLSV gibt es ja seit Anfang an die Rubrik Bonsai-Hifi. Der Blick bis Ende April 2020 darauf zeigt zum einen, dass MM kleine Hifi-Komponenten schon immer als (nahezu) vollwertige Geräte akzeptiert hat, wenn sie entsprechend konzipiert wurden. Beim genaueren Hinsehen erkennt man aber zum anderen auch, dass hier der technologischen Entwicklung der letzten 2 Jahre nur einseitig, also nicht ganz adäquat Folge geleistet wurde.

Denn obwohl in diesem Artikel alles immer noch richtig dargestellt ist, beschränkten sich die dort beschriebenen Objekte auf die klassischen Komponenten, wir sie seit Langem kennen, nur eben in kompakt und auch integriert.

Aus diesem Grund wird dieses Kapitel ein wenig weiter gefasst werden müssen.

Die erste Produktgruppe, die bereits [hier] schon mal beschrieben wurde, aber nun dem oben genannten Artikel hinzuzufügen ist, ist die der V(ollv)erstärker mit eingebautem Streamer. Das Erstaunliche dabei ist, dass diese preislich bereits bei 400.- € beginnen und schon sehr wohl highfidele Ansprüche erfüllen. Ganz neu ins Portfolio aufgenommen wurde ein ganz besonderer Verstärker, der sich schlicht und kryptisch Waversa Wslim LITE nennt, sich wahrscheinlich nicht ganz uneindeutig am Design eines amiganischen* Computerherstellers, der sich partout nicht aus dem Fenster stürzen will, orientiert. Wir befürchten, dass dieser kleine Verstärker zumindest klanglich ganz viele der renommierten Hersteller in Bedrängnis bringen wird!

Waversa Wslim Lite von der Rückseite her gesehen

Eine ganz besondere Produktgruppe sei an dieser Stelle trotz der vollformatigen Breite vorgestellt. Aber der Soul und der Soul E passen in kein bestehendes Schema und sind dabei dennoch extrem platzsparend. Der Soul E ist zwar „nur“ eine Endstufe, selbstredend auch optisch zum Soul E passend, aber zur Not auch einzeln erhältlich. Dass sie auch klanglich mit den Besten ihres Fachs mithalten kann, unterstellen wir an dieser Stelle einfach mal. Aber ganz klar das Sahnebonbonhäubchen ist der Soul, der mit einer Vielzahl von Ausstattungsmerkmalen aufwartet, die man in dieser Qualität nicht in einem Gehäuse mit nur einem sichtbaren Drehregler erwartet: Vorverstärker (gähn!) mit analogem Eingang (echt?), Digital-Eingang (tatsächlich?), einer davon sogar mit I²S-Port (ach ja?) zum Beispiel zum Anschluss höchstwertiger CD-Laufwerke wie der Pro-Ject CD Box RS2, damit zwangsläufig mit einem Digital-Analog-Wandler (DAC) (naja!) und mit einem Streaming Client (gibt es doch oft!, oder doch etwa nicht?) und mit hauseigenem Music Server (naja, doch nicht so oft!), der bei Bedarf auch noch Ihre CDs rippen kann (jetzt wird es doch interessant!) und selbstgeschriebenem Player, also der Bedienoberfläche, die Sie auf dem Tablet oder iPad sehen und bedienen (hört, hört!, Mut hat er ja, der Entwickler!), die auch noch richtig gut funktioniert (toll, denn das gibt es nicht immer und erst recht nicht überall!), mit eigenem WLAN Access Point ohne Abhängigkeit vom bestimmt stets überlasteten Router (das soll doch viel besser klingen, wird erzählt!), direkter Online Support per Team Viewer durch eben diesen Entwickler, wenn es Schwierigkeiten geben sollte (mustergültig, denn das gibt es definitiv nur bei einer Handvoll Firmen!), mit bestimmt noch ein paar Besonderheiten, die mir noch nicht bewusst sind, weil sie als Update für die Zukunft erst entwickelt werden (prima, dann bin ich ja rüstig!) und irgendwie schlussendlich unsymmetrische Ausgänge per RCA Cinch und symmetrische Ausgänge per XLR zum Beispiel zur Ansteuerung von vorhandenen Aktiv-Lautsprechern. Wenn Sie jetzt ein wenig skeptisch geworden sind, dann zerstreuen Sie Ihre Zweifel [hier].

Soul – ein moderner Alleskönner

Und deswegen werden wir im Veranstaltungsteil genau diese Kombination nutzen, um unsere nach wie vor geliebten Passiv-Lautsprecher zu befeuern. Der Schwerpunkt (!) liegt auf den kleinsten und damit leichtesten Boxen im doch sehr umfangreichen Lautsprecher-Sortiment des FLSV. Was früher höchstens als Satellitenböxchen und das immer nur im Verbund mit einem ebenfalls passiven Subwoofer, durchgegangen ist, sind heute nahezu vollständige Lösungen, gerade und erst recht, wenn die Platzverhältnisse keine üppigeren Varianten zulassen oder sich akustisch sogar negativ darstellen.

Damit dem geneigten Hörer in aufrechter Haltung schon mal das Wasser auf der Zunge zergeht, lassen wir uns folgende Namen und Erscheinungen im Geiste schon mal an uns vorbei defilieren, Appearance in alphabetical order:

ATC SCM 7, DALI Menuet SE, Dynaudio Evoke 10, Harbeth P3ESR in der 40th Anniversary Version, PMC DB1 Gold, Triangle Titus EZ

Kleines Rätsel: Ordnen Sie das Alphabet den richtigen Sehr-Kompaktboxen zu!

Die Daten der Veranstaltungen werden rechtzeitig hier bei den News bekannt gegeben. Sie werden aber nicht die Bamberger Analog-Tage ersetzen!

Und so wird der Grundsatzartikel über Bonsai-Hifi für die demnächstige Zukunft gegliedert sein:

  1. Im besten Sinn konventionelles Hifi, nur in kompakt
  2. Streaming-Verstärker
  3. PC/Mac als Musikserver

*Jeder, der im Bamberg der US-amerikanischen Besatzung und sogenannten Beschützung  aufgewachsen ist, kennt diesen lautmalerischen Ausdruck. Es gibt ihn auch als schwarz-weißes Feingebäck.