Jetzt noch analoger: Matthias Waßer am 28.10.2023 im Grund 74 zu Bischofsgrün

Nach langer Zeit ging es mal wieder zu einem Konzertbesuch ins Fichtelgebirge. Schauplatz war erneut der Grund 74 und wie immer war dieser schöne Veranstaltungsraum zu diesem Anlass besonders dekoriert. Hier lassen sich die Gastgeber, die Familie Hevesi, wahrlich nicht lumpen!

Bei allen Events in dieser Location wird das Ambiente von der Eingangstreppe bis zum letzten Winkel der Bühne stilvoll gestaltet!

Angekündigt war ja ursprünglich das Duo Magic Acoustic Guitars, nur wurde leider die eine Hälfte der beiden, nämlich Roland Palatzky, krank. Aber Matthias Waßer hat auch ein Solo-Programm parat, das er an diesem Abend zum Besten gab.

Im zweiten Set gab es einen neuen Anzug samt andersfarbigem Hut, die Musik aber blieb fesselnd.

Vor vollem Publikum ging es auch gleich rasant los, durch alle Genres vom Flamenco bis hin zum Funk hat Matthias Waßer alle Register seines Könnens gezogen. Man konnte seinen Bewegungen kaum mit den Augen folgen, zumal er auch den Rhythmus, den sonst ein Schlagzeug erledigt, selbst auf seiner Gitarre erzeugt hat, so dass man sich fragen konnte: „Ja, kann er denn nicht mal die Hände still halten?“ Nein, konnte er nicht!

Schneller als die Polizei erlaubt: Matthias Waßer bei der Arbeit.

Angenehm war auch, dass er alle Titel nicht nur ansagte, sondern auch moderierte. So erfuhren die wissbegierigen Zuhörer mehr über den jeweiligen Zusammenhang. Störend war lediglich die leider nicht mehr wegzudenkende Erstellung von Filmchen auf dem Schmarr-Phon, die den Zuschauern nicht nur hinter den Filmenden die Sicht versperren oder die sie anderweitig ablenken.

Und wer errät, um welchen Titel es sich bei diesem kleinen Ausschnitt handelt, der gewinnt eine kostenfreie Einladung zu der fast genauso analogen Veranstaltung namens BAT 2023 in Bamberg am 1. und 2. Dezember 2023. Als kleiner Tipp sei verraten, dass genau eine andere Cover-Version genau dieses Stücks als eines der letzten bei den Bamberger Analog-Tagen 2022 gespielt wurde und viele Mithörer ihre Rührung dabei kaum unterdrücken konnten.

Diese vermeintlich anachronistischen Tonträger, die sich Compact Disc nennen, gab es als Musiker-Zubrot auch zu kaufen.

So kann man nur wiederholen, dass sich auch die Provinz nicht hinter der Capitale verstecken muss, was das kulturelle Angebot betrifft. Aber auch diese hat einiges zu bieten. Raten Sie mal, ob ein gewisser MM gleich am Sonntagabend im Jazz Club Bamberg zugegen war, wo Gebhard Ullman sein Abschiedskonzert mit seinem Projekt Basement Research gab?

So bleibt es auch außerhalb der heiligen Hallen in der Innere Löwenstraße zu Bamberg spannend, auch wenn dort langsam, aber sicher genau diese Spannung ins Unermessliche wächst.