Ein Preis-wertes Konzept der reinen Spannungsversorgung der Hifi- und High End-Anlage
Auch wenn die Diskussion, ob Netzfilter und andere Hilfsmittel in dieser Richtung überhaupt einen Effekt auf das tonale Ergebnis einer Hifi- oder High End-Anlage haben (können), heftig wogt und tobt*, gehen wir davon einfach mal aus, dass die verwendeten Geräte ihr klangliches Potenzial am ehesten ausschöpfen können, wenn die Spannungsversorgung vor Ort perfekt ist und jederzeit gleichmäßig zur Verfügung steht. An dieser Stelle seien unter anderen folgende mögliche Störkomponenten genannt: Oberwellen (also Vielfache der Wechselspannungsfrequenz von 50 Hz), Impulsspitzen wie Nadelimpulse et cetera, Spannungsschwankungen**, Frequenzabweichungen, Gleichspannungsanteile und Hochfrequenz-Signale über die Stromleitung und viele andere mehr. Auch die Diskussion, ob man durch Netzfilter eher die internen, also die vom Gerät selbst generierten, als die externen Störungen behebt, ist dann eigentlich obsolet, wenn es einen dann doch nach vorne bringt, zum Beispiel wenn man dieses nicht durch ein vermeintlich besser konstruiertes Gerät ersetzen möchte. Aber wie bei allen Glaubensdingen heißt es ganz einfach: Ausprobieren unter reellen Bedingungen. Wenn es wider Erwarten keinen positiven Effekt aufzeigen sollte, dann ist die Hausinstallation und alles außenherum weit überdurchschnittlich gut ausgeführt worden und somit wenig anfällig für derlei Ungemach.
Wir konzentrieren uns bei dieser Abhandlung auf die von uns schon seit Langem favorisierten Netzfilter von Furman. Das hat den einfachen Grund, dass diese aus dem Profi-Bereich abgeleiteten Filter unseres Erachtens sehr preiswert sind, hier also keine der sonst üblichen Voodoo-Aufschläge verlangt werden, nur weil es sich dabei um High End handelt beziehungsweise handeln soll.
Wir, also der Lauschgoldengel Mathias Thurau und ich, haben uns die fünf derzeit verfügbaren Modelle angeschaut und uns gefragt, wie man die Grundfunktion aller Furmänner namens Linear Filtration Technology (LiFT) um die Funktion des nur bei den beiden größten Modellen verbauten Trenntrafos preiswert mit anderen Mitteln erreicht werden kann.
Und so sind wir auf die im Netzteil-Zulieferbereich inzwischen bestens beleumundeten Geräte von Keces gestoßen. Keces bietet mit dem Modell BP-600 einen absolut mucksmäuschenstillen Trenntrafo mit zwei Ausgängen zu einem mehr als fairen Preis an. Der BP-600 fungiert aber nicht nur als Trenntrafo, sondern symmetriert gleichzeitig den Netzstrom (2 x 115 Volt). Dadurch werden Gleichtaktstörungen im Netzstrom deutlich reduziert.
Wie sieht denn die Minimal-Konfiguration mit den genannten Einheiten aus? Wir nehmen zunächst ganz bewusst „unseren Kleinsten“, den Furman AC-210 A E für gerademal 200.- € als Basis
und kombinieren ihn mit dem Keces BP-600, der mit 600.- € zu Eiche haut, nein zu Linde prügelt, nein doch eher zu Buche schlägt. Er wird zunächst, um eventuelle Asymmetrien zu vermeiden, lediglich einem der beiden gefilterten Ausgänge des AC-210 A E genutzt und – mit einem guten Netzkabel – mit dem BP-600 verbunden. Dieser BP-600 selbst hat wiederum 2 Ausgänge, die man parallel verwenden könnte. Hier ist aber auch der Anschluss einer Mehrfach-Steckdosenleiste für alle weiteren verwendeten Geräte statthaft. Ausgenommen hiervon sollten der Vollverstärker, der oder die Endverstärker und auch aktive Subwooofer sein, um eventuelle Dynamik-Einbußen zu vermeiden. Das macht der Furman Reference IT-REF 16 E I übrigens auch nicht anders, obwohl er selbstredend so genannte High Current-Anschlüsse bereithält. Aber man kann derlei Geräte sehr wohl ebenfalls an einen jeweils eigenen BP-600 anschließen, um negative Einflüsse des Hausnetzes zu umgehen.
Wenn man seiner High End-Anlage noch etwas mehr gönnen mag, kann man dieser in einer weiteren Ausbaustufe einen zweiten und einen dritten BP-600 gönnen. Selbst mit einem Furman Elite 16, der nur 1200.- € kostet, kombiniert mit 3 Stück Keces BP-600, ist man immer noch 1000.- € günstiger dran, als der ohnehin, zumindest im internationalen Vergleich, recht günstige Reference IT-REF 16 E I! Allerdings ist dann der Verkabelungsaufwand nicht mehr ganz so zentral.
Hier kann man dann nach analogen und nach digitalen Quellgeräten unterscheiden und so weiter. Die maximale Ausbaustufe ist dann erreicht, wenn jedes Gerät seinen eigenen Trenntrafo bekommt.
Der FLSV empfiehlt wie immer, die Netzkabel nicht nur von einem Hersteller durchgängig zu wählen, sondern ganz konkret die beiden LoRads von Supra Cables samt Stecker zu verwenden. Für die Ausgänge der Filter von Furman verwenden wir ausschließlich die Kaltgerätestecker von HMS.
Wir bieten zu Testzwecken diese beiden Geräte mit allen dazu benötigten Kabeln und einer Steckerleiste an. Denn Sie dürfen ja: Pro Bier! Zum Beispiel bei einem Schluck guten Weines.
*Wenn Sie mal richtig Zeit übrighaben und nichts anderes zu tun haben, dann geben Sie mal im Hifi-End Forum die Stichworte Stromfilter und/oder sauberer Strom ein. Und am Ende der Lektüre werden Sie feststellen, dass es einfacher ist, sich im örtlichen Fachhandel beraten zu lassen. Und ökonomischer, nicht nur, was die verplemperte Zeit angeht.
**Hier sind plus/minus 10% ohnehin zulässig; aber ob das vorteilhaft für die Netzteile der Geräte ist, wenn sie dauernd nachregeln müssen?